Frankfurt. – Immer mehr Unternehmen setzen für unternehmensweite Kommunikation Intranetlösungen ein. Diesen Trend machen sich nun auch die Datenbankanbieter elektronischer Geschäftsinformationen (Hosts) zunutze, um ihren Kunden personalisierte Zugriffsrechte für Online-Anschlüsse anzubieten. Wo es früher in den Unternehmen nur eine zentrale Informationsstelle mit Informationsspezialisten gab, die die Informationen beschafften, können die Inhalte der Datenbanken heute über das Intranet an die Fachleute in Marketing, Marktforschung, Controlling, Unternehmensleitung etc. direkt zur Verfügung gestellt werden. KM-Systeme wie Grapevine (Hewlett Packard) oder Groupware-Lösungen wie Lotus (R & D department von Norvatis) werden dafür eingesetzt. Erfolgreiche, hostübergreifende Installationen (GBI/Genios) finden sich beispielsweise bei der WestLB, auf deren Intranet 13 000 Nutzer Zugriff haben (Lotus). Dazu Bernd Frey, Product Manager von Genios Wirtschaftsdatenbanken: ”Die Nachfrage von seiten der Unternehmen ist enorm. Die InfoBase bedeutet für uns den Start ins Intranetgeschäft. Zwar werden wir weiter als Lieferanten von Inhalten auftreten und das Consultinggeschäft den angestammten Unternehmen überlassen. Kooperationen mit Arthur Andersen und KPMG sind bei uns im Gespräch. Doch wir werden auch neue Intranet-Produkte schaffen wie beispielsweise ”news am Abend”, die es schon als Lufthansa-Abendservice gibt.” Andere Hosts wie GBI, Lexis Nexis oder DIMDI verzeichnen eine ebenso große Nachfrage. Die Erschließung neuer Geschäftsfelder leiten sie jedoch auch nicht davon ab. (Kff)
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| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Für die Datenbankanbieter bedeutet dies eine willkommene Entwicklung, standen sie dem Internetmöglichkeiten anfangs kritisch gegenüber. Allzu häufig mußten sie sich von Anwenderseite anhören, daß im Internet Informationen gratis abgerufen werden können, während die Hosts die vermeintlich selben Informationen für teures Geld verkaufen. Nun scheinen die Unternehmen ihre Meinung geändert zu haben – aufbereitete Information hat eben ihren Preis - und daß die Datenbankanbieter sich trotz des Intranet-Booms auf ihr Kerngeschäft beschränken, ist klug entschieden. Denn die organisatorische Implementierung dieser hochpreisigen Anschlüsse ist eine brisante Angelegenheit über ”Bereichsfürsten” und Hierarchieebenen in den Unternehmen hinweg. So trainieren die Beratungen denn auch schon mit Intranetlösungen und Knowledge Management in den eigenen Abteilungen: Arthur D. Little, Arthur Andersen, Deloitte. Auch Roland Berger hat sein innerbetriebliches Knowledge Center innerhalb von sechs Monaten mit einem halben Dutzend ”Knowledge Analysten” eingeführt. Alle Informationen der weltweit 750 rb-Berater fließen nun ins ”brain”-System. Vollständigen Zugriff darauf haben jedoch nur die 30 rb-Partner - aufgrund der hohen Fluktuation, wie PROJECT CONSULT erfuhr. (SW)