Eine klasse Veranstaltung!
Es passiert nicht häufig, dass man neben dem üblichen Fragebogenrücklauf separat Mails erhält – aber diesmal schrieben uns gleich mehrere Teilnehmer und bedankten sich für die sehr informative Veranstaltung und die Top-Referenten! Das geben wir natürlich gern an alle Mitwirkenden weiter, die zu den gelungenen 2 Tagen in Frankfurt und München beitrugen.
Als Nachklang gibt es eine vollständige Aufzeichnung aller Vorträge als MultiMedia-Website, die von unserem Partner RichMediaFactory erstellt wurde:
Dort finden sich der Seminarband, die Folienvorträge, Videos mit synchronisierten Folien und Fotos der Veranstaltung.
Wer leider nicht dabei sein konnte, hat voraussichtlich wieder im nächsten Jahr eine neue Chance. Alle weiteren Informationen und vieles Wissenswerte zu Records Management und MoReq2: http://www.MoReq2.de. Electronic Records Management (ERM): Herausforderung für Akzeptanz und Weiterbildung
AIIM
Den Auftakt der Veranstaltung übernahm Drs. Hanns Köhler-Krüner von der AIIM International (http://www.AIIM.org): „Wege aus dem Irrgarten“. Er stellte besonders die Anforderungen an Organisation und Weiterbildung heraus: „Schriftgutverwaltung ist nicht allein eine technische Lösung sondern erfordert eine entsprechen Organisation und qualifizierte Mitarbeiter“. Mit einigen Kennzahlen machte der das Problem des Informationsmanagements deutlich. • 281 Milliarden Exabyte digitale Information,
12 Stapel Taschenbücher von der Erde bis zur Sonne
• 80% unstrukturiert, davon 90% nicht verwaltet
• 64% der Anwender haben Vertrauen in Ihre Papierunterlagen, aber nur 34% der Anwender haben Vertrauen in Ihre elektronischen Unterlagen
• 13% der Unternehmen haben eine E-Mail-Strategie
• • 53% der Manger sagen, dass weniger die Hälfte aller Informationen, die sie erhalten, werthaltig sind
Köhler-Krüner stellte fest, dass Informationen deutlich schneller erzeugt werden, als sie verwaltet werden können. Dementsprechend halten die Prozesse der Informationsverarbeitung auch mit den Dokumentations- und Compliance-Anforderungen nicht Schritt: „Wir haben unsere Informationen nicht unter Kontrolle. Besonders schlecht steht es um E-Mails, E-Mail Attachements und Web 2.0 Technologien“.
Die wichtigsten Probleme bei Projekten der Informationsverarbeitung sieht die AIIM bei:
• Unterschätzung der Prozesse und der Organisation
• Mangelhafte Planung und Konzeption ist die Hauptursache gescheiterter ERM-Projekte
Fehlende Ausbildung
Um diese Situation zu verbessern bietet die AIIM ein entsprechendes Ausbildungsprogramm an. Ausbildungsangebote der AIIM
PROJECT CONSULT
Dr. Ulrich Kampffmeyer, PROJECT CONSULT (http://www.PROJECT-CONSULT.com), stellte in seinem ersten Einführungsvortrag „Records Management: Standards, Nutzen und Einsatzgebiete“ zunächst einmal die Definitionen in den Vordergrund. Hier stützte er sich auf die ISO 15489. Im Folgenden klärte er die Bedeutung von Records Management, die Einsatzgebiete und den Information Lifecycle. Neben MoReq2 wies er auch auf die Standardisierungsbestrebungen der ICA hin. Ein wichtiges Thema war die Abgrenzung der Funktionalität von Records Management und Archivierung. Diese Begriffe dürfen nicht synonym verwendet werden. Anhand des MoReq2-Funktionen-Modells machte er deutlich, dass derzeit MoReq2 den größten Abdeckungsumfang hat und der aktuellste Standard ist. Ein Blick auf Marktstudien von Gartner, Forrester und anderen machte deutlich, dass auch beim Records Management der Markt im Umbruch ist. Nahezu alle namhaften Anbieter haben aber derzeit nur den Standard DoD 5015.2 aus den USA im Programm und zögern bei der Umsetzung von MoReq2. Eigene Marktuntersuchungen von PROJECT CONSULT zeigen zudem, dass das Thema Compliance von den Anbietern offenbar für wichtiger erachtet wird als von den Anwendern selbst. Hier werden aber Veränderungen durch die wachsenden rechtlichen Anforderungen und die zusammenfassende Betrachtung von GRC Governance, Risk Management und Compliance erwartet. Wichtig war Dr. Kampffmeyer: „ Records Management überwindet den Medienbruch zwischen elektronischen Dokumenten und Papierunterlagen.“ und „Records Management muss eine Infrastruktur sein, die allen anderen Anwendungen zur Verfügung steht.“
