Die Richtlinie MiFID Markets in Financial Instruments Directive der EU soll der Harmonisierung der Finanzmärkte in Europa dienen. Entwürfe für Maßnahmen zur Durchführung der Richtlinie wurden von der Europäischen Kommission Anfang 2006 veröffentlicht. Die Mitgliedsstaaten müssen die Richtlinien inklusive der Durchführungsrichtlinien bis zum 31. Januar 2007 in Kraft setzen und die Vorschriften müssen ab dem 1. November 2007 zur Anwendung kommen.
Ziele von MiFID sind ein verbesserter Anlegerschutz, eine Harmonisierung der europäischen Finanzmärkte und eine Steigerung des Wettbewerbs. Anlegern soll es erleichtert werden in der EU und darüber hinaus zu investieren. Eine Erleichterung bei Wertpapierdienstleistungen gehört ebenfalls zu den Zielen, die mit der Richtlinie verfolgt werden. Zudem soll eine höhere Transparenz der Märkte und eine Sicherstellung der Integrität der Finanzdienstleister für die Anleger zu mehr Sicherheit führen.
Nach den neuen Regelungen sind die Banken zukünftig dazu verpflichtet, für den Anleger das bestmögliche Ergebnis bei der Orderausführung zu erreichen. Hierzu müssen sie ihre Strategie schriftlich so dokumentieren, dass die Einhaltung dieser so genannten „Best Execution“ Regelung von den Behörden gegebenenfalls überprüft werden kann. (SMe)
| |
| PROJECT CONSULT Kommentar:
|
In Deutschland würde man solche Anforderungen unter dem bekannten Stichwort „Verfahrensdokumentation“ subsummieren. Die Nachvollziehbarkeit von Transaktionen, die fast nur noch elektronisch dokumentierbar sind, ist eine Grundvoraussetzung für Compliance. Hierbei stellt sich wieder einmal die Frage, ob man solche Nachvollziehbarkeit durch Protokolle und manuell erstellte Verfahrensdokumentationen sicherstellen kann, oder ob es nicht and er Zeit ist für Software, die sich selbst dokumentiert. Dies betrifft nicht nur die Bewegung der Daten sondern auch die Stammdaten, Parameter, Einstellungen, Berechtigungen und Prozesse. Anders als mit selbst-dokumentierenden Systemen lassen sich die zunehmenden Transparenz- und Dokumentationsanforderungen im Bankenwesen nicht erfüllen. Für die Anbieter von Software und Lösungen ist dies jedoch eine Herausforderung, die zentrale Ressource Repositories oder Konfigurations-Management-Datenbanken für die notwendigen Daten aus ihren Systemen erst einrichten müssen. Um dies wirtschaftlich zu tun darf man aber Richtlinien wie die MiFID nicht isoliert sehen sondern als Bestandteil eines generellen Information Management Compliance Framework, dass alle Systeme, alle Prozesse und alle unterschiedlichen Compliance-Anforderungen zusammenhängend und an einer Stelle recherchierfähig verwaltet. (Kff)