20090730 \  Märkte & Trends \  Forrester: Records Management Trends
Forrester: Records Management Trends
Übersetzte und kommnetrierte Auszüge aus „The Forrester Wave™: Records Management, Q2 2009“ von Brian W. Hill, Forrester Research, http://www.forrester.com. 
Steigende Nachfrage rechtliche Risiken und Herausforderungen zu verringern
Das derzeitige makroökonomische Klima und die Aussicht auf ansteigende Regulierungs- und Prozessbefürchtungen haben einen noch größeren Focus auf Records Management geworfen. Mehr als drei Viertel von den Global-2000-Gesellschaften sehen Regulierungsanforderungen als wichtig oder sehr wichtig an.
 
Entwicklung der Records Management Zertifizierungsanforderungen
Einige Unternehmen verfahren mit den Records Management Zertifizierungen wie z.B. dem US DoD 5015.2-STD oder Australian VERS wie mit „check box items“ in Kriterienkatalogen von Ausschreibungen. Für andere Organsiationen, wie z.B. die öffentliche Verwaltung in den USA auf Budnesebene sind diese Zertifizierungen hingegen Pflicht. Die Anbieter führen derweil an der Zertifizierungsfront ihre zahlreichen Auswertungen und Plannungen zu neuen Versionen für DoD 5015.2-STD V3, VERS (Australien) und MoReq2 fort (Europa). (siehe Figure 2)
Interessant ist, dass Forrester allen aufegführten Anbietern auch ein Engagement in Bezug auf die Erfüllung des MoReq2-Standards bescheinigt. Bisher haben sich zur Erfüllung von MoReq2 nur IBM und Open Text „committed“. Das Interesse an MoReq2 ist eher bei mittelstädnischen Anbietern wie Objective, SER, Fabasoft oder Saperion zu finden.
Der Focus erweitert sich über die physischen Records hinweg zu einer breiteren Auffassung von „digital assets“
In den letzten Jahren haben die Anbieter einen zähen und langsamen Übergang von physischen Records zu  den electronic assets, wie E-Mail, Archivierungsdateien, gescannte Dokumente oder Instant Messages, durchlaufen. Dieser Trend wird nun durch Technologiefortschritt und eDiscovery beschleunigt.
Konvergierende Anbieterangebote für Archivierung, Records Management und eDiscovery
Durch eine Kombination von Akquisitionen, einer herkömmlichen Produktentwicklung sowie durch Partnerschaften rationalisieren die Anbieter ihre Produktportfolios für Lösungen mit Schwerpunkt der Vermidenrung rechtlicher Risiken und Erfüllung von Compliance-Vorgaben beim Kunden (siehe Figure 3).
 
Betrachtung des SaaS Trends
Unternehmen berichten über eine steigende Einführung von gehosteten Archivierungs- und Prüfungsplattformen, die aufgrund von begrenzten Budgetmengen und steigender Akzeptanz der Anbietermöglichkeiten, wie der Verbesserung von Sicherheit, Integration und Performance, größeres Interesse wecken.
Anbieter und Markpositionierung
Autonomy and CA führen einen wettbewerbsfähigen Markt mit starken cross-repository Fähigkeiten an
Obwohl Autonomy und CA keine herkömmlichen ECM Suites anbieten etablieren sich beide Anbieter mit mehreren Content Management Systemen und verfügen über starke zusammengeführte Records Management Potentiale. Ergänzend zu den Records Management Produkten, stellen die beiden Anbieter eine Reihe von eDiscovery-Applikationen zur Verfügung. Des weiteren halten sie die DoD 5015.2-STD Zertifizierungen für Applikationen, die mit Microsoft SharePoint integrierbar sind.
 