In seinem zweiten Vortrag „MoReq2 – Requirements, XML-Schema, Datenmodell, Besonderheiten, aktuelle Entwicklungen“ (http://www.MoReq2.de) ging Dr. Kampffmeyer auf den aktuellen Stand von MoReq2 ein. Er erläuterte kurz die Entstehungsgeschichte und legte dar, dass MoReq2 eine evolutionäre Weiterentwicklung von MoReq aber auch durch die Einbeziehung anderer Standards generell eine Weiterentwicklung des Themas Records Management ist. Er erläuterte kurz die einzelnen Teile des MoReq2 Standards mit der Spezifikation, den Anhängen, dem Metadatenmodell, den Testszenarien und dem XML-Schema. Zum aktuellen Stand von MoReq2 verwies er auf die Ergebnisse des DLM Forums in Prag im April 2009. Inzwischen setzt auch die Tschechei (nach Slowenien) MoReq verbindlichen als nationalen Standard für die Schriftgutverwaltung um. Kampffmeyer erläuterte ferner die Aufgaben des MGB MoReq Governance Board „Durch die Einrichtung des MoReq Governance Board im Rahmen des DLM-Forums wurde ein geordnetes Verfahren etabliert um Übersetzungen und Chapter „0“ zu koordinieren, Verbesserungen in MoReq2 zu etablieren und die Verbreitung von MoReq2 zu fördern“. DGI / Humboldt Universität
In seinem Grußwort in Frankfurt machte Prof. Dr. Stefan Gradmann von der DGI Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis e.V. (http://www.dgd.de), Professor für Wissensmanagement an der Humboldt Universität in Berlin (http://www.ibi.hu-berlin.de) auf die Aufgaben für Verbände und Universitäten aufmerksam: „Ich betrachte Moreq2 als ein Kernelement unseres IBI-Curriculums im Bereich Digitale Bibliotheken. Der Standard erlaubt eine Konzeptualisierung von Informationsmanagement im Bereich der ‘Digital Records’ auf hinreichendem Abstraktionsniveau um deren Konzepte mit den in Bibliotheken und e-science dominanten Vorstellungen in Beziehung setzen zu können. Zudem schafft Moreq2 eine gesunde Basis für ein Neu-Denken von digitaler Langzeitverfügbarkeit.“ Open Text
Dr. Marc Diefenbruch von Open Text (http://www.OPENTEXT.com) legte dar, dass sich das Unternehmen bereits seit 1984 mit Records Management beschäftigt (eigentlich war dies sogar der Ursprung des Unternehmens). In seinem Vortrag „Virtuelle Akte und Workflow in Verbindung mit Records Management“ stellte er die Open Text ECM Suite. Mit Schwerpunkt Records Management vor und stellte den Bezug zwischen Schriftgutverwaltung einerseits und geschäftsrelevante Vorgänge andererseits dar. Beides müsse sich ergänzen, um Information nutzbar zu machen. Es geht um die Aufstellung von klaren Regeln zur Verwaltung von Records und um die Sicherstellung der Produktivität bei (trotz) Erfüllung der Compliance. Open Text sieht folgende Trends im Records Management Markt:
• Service innerhalb einer ECM-Lösung
• Unternehmensweite Sicht
• Hohe Anforderungen an die Skalierbarkeit
• Enge Integration mit Archiv- und Storage-Systemen
• Integration mit E-Discovery und Litigation
Open Text ist zertifiziert nach DoD und unterstützt eine Reihe weiterer internationaler Standards. Damit wird eine Vielzahl von Moreq2-Spezifikationen per se erfüllt. Bei Open Text schlägt sich dies auch in speziellen Records Management Lösungen z.B. für SAP und Microsoft MOSS nieder. Ein wichtiger Mechanismus im Open Text Records Management ist die HOLD-Funktion. Damit kann in besonderen Situationen, z.B. einem drohenden Gerichtsverfahren, die normale Aufbewahrungsfrist ausgesetzt werden. In Bezug auf die Integration von Dokumentenmanagement und Records Management verwies Diefenbruch auf die elektronische Akte. Darüber hinaus kann mit Open Text Case Management (Vorgangsbearbeitung) Records Management auch direkt mit Geschäftsprozessen verbunden werden. Open Text sieht Records Management so als integrativen Bestandteil in unternehmensweiten ECM-Lösungen.
