20010710 \  Märkte & Trends \  BITKOM Marktanalyse IT-Services
BITKOM Marktanalyse IT-Services
Berlin – Der BITKOM ( http://www.bitkom.org ) hat seine Studie „Marktanalyse IT Services Deutschland 2001“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Studie hat zwei Schwerpunkte – die Entwicklung der Branche und der Preise. Sie zielt hierbei auch besonders auf die Consulting-Branche. Die folgenden Ausführungen wurden aus der Management-Zusammenfassung der Studie des BITKOM exerpiert.
Begriffe wie Informations- und Wissensgesellschaft prägen die Diskussion zwischen Politik, Wirtschaft und Fachverbänden der ITK(Informations- und Kommunikationstechnologien)-Industrie über den Wirtschaftsstandort Deutschland. Der Weg in die Informationsgesellschaft hat höchste Priorität für die Bundesregierung, neue Medien und Internet-Ökonomie gehören zu ihren zentralen Politikfeldern. Zur Begleitung der Aktionsprogramme der Bundesregierung – u.a. des Programms "Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts" – sind vom Bundeswirtschaftsministerium Studien in Auftrag gegeben worden, die die Informationswirtschaft in wesentlichen quantitativen Dimensionen abbilden und den Handlungsbedarf verdeutlichen sollten. Mit statistischen Erhebungen, Studien und Publikationen unterstützt der BITKOM die politischen Entscheidungsträger.
Die vorliegende Studie führt die vor zwei Jahren begonnenen Marktforschungsaktivitäten in den Marktsegmenten Software-Auftragsentwicklung und IT-Beratung fort. Bei der Entwicklung der Studie waren folgende Prämissen zu beachten:
Kategorien von einzubeziehenden Unternehmen:
   
 ·
Unternehmen, die als Unterauftragnehmer in Systemintegrationsprojekte einbezogen werden.
 ·
Systemintegratoren, die von kleineren Anbietern Programmierleistungen zukaufen.
 ·
(vorerst) keine Firmen, die einen Großteil ihrer Programmierer im Ausland beschäftigen.
Regionale Abgrenzung:
   
 ·
IT-Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet sollen angemessen in der Studie repräsentiert werden.
Relevante Unternehmensdaten:
   
 ·
Umsatzstruktur, Umsatzentwicklung, Kundenstruktur, Regionalstruktur des Umsatzes, Outsourcing Aktivitäten, Einflußfaktoren auf die Preisgestaltung, Nettotagessätze für Aufgaben unterschiedlicher Komplexität, Erwartungen an die Preisentwicklung.
Qualifikationsgruppen :
   
 ·
Zur Untersetzung von Preisangaben wurden auf der Basis von Literaturquellen und anderen branchenüblichen Klassifikationen sieben Qualifikationsgruppen entwickelt.
Engpaßqualifikationen (Hot Skills):
   
 ·
Um realitätsnahe Aussagen über die Preisgestaltung in den analysierten Marktsegmenten zu erhalten, soll zwischen Standard-Aufgaben(und Standard-Qualifikationen) und Aufgaben mit besonderen Anforderungen (das dafür benötigte Personal stellt in der Regel Engpassqualifikationen dar, die verkürzt auch Hot Skills genannt werden).
An der Befragung beteiligten sich 231 Unternehmen, deren Gesamtumsatz 2000 etwa 12.5 Milliarden DM betrug. Davon entfielen über 4 Milliarden DM auf die Marktsegmente Software Auftragsentwicklung und IT-Consulting.
Ausgewählte Analyseergebnisse
Die Umsatzentwicklung 2001 wird von den befragten IT-Anbietern in den Marktsegmenten SW-Auftragsentwicklung und IT-Beratung mehrheitlich positiv gesehen: Dafür sprechen nahezu 80 % des Marktgewichts bei Software-Auftragsentwicklung, die zumindest 5 % Wachstum in diesem Bereich erwarten. Jedoch gelingt es nur etwas weniger als einem Drittel der Unternehmen (mit etwas mehr als einem Drittel Marktgewicht bei Software-Auftragsentwicklung), um zumindest 10 % zu wachsen – in dieser Größenordnung liegt nach Diebold das Marktwachstum in diesem Segment insgesamt Das sind die Unternehmen, die ihre Marktanteile ausweiten können. Wiederum übersteigen die Erwartungen an die Umsatzentwicklung im Bereich IT-Beratung diejenigen im Marktsegment SW-Auftragsentwicklung deutlich. Über 53 % der Unternehmen (fast 70 % des Marktsegments und sogar 94 % des gesamten Umsatzgewichts) erwarten 2001 gegenüber 2000 in der IT-Beratung zumindest 5 % Wachstum. 37 % der Unternehmen, die immerhin fast zwei Drittel des Umsatzgewichts auf sich vereinen, zeigen ein Wachstum im Bereich IT-Consulting, welches das Marktwachstum in diesem Segment erreicht bzw. übertrifft. Insgesamt sind die Wachstumserwartungen etwas weniger optimistisch als vor zwei Jahren, als die Bewältigung des Y2K-Problems der Branche ein starkes Wachstum bescherte. Immerhin 46 % der befragten Unternehmen wachsen im Segment IT-Beratung nicht oder müssen mit sinkendem Marktanteil rechnen; bei SW-Auftragsentwicklung ist das sogar die Hälfte der befragten Unternehmen. Auch in dieser Hinsicht sind die Zahlen ungünstiger als vor zwei Jahren.
Erwartungen an die Umsatzentwicklung 2001 nach Regionen
Bei der Beantwortung der Frage nach der Region (Regionalmarkt – deutscher Markt – europäischer Markt – Weltmarkt), in der das größte Umsatzwachstum erwartet wird, zeigt sich wohl am deutlichsten die gegenüber der Studie vor zwei Jahren veränderte Unternehmensgesamtheit. So spielt der Regionalmarkt als Region mit dem höchsten erwarteten Umsatzwachstum kaum noch eine Rolle. Die befragten Unternehmen sehen in ihrer übergroßen Mehrheit (zwei Drittel bis vier Fünftel der jeweiligen Umsatzgewichte) im deutschen Markt das größte Wachstumspotential. Diese Aussage gilt bei IT-Beratung naturgemäß noch stärker als bei SW-Auftragsentwicklung (wo der Weltmarkt immer wichtiger wird), ist doch die Beratung in höherem Maße an den unmittelbaren Kundenkontakt geknüpft.
Einflußfaktoren auf die zukünftige Preisentwicklung
   
