20010809 \  Normen & Standards \  DOM Document Object Model
DOM Document Object Model
Das W3C World Wide Web Consortium stellt mit DOM Document Object Model ( http://www.w3.org/DOM ) Plattform- und Sprach-unabhängige Schnittstellen vor, die es Applikationen erlauben dynamisch auf den Inhalt, die Struktur und das Layout von Webdokumenten zuzugreifen, diese zu ändern oder weiteren Prozessen zuzuführen und die Ergebnisse dieser Verarbeitung wieder zurück geben zu können.
DOM ist in drei Teile untergliedert: Core DOM stellt einen zweischichtigen Satz an Objekten zur Verfügung, mit denen alle strukturierten Webdokumente repräsentiert werden. Aufbauend auf dem Core-Modell stehen Schnittstellen für HTML und XML mit weiteren Levels zur Verfügung. Die Stufen sind folgendermaßen definiert:
   
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Level 1: Konzentration auf die tatsächlichen Core-, HTML- und XML-Datenmodelle. Funktionalität zu Dokumentennavigation und -handhabung.
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Level 2: Beinhaltet ein Style Sheet Objektmodell. Funktionalität zur Manipulation der zu einem Dokument gehörenden Style Sheet Informationen. Zusätzlich wird ein Event-Modell und die Unterstützung von XML-Namensräumen zur Verfügung gestellt.
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Level 3: Adressiert das Laden und Speichern, wie auch Content Modelle (wie DTDs und Schemata) mit der Unterstützung der Dokumentenvalidierung. Zusätzlich auch Ansichten und Formatierungen von Dokumenten, Key Events und Gruppenevents.
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Weitere Levels (bisher nur als Entwürfe vorgesehen): Diese können weitere Schnittstellen, möglicherweise abhängig von der zu Grunde liegenden Fenstertechnik spezifizieren unter der Berücksichtigung Benutzer benachrichtigen zu können. Hier könnte auch eine Schnittstelle zu einer Abfragesprache definiert werden sowie die Adressierung von Multithreading, Synchronisation, Security und die Ansteuerung von Repositories.
Implementationen für C++ und Perl sind in der Entwicklung, für Java verfügbar und für JScript zumindest als Anhang zum Standard enthalten.
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Inzwischen existieren vielfältige Ansätze, um im Internet präsentierte Inhalte dynamisch ändern und anpassen zu können. Dokumente werden auf die unterschiedlichste Art und Weise mit HTML, Style Sheets und Skripten kombiniert, damit diese interaktiv wirken. Diese unterschiedlichen Ansätze versucht das W3C nun durch DOM zu standardisieren. Dabei sollen keine neuen HTML Tags oder neue Style Sheet Technologien entwickelt werden, sondern DOM hat zum obersten Ziel, Interoperabilität herzustellen und Sprach-neutral zu sein. Dabei werden alle relevanten Bestandteile einer angezeigten Webseite als eine Objekthierarchie abgebildet. Diese Hierarchie sollte sich dann in objektorientierten Programmiersprachen wie JavaScript verwenden lassen. Die Aufgabe einer Skript-Sprache wie JavaScript ist es, nachträglich auf Elemente und aktuelle Zustände einer WWW-Seite zuzugreifen. Herkömmliches JavaScript ist dabei jedoch ziemlich beschränkt. So kann damit zwar beispielsweise auf einzelne Formularelemente zugegriffen werden, nicht aber auf Überschriften, Textabsätze oder Tabellenzellen. Welche Elemente zukünftig über welchen Browser zugreifbar sind und welche nicht, war für Programmierer schon immer ein nicht kalkulierbarer Faktor. Deshalb dient DOM dazu, daß die Generierung der in einem Webdokument enthaltenen Beziehungen der Datenobjekte genutzt werden kann, um ein Dokument und einzelne Inhalte bearbeiten zu können. Bei vollständiger Umsetzung der empfohlenen Objekthierarchie wäre dann zugleich eine standardisierte Grundlage für Dynamisches HTML geschaffen. Ein weiterer Vorteil von DOM ist das logische objektorientierte Konzept, welches XML-Dokumente in eindeutiger Form strukturiert. (FvB)
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