SER
SER Solutions (http://www.ser.de), vertreten in Frankfurt durch Dr. Joeris und in München durch Herrn Hartbauer, konzentrierte sich auf das Thema „Records Management und elektronische Archivierung“. Records Management und Archivierung sind komplementäre Funktionen haben aber beide Relevanz für die Dokumentenverwaltung. Ziel muss es sein im Lebenszyklus möglichst früh den Umgang mit den Dokumenten kontrollieren zu können. Dr. Joeris: „Elektronische Archivierung ist nicht nur eine Ergänzung von Records Management sondern eine der wichtigsten Komponenten um Informationen zu erschließen und zu bewahren. Records Management kombiniert in elektronischen Akten Inhalte, Prozesse und Anwendungen. Aus einer Akte heraus lassen sich Vorgänge anstoßen, in Akten aufnehmen oder eine Akte als Bestandteil eines Vorgangs sichtbar machen. Besonders in Punkto Datenschutz und Zugriffssicherheit ist die elektronische Akte unerreicht. Mit ihr lässt sich exakt definieren, wer Einsicht in welche Akten, Vorgänge und Dokumente nehmen darf und wer nicht.“
Intelligente elektronische Ablage muss sich an den Gegebenheiten und Möglichkeiten der Software orientieren und nicht an der herkömmlichen Papierablage: „Das hierarchische Modell in MoReq2 behindert die Realisierung von virtuellen Sichten, wenn es allein Maßstab aller Implementierungen sein soll.“ Dies wurde in der Diskussion „gerade gerückt“, da MoReq2 nicht untersagt, auch andere Präsentationsformen wie virtuelle Akten zu nutzen. Der hierarchische Aktenplan ist eine Minimalanforderung, die jedes Records Management Produkt erfüllen muss.
Mit ERMS sind Löschregeln, Löschfristen, Ausnahmen (Hold) und die datenschutzgerechte Vernichtung von Unterlagen besser sicherzustellen und zu überwachen als mit Papier. Aufbewahrungsfristen und Löschregeln können nach von verschiedenen, auch sich wider-sprechenden Vorschriften (Buchhaltung, Gewährleistung, Datenschutz) getrieben sein. In DOXiS4 Records Management können flexible Aufbewahrungsfristen (minimale/maximale Aufbewahrungsfristen hinterlegt werden. Für Langzeitarchivierungsprojekte, die für Bundes- und Landesarchive z.B. mehrere Hundert Jahren oder gar „ewige“ Aufbewahrungszeiträume fordern, sind selbstbeschreibende Informationsobjekte nach ISO 14721 OAIS von großem Nutzen. Für die Anwender sind die wichtigsten Kernfunktionen des Records Management die Aufbewahrungsfristen und –regeln sowie die Löschregeln. Mehrwert für ein Unternehmen wird durch eine durchgängige und integrierte ECM-/Archiv-/Records-Management-Lösung erreicht.
Imbus
„MoReq2 Tests und Zertifizierung“ lautete der Vortrag von Michael Sill, imbus AG (http://www.imbus.de). Die imbus AG hat die Testszenarien entwickelt, ist akkreditiertes MoReq2-Zertifizierungs-Center und Mitglied im MoReq Governance Board. Sill erläuterte zunächst das MoReq2 Testframework. Dieses hat 439 Testfälle im Kernbereich sowie weitere 239 optionale Testfälle. Für den Kernbereich umfasst das Testdatenverzeichnis 254 Seiten. Insgesamt umfassen Testmaterial und Testszenarien ca. 1200 Seiten. „Dies ist immer noch wesentlich weniger als jeder Anbieter für seine eigenen Produkttests nutzt, aber hinreichend um ein Records Management System funktional zu beurteilen“, so Sill. Er erläuterte ferner den Anmeldungs-, Prüfungs- und Zertifizierungsprozess, zu dem sich bereits mehrere Hersteller angemeldet haben: „Das erste zertifizierte MoReq2-konforme Softwareprodukt wird es im Sommer 2009 geben. Die Tests haben gezeigt, dass das Verfahren praktikabel ist und die positive Resonanz aus der Herstellerschaft wächst. Den Nutzen einer Zertifizierung für die Anwender sieht imbus in folgenden Argumenten:
• Investitionssicherung
• Transparenz
