20080930 \  In der Diskussion \  Konsequenzen
Konsequenzen
Banken brechen zusammen und das Finanzsystem gerät aus den Fugen.  Man diskutiert, ob der Oil Peak erst erreicht  oder bereits überschritten wurde. Die klimatischen Veränderungen bekommt inzwischen jeder zu spüren. Die politischen Systeme stellen sich selbst in Frage. Es wird die Frage gestellt, wie geht es mit der menschlichen Gesellschaft, der Zivilisation weiter. Wird der Kampf um Einfluss und Ressourcen die Welt verändern? Sicherlich ja.  
Und welche Rolle spielt dann die Informations- und Ko
mmunikationstechnologie? Eine noch größere als heute. 
Der Grad der Vernetzung wird steigen und sollte einmal das Öl zu selten und zu teuer geworden sein, um es einfach zu verbrennen, werden wir auf die elektronische Kommunikat
ion noch mehr angewiesen sein. Zwar verbraucht die Computer- und Kommunikationstechnik inzwischen selbst fast ein Achtel aller Stromenergie und ist selbst fragil und angreifbar, aber die elektronische Kommunikation ist auch eine Chance, mit den selbstgeschaffenen Problemen der Menschheit fertig zu werden. Fertig werden kann heißen, gemeinsam Lösungen zu finden und umzusetzen (hier ist die öffentliche Meinung im Web inzwischen ein gutes Drohmittel) oder aber in eine regional-orientierte, energiesparende Weltordnung zurückzufallen, wo man Reisen nur noch am Bildschirm macht. Der sinnvolle und verantwortungsvolle Umgang mit Information wird eine Schlüsselrolle spielen. Die aktuellen Skandale um Datenverluste und Datenmissbrauch sollten hier als eindringliche Mahnung aufgefasst werden. Der Ordnung und Erschließung des Wissens der Menschheit wird eine entscheidende Rolle zukommen. Hier sind auch Dokumenten-Technologien gefordert – auch wenn sie zukünftig kein Eigenleben mehr führen, sondern selbstverständlicher Baustein aller Informationssysteme sind. 
Wie weit ist die Zukunft entfernt? Als Digital Migrant wird man sie vielleicht im Altersheim noch erleben, als Digital Native lebt man bereits in ihr. Die Nutzung und die ständ
ige Weiterentwicklung von Informationssystemen ist der Schlüssel für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft der Zukunft. Man darf sich ihr nicht entziehen, weder im Kleinen noch im Großen, als Privatperson oder Unternehmen. Wie Süchtige hängen wir bereits an der Nadel, sind abhängig von Informationsverfügbarkeit, ständigem Informationsfluss und Informationsqualität. Strategien für übergreifendes Informationsmanagement, die den Menschen als Mensch nicht vergewaltigen, sind gefordert.  
Zurück zum Anfang: auch die Risiken des Datenmis
sbrauchs und das exponentielle Informationswachstum gehören zu den großen Problemen unserer Zeit, gehören auf die gleiche Liste wie die Finanz- und  Umweltkrisen,  die Auseinandersetzungen um Ressourcen und weltanschauliche Meinungen, die Veränderungen unserer Gesellschaft und das Streben nach Dominanz in jedweder Form. Informationstechnologien sind an alledem beteiligt und der Begriff der Informationsgesellschaft darf nicht als leere Hülle enden. (Kff)
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