EMC, IBM, Open Text und Oracle führen den Markt unter den ECM-Anbietern an.
Alle dieser vier Anbieter bieten marktführende ECM-Suites mit deren jeweiligen Records Management Produkten an. Mit verschiedenen Levels der Integration, bietet jede Suite FRM-Möglichkeiten und herkömmliches Archivieren von Nachrichten. EMC, IBM, Open Text und Oracle verfolgen zudem auch ähnliche Strategien ihre Content Management Infrastruktur zu verbessern.
HP und Interwoven haben eine starke Marktwirkung mit wettbewerbsfähigen Angeboten
HP und Interwoven bieten neben Records Management auch Dokumentenmangement an, während ihre ECM Portfolios im Gegensatz zu den führenden Anbietern weniger umfangreich und flächendeckend sind. Beide Anbieter stellen weit verbreitete Records Management Produkte zur Verfügung mit signifikanten Einführungen in vertikalen Märkten. HP hat im Public Sektor einen größeren Einfluss erreicht, während Interwoven sich im Bereich von legal und professional Services etabliert hat.
 
Forresters Bewertung der Strategien und Positionierung der Anbieter:
CA
Der CA Records Manager ist ein Schlüsselelement in der CA information governance suite, welcher eDiscovery und Archivierung von Nachrichten beinhaltet. Neben einem starken Records Management Support, bietet der CA Records Manager FRM framework und Integrationen zu anderen Repositories an.
 
Autonomy  
Das Autonomy Records Managemet bietet solide Records Management Funktionalitäten und unterstützt Autonomy´s Intelligent Data Operating Layer (IDOL) enterprise search. Ergänzend zu den Framework Funktionalitäten und den Produktkernfähigkeiten lässt sich Autonomy Records Management mit Archivierungs- und eDiscovery-Applikationen integrieren.
Open Text
Open Text Records Management bietet Unternehmen ein starkes Management von physischen Records sowie ein Aufbewahrungsmanagement-Support für eine Vielzahl von elektronischen Content-Typen an. Des weiteren investiert Open Text in Zertifizierungen und ergänzt Produktstärken mit seiner ECM-Plattform, FRM Funktionalität und  strukturierten Datenarchivierungsapplikationen. Während sich Open Text im Bereich eDiscovery stark auf Partnerschaften verlässt, bieten sie ein weit gefächertes Protfolio im Bereich Archivierung und Aufbewahrung an.
IBM
Der IBM FileNet Records Manager bietet einen robusten Records Management Support über mehrere Enterprise Information Assets an. Das Produkt ist eine integrierte Schlüsselkomponente der FileNet Content Management Infrastruktur. IBM unterstützt dabei die Ausgabe von Archivierungs- und eDiscovery-Produkten. Der IBM Records Manager ist zudem DoD 5015.2 zertifiziert und zeichnet sich durch seine FRM-und Business Process-Fähigkeiten aus.
Oracle
Mit Oracle Universal Records Management  bietet Oracle eine solide Records Management Applikation an und setzt seinen Einsatz in der Unterstützung der Zertifizierungen fort. Das Produkt stellt Framework für zusammengesetzte Records Management Funktionalitäten und breite physische Records Management Funktionalitäten zur Verfügung. Obwohl sich Oracle auf  die Archivierungs- und eDiscovery-Apllikationen von Partnern verlässt, ist das Universal Records Management ein gut abgerundetes Lösungsangebot, welches sich durch einen sehr guten Sprach-Support und Integration in seine ECM Suite auszeichnet.
EMC
Der EMC Documentum Records Manager ist eine integrierte Komponente der Content Management Infrastruktur von EMC und bietet Unterstützung für das Aufbewahrungsmanagement für einen weiten Bereich an enterprise assets an. EMC hat sein Angebot an physischen Records Management Funktionalitäten verbessert und stellt nun auch FRM zur Verfügung.
 
HP
Mit HP TRIM bietet HP ein starkes physisches Records Management und Integrationen mit SAP und Microsoft SharePoint. Es mangelt jedoch an FRM Funktionalitäten sowie eDiscovery. Das Produkt lässt sich in die HP Integrated Archive Platform integrieren, welche die Archivierung von Nachrichten und Datensystemen unterstützt.