• Nachhaltigkeit
• Vergleichbarkeit des Systems
Iron Mountain
Stephan Haux von Iron Mountain Digital (http://www.ironmountain.de/records/) wies in seinem Vortrag „Von Papier zu Digital und zurück – Records Management und Outsourcing“ darauf hin, dass es Records Management zusammen mit STaaS (Storage as a Service) schon seit sehr langem gibt. Er stellte die grundsätzliche Frage, ob jeder Anwender selbst ein eigenes System installieren und betreiben muss: „IRON MOUNTAIN bietet seit Jahrzehnten ihren Kunden effiziente Lösungen für das Outsourcen von Archiven. Gleichermaßen kann man auch bei Records Management vorgehen. Der Anwender spart sich dabei die Kosten für aufwändige eigene Sicherungs-und Sicherheitssysteme“. In seinem Vortrag orientierte sich Haux an den Vorgaben von MoReq2 für das Outsourcing und die Aufbewahrung- Er ging auf wesentliche Elemente wie Back Up und Recovery, Vital Records durch Sicherstellung von Business Continuity, Management of non-electronic Records auch weltweit, Disposition of Physical Records, Outsourcing als Third Party Management of Data durch entsprechendes Service Level Agreement und Long Term Preservation and Technology Obsolescence ein. Als Dienstleister für solche Aufgaben konnte er auch Beispiele wie Dokumentenverfolgung durch RFID basiertes Alarmsystem im Fahrzeug, Iron Mountain Connect Retention Center und große E-Mail Management Lösungen mit 50.000 neue Nachrichten am Tag zurückgreifen. Hier sind auch Aufgaben wie Content Classification und eDiscovery outgesourct.
IBM
Thomas Schrenk von IBM Deutschland (http://www.IBM.de) stellte Records Management in den Kontext von Workflow und Case Management. „Gerade zu Erfüllung von Compliance-Anforderungen ist die durchgängige Dokumentation der Geschäftstätigkeit wichtig. Informationsinseln müssen vermieden werden. Anforderungen des MoReq2 Standards begegnen Unternehmen am effektivsten mit einem Compliance Warehouse Ansatz, der in einer homogenen Plattform, die Themenbereiche Content, Prozesse, Compliance und Search and Discovery miteinander verbindet. Somit erhält man eine Gesamtlösung, die Eingangsströme harmonisiert und klassifiziert, Content einheitlich ablegt, über Records Management den Lebenszyklus dieses Contents verwaltet und über intelligente Geschäftsprozesse Compliance sicherstellt. Anforderungen des MoReq2 Standards begegnen Unternehmen am effektivsten mit einem Compliance Warehouse Ansatz, der in einer homogenen Plattform, die Themenbereiche Content, Prozesse, Compliance und Search and Discovery miteinander verbindet. Somit erhält man eine Gesamtlösung, die Eingangsströme harmonisiert und klassifiziert, Content einheitlich ablegt, über Records Management den Lebenszyklus dieses Contents verwaltet und über intelligente Geschäftsprozesse Compliance sicherstellt.“ In seinem Vortrag „Records Management, Workflow und Case Management„ ging er auf Records Management als Bestandteil der IBM ECM Plattform ein. Eingangs erläuterte er, dass Compliance einer der Business Treiber für Informationsmanagement ist. Eindrücklich wies er darauf hin, Insellösungen und isolierte Informationssilos zu vermeiden. Auch die ECM-Infrastruktur-Produkte von IBM wie IBM FileNet P8 sind DoD zertifiziert und übertreffen vielfach im funktionalen Umfang sogar die Anforderungen von MoReq2. Dies gilt besonders für die optionalen Module wie z.B. Business Process Management. IBM setzt auf Active Content, der es erlaubt, ereignisgesteuerte regelbasierte Geschäftsprozesse mit Records Management und Archivierung zu kombinieren. Dies machte er anhand einiger Beispiele wie die Erfassung von E-Mails und Dateien mit automatischer Klassifikation und Zuordnung in das Records Management greifbar.
