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DLM –Forum für Archivstandards in Europa
Brüssel. - Das zweite fachübergreifende europäische Forum zur elektronischen Archivierung findet am 18./19.10.1999 in Brüssel statt. Das DLM-Forum (DLM = Documents Lisable Machinellement = maschinenlesebare Dokumente im weitesten Sinne) wird von der Europäischen Kommission in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten und Regionen der Europäischen Union organisiert.
Die Eröffnungsveranstaltung wird von Carlo Trojan,  Generalsekretär der Europäischen Kommission,  Dr. Ulrich Kampffmeyer, Vice-Chair und Executive Director der AIIM Europe, Philip Lord, stellvertretender Direktor des Pharmakonzerns Smithklein-Beecham und David Lipman, Abteilungsleiter im Generaldirektorium der Europäischen Kommission getragen.
Das DLM-Forum zielt darauf ab, den direkten Zugang des Bürgers zu elektronischer Information zu verbessern und durch zugängliche digitale Archive zum Funktionieren der Demokratie beizutragen. Politische Entscheidungsträger, Repräsentanten der öffentlichen Verwaltung, der Archive, Industrie und Forschung und die interessierte Öffentlichkeit soll dafür sensibilisiert werden. Führungs- und Fachkräfte aus Verwaltung, Industrie und Wissenschaft der EU-Staaten werden in Brüssel zusammentreffen, um die Verwaltung von Information und elektronischen Aufzeichnungen interdisziplinär zu diskutieren.
Es ist auf praktische Lösungen ausgerichtet und untersucht, wie der Industrie europaweit neue Impulse verliehen werden können.
Das DLM-Forum ist in Plenarsitzungen und parallele Arbeitsgruppensitzungen rund um das Thema „Der europäische Bürger und elektronische Informationen: das Gedächtnis der Informationsgesellschaft" organisiert. Der Zugang zu öffentlichen Informationen spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Frage der Transparenz und Offenheit. Es zeigt die Entwicklungen und zukünftigen Möglichkeiten in den EU Mitgliedstaaten und auf der Ebene der Union in den Bereichen Zugang und Transparenz sowie in bezug auf Produktion und Normung von Soft- und Hardware auf.  (SW)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Auf die Europäische Kommission kommen eine Reihe von Herausforderungen zu. Derzeit sind die Grundlagen für Digitale Signaturen, elektronische Archivierung und elektronischen Handel noch durch nationale Gesetze in den einzelnen Staaten definiert - oder aber noch überhaupt nicht geregelt. Andererseits werden die wesentlichen Entwicklungen auf diesem Gebiet durch die USA getrieben. Bereits heute gibt es erhebliche Diskrepanzen: die Regularien für digitale Signaturen in den USA, der Europäischen Kommission und z. B. des deutschen Signaturgesetzes weichen erheblich von einander ab. Während in Europa durch nationale Codes of Practice immer noch die Archivierung auf unveränderbaren optischen Speichern - digital oder analog - favorisiert wird, haben sich die Amerikaner von der Bindung an bestimmte Technologien längst abgesetzt. Eine schnelle Regelung der offenen Fragen des sicheren Dokumentenaustauschs, der rechtskräftigen Speicherung von digital erstellten oder übermittelten Dokumenten, die Absicherung von Autorenrechten und eine einheitliche Regelung für die Tätigung von Geschäften im Internet auf globaler Ebene ist dringend erforderlich. Daher wird sich auch der Vortrag von Dr. Kampffmeyer in der Plenumveranstaltung besonders mit den Veränderungen im Markt, den rechtlichen Anforderungen und den Aufgaben für die Europäische Kommission, nationale Gesetzgeber, Anbieter und Anwender beschäftigen. Im nächsten PROJECT CONSULT Newsletter wird ausführlich über die Ergebnisse des DLM-Forums berichtet. (CK)
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