 1.
Die „steigende Komplexität der Kundenaufträge“ ist (auch ohne Gewichtung) der mit Abstand wichtigste Einflußfaktor auf die Preisgestaltung. „Steigende Investitionen in neue (Internet-) Technologien“ folgt hinsichtlich des Umsatzgewichts der Firmen, die diesen Faktor als „hoch“ einstufen, an zweiter Stelle, wobei kleinere Firmen die Faktoren „Steigende Nachfrage“ und „Mangel an IT-Spezialisten auf Arbeitsmarkt“ als wichtiger einstufen.
 2.
„Steigende Nachfrage“ und „Mangel an IT-Spezialisten auf Arbeitsmarkt“ sind die beiden Faktoren, die etwa von der Hälfte des Marktgewichts der Firmen in ihrer Wirkung als „hoch“ bewertet wurden.
 3.
„Optimierung der internen Geschäftsprozesse“, „Zunehmender Wettbewerbsdruck durch überregional/international tätige Anbieter“ sowie „Kosten für Aus-/Weiterbildung“ werden immerhin jeweils von etwa einem Viertel des Marktgewichts der Firmen als „hoch“ eingestuft.
 4.
„Kosten für Qualitätsmanagement“, „Sonderkonjunktur durch Umstellung auf €“, „Optimierung der Geschäftsprozesse mit Kooperationspartnern bei der Leistungserstellung“ und „Zunehmender Wettbewerbsdruck aus der Region“ werden nur noch von jedem sechsten bis zu jedem zehnten Unternehmen (unter Berücksichtigung des Marktgewichts) hervorgehoben.
 5.
Der Faktor „Sinkende Nachfrage bei Ihren Kunden/in Ihren Marktsegmenten“, besonders jedoch„Zunehmender Wettbewerbsdruck durch Anbieter mit GreenCard“ spielen kaum eine Rolle.
Die Netto-Tagessätze für SW-Auftragsentwicklung und IT-Beratung stellen einen weiteren Schwerpunkt der vorliegenden Analyse dar.
Bei der Befragung zu den erwarteten Preisveränderungen für 2001 und 2002 (jeweils gegenüber dem Vorjahr) zeigte sich: Nur sehr wenige Unternehmen erwarten einen Rückgang der Preise – dieses Ergebnis steht in Kontrast zu Artikeln in der Fachpresse aus jüngster Zeit, in denen „purzelnde Preise“ für IT-Services konstatiert werden. Ein erheblicher Teil der Unternehmen, die Angaben geliefert haben, wollen die Preise konstant halten. Es wird eine Tendenz sichtbar, dass die Preissteigerungen mit der Zunahme der Qualifikationsstufe ebenfalls höher ausfallen werden.
© PROJECT CONSULT Unternehmensberatung GmbH 1999 - 2016 persistente URL: http://newsletter.pc.qumram-demo.ch/Content.aspx?DOC_UNID=b3fe21a948404239002571f700362534