T-Systems
Gerd Hammer von T-Systems (http://www.t-systems.de/imagemaster) referierte zum Thema „Records Management und E-Discovery. Er widmete sich dem Zusammenhang zwischen einem geordneten Schriftgutmanagement und E-Discovery: „Die meisten Anforderungen, die E-Discovery an Prozesse, Organisation und IT stellt, sollte jedes Unternehmen auch aus Eigeninteresse umsetzen; zum einen zum Nachweis der Compliance zu geltenden Gesetzen und Richtlinien und zum anderen , um unternehmerische Entscheidungen auf vollständige und aktuelle Informationen stützen zu können. Die Basis hierfür ist ein effizientes und durchgängiges Informationsmanagement im Unternehmen. E-Discovery ist nur ein Prozess unter vielen, der die vorhandene Infrastruktur nutzt.“ Hammer machte deutlich, dass das aus Amerika herüberschwappende Thema e-Discovery auch in Deutschland wichtig ist und Unternehmen betreffen kann. E-Discovery stellt eine Reihe von Anforderungen an das elektronische Records Management:
• Klassifizierung
• Retention Management
• Unterstützung von Litigation Hold
• Collection über Suchfunktionen, Presentation und Export-Möglichkeiten
• Systemkatalog
Das hohe finanzielle Risiko durch das amerikanische Rechtssystem legt es nahe, dass auch deutsche Firmen ihr Records Management an diesen Anforderungen ausrichten, Stichwort „E-Discovery-Readiness“. Für die Vorgehensweise im E-Discovery wird ein Top Down Ansatz vom Management Auftrag zur Einführung hin vorgestellt. Organisation, Content Management und IT werden hin-sichtlich der Anforderungen des E-Discovery optimiert. Neben Compliance und Risikominimierung liegen die Mehrwerte durch E-Discovery in Produktivitätssteigerungen, Prozessverbesserungen und Kostenreduktionen, da das Content Management und die IT-Unterstützung optimiert werden.
SAPERION
Der Vortrag „Aktenpläne, Ordnungsstrukturen und Visualisierung im Records Management„ von Volker John, SAPERION (http://www.SAPERION.com), fand in Frankfurt als erster Anbietervortrag und in München als letzter statt. Dementsprechend verschoben sich die Schwerpunkte, auch wenn die Folien weitgehend gleich blieben (aufgezeichnet wurde der Vortrag in Frankfurt). Er widmete sich dem Thema Metadaten und Visualisierung in der Schriftgutverwaltung. Das Metadaten-Modell und das Entity-Relationship-Modell von MoReq2 waren Schwerpunkte seiner Präsentation. Seiner Meinung nach „kann die Erfassung zahlreicher notwendiger Metadaten nur funktionieren, wenn sie von Prozessen und über Vererbung verfügbar gemacht werden. Dabei darf man außerdem nicht nur in herkömmlichen hierarchischen Ordnungsstrukturen denken sondern muss auch modernere Erschließungsstrategien berücksichtigen“. Sein Argument für den Nutzen von Records Management: „Wohldokumentierte und zügige Bearbeitung von Anfragen führt zu höherer Kundenzufriedenheit und verbesserter Wiederkaufwahrscheinlichkeit.“ MoReq2 stellt seiner Meinung nach einen wichtigen Standard für Records Management dar. Das MoReq2 Entity-Relationsship-Modell und das Classification Scheme sollten wegen der Komplexität nicht vollständig verwendet werden. Auch solle man von einer zu starren Abbildung absehen und sich auf geeignete Anwenderoberflächen zur Nutzung des doch recht komplexen Records Management konzentrieren. Hierfür gibt es keine direkten Vorgaben von MoReq2 und somit Freiheitsgrade für die Umsetzung in Lösungen. MoReq2 erfordert neue Rollen für Administratoren, Reviewer und End User. Dies ist auch bei der Gestaltung der Anwendungen zu berücksichtigen: „für den Endanwender gilt – so intuitiv und einfach wie möglich“. Records Management bietet eine höhere Nachvollziehbarkeit, Verknüpfung und damit höhere Rechtskonformität als die „flache“ Verwaltung von Informationen wie z.B. in Filesystemen oder bei der Nutzung von Google als übergreifender Suche. Records Management erfordert Disziplin und außerdem „Management Attention. Alleine Akzeptanz beim Anwender schaffen zu schaffen, genügt nicht.“
Alle Referenten betonten in den Abschlussdiskussionen der Records Management Roadshow noch einmal, dass nicht nur aus Compliance-Gründen sondern um wirtschaftlicher arbeiten zu können und Informationen effizient zu erschließen eine geordnete Schriftgutverwaltung essentiell ist.
Ein weiterer Bericht mit der Auswertung der Teilnehmerbefragung (im Vergleich zu den Befragungen 2007 und 2008) erscheint im nächsten Newsletter.
Die komplette Dokumentation einschließlich Seminarhandout, Multi-Media-Präsentationen mit Video und synchronisierten Folien, die Folienvorträge und Fotos können von der Veranstaltungswebseite http://www.doxtop.com/magazines/97284816/records-management-roadshow-2009.aspx kostenfrei heruntergeladen werden. Aktuelle Informationen rund um das Thema Records Management finden sich auch auf www.MoReq2.de (JH/Kff/SKK)