20040121 \  Märkte & Trends \  Der Markt für Dokumenten-Technologien
Der Markt für Dokumenten-Technologien
Hamburg – Ein Teil dieser im vorigen Artikel beschriebenen Datenmenge besteht aus Daten, die aus umfangreichen Studien zum Markt für Dokumenten-Technologien stammen. Da diese ebenfalls zugenommen hat, haben wir einen kleinen Überblick über die in der Vergangenheit durchgeführten Studien zusammengestellt. (FH)
AIIM Marktstudie USA 2003
Im Oktober des letzten Jahres führte die AIIM ( http://www.aiim.org ) während ihrer Content Management Seminarreihe eine Reihe von Umfragen unter den 333 Teilnehmern durch. Es wurde u.a. nach den wichtigsten Gründen für die Einführung einer ECM Lösung gefragt. Die Ergebnisse der Umfrage stehen als Download zur Verfügung ( http://www.aiim.org ).
Wichtigste Ergebnisse der Umfrage sind u.a.: Für 40% der Befragten ist die Reduzierung der Kosten durch ein solches System entscheidend. Compliance, also die Einhaltung gesetzlicher Richtlinien, ist für 26% der Umfrageteilnehmer der entscheidende Faktor. Für 25% der Befragten waren die Verbesserung der Kundenorientierung, bzw. des Kundenservice die wichtigsten Ziele.
 
 
 
Bild 1: Was ist der wichtigste wirtschaftliche Grund für ihr Interesse an ECM? Quelle: AIIM 
Wichtige Stichworte bei den Lösungen zur Kostenreduzierung und Kundenorientierung waren beispielsweise Web Content Management und Workflow/BPM. Unter dem Gesichtspunkt Compliance wurden Records Management sowie Scanning, bzw. Imaging am häufigsten genannt.
Bild 2: Welchen Etat planen Sie für ECM-Projekte in den nächsten 12-18 Monaten unter dem Gesichtspunkt der Compliance. Quelle: AIIM
Diejenigen, für die Compliance das entscheidene Kriterium für die Einführung von ECM-Lösungen darstellt, sind im Gegensatz zu den anderen Nutzergruppen auch bereit, höhere Kosten in Kauf zu nehmen.
AIIM Marktstudie Deutschland 2003
Die AIIM hat in Deutschland eine Umfrage durchgeführt und zwar unter über 200 Teilnehmern der DMS Expo 2003.
Eine Beobachtung der Studie ist, dass in Deutschland offenbar nur die Kosten interessieren und die anderen beiden wichtigen Themen, Compliance und Kundenservice, die in den USA auch eine große Rolle spielen, noch nicht in den Fokus der potentiellen Anwender gerückt sind. Es kann aber auch sein, dass die Begriffe den Befragten nicht ganz klar waren, denn auch Themen wie DOMEA, GDPdU und andere muss man dem Bereich „compliance“ zuordnen.
Bild 3: Wichtigster Grund für die Einführung von ECM - Quelle: AIIM
VOI-Marktstudie
Bonn - Auch der VOI Verband Organisations- und Informationssysteme e.V. ( http://www.voi.de ) hat eine umfangreiche Marktstudie vorgelegt. Sie stammt ebenfalls aus dem Herbst 2003, ist aber wesentlich detaillierter und genauer auf den deutschen Markt zugeschnitten. Es wurden insgesamt 819 Befragungen durchgeführt. Die Studie finden Sie auch  in der Unterrubrik „Wissen/Studien“ auf der PROJECT CONSULT Webseite ( http://www.project-consult.com ). 
Bild 1: Mit DMS assoziierte Hersteller/Produkte bei Unternehmen ohne DMS – Quelle: VOI Marktstudie „Dokumentenmanagement in Deutschland“, Seite 26
Sie kommt zu deutlich anderen Ergebnissen als die beiden AIIM-Studien. Interessant war besonders die Berücksichtigung der Auskünfte von Unternehmen, die zwar eine DRT-Lösung geplant hatten, aber das System aus Kosten- oder anderen Gründen nicht eingeführt haben.
Bild 2: Gründe für DMS-Projektabbruch – Quelle: Quelle: VOI Marktstudie „Dokumentenmanagement in Deutschland“, Seite 48
Die VOI-Studie führt auch eine neue Abgrenzung ein – DMS im engeren Sinn und Systeme, die eigentlich kein DMS sind, aber mit den DMS-Aufgaben erledigt werden (zum Teil mit schnellerer Amortisation als mit einem DMS). DMS im engeren Sinn, wie in der VOI-Studie benutzt, sind jedoch, nach Kampffmeyer 1999, DMS im weiteren Sinn, die neben Archivierung, DMS im engeren Sinn auch Workflow und Groupware einschließen. Aber eines der Ergebnisse der VOI-Studie zeigt, dass in Deutschland beim Thema DMS sowieso fast ausschließlich an die elektronische Archivierung gedacht wird. Das Angebot der Anbieter in Deutschland scheint den potentiellen Anwendern fast genauso unbekannt wie die Vielfalt der Akronyme für Produktkategorien. (AM)
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