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SAP setzt auf Portal als Standardoberfläche
Walldorf – Wie SAP (°http://www.sap.de°) kürzlich bekannt gab, werden künftig neue Funktionen nicht mehr im Sapgui bereitgestellt. Das Unternehmen will seine Entwicklungsbemühungen komplett auf das Portal als universelle Benutzeroberfläche konzentrieren und verabschiedet sich so vollständig von seinem Client-Server-Ansatz Grund hierfür ist, dass Anwender, aus Sicht der SAP nicht mehr nur Transaktionen auslösen, sondern vermehrt auf Inhalte zugreifen und online mit anderen Benutzern kommunizieren. Gleichzeitig will das Unternehmen außerdem die Trennung von Geschäftslogik und Benutzer-Schnittstelle vollziehen, was mit dem Sapgui-Client nicht ohne weiteres zu bewerkstelligen wäre.  (FH)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
SAP (zuletzt behandelt im Newsletter 20030328Newsletter 20030328) legt einen Zahn zu. Man bedient jetzt auch dem unteren Mittelstand, weitet das Portfolio mit branchenspezifischen Varianten aus und dringt in immer neue Randbereiche vor, die jenseits des traditionellen Geschäftes mit Geschäftsdaten liegen. So sind längst Komponenten wie Business Workflow oder der Records Manager zum größten Wettbewerber der traditionellen DRT-Anbieter geworden. Überall wo schon SAP mit diesen Komponenten eingesetzt wird, ist es sehr schwierig noch ein unabhängiges DMS-, Archiv- oder Workflow-System zu verkaufen. Halt! wird jetzt der Eine oder Andre sagen, beim Thema Archiv stimmt dies doch nicht, es gibt doch Archivelink- und die http-Schnittstelle. Der SAP-Anwender kann es sich aber inzwischen auch einfach machen und einfach eine Festplattenlösung wie Centera oder ein Bandrobotikarchiv unter die SAP-Komponenten „klemmen“ – und fertig ist die „Archivlösung“. SAP geht aber weiter. Mit Netweaver wurde ein neuer Anlauf im Portal-Umfeld unternommen. XML ergänzt die neuen Lösungen, um gezielt, so Klaus Kreplin, die unstrukturierten Informationen ins Visier zu nehmen, die bisher weitgehend außerhalb der Welt von SAP lagen: „...da Anwender nicht mehr nur Transaktionen auslösen, sondern vermehrt auf Inhalte zugreifen sowie mit anderen Benutzern online kommunizieren sollen“. Auch wenn jetzt die Anhänger der Client-Server-Lösungen von SAP angesichts der Ankündigung laut aufschreien, letztlich ist es für alle SAP-Anwender von Vorteil, wenn der doch etwas schwergängige Bolide auf die neuen Trends setzt. Allerdings muss sich SAP noch einiges bei der Migration ihrer vorhandenen Anwender einfallen lassen – einfach die Wartung auslaufen lassen oder teuerer machen kann nicht die Lösung sein. Für alle DRT-Anbieter heißt es nun, die Lücken zu finden und zu besetzen, die die Großen wie SAP aber auch zunehmend Microsoft und andere Standardsoftwareanbieter noch offen lassen. Gerade im Bereich der Highend-Enterprise-Lösungen dürfte SAP bald zu den Schwergewichten auch nach Installationszahlen gehören.  (Kff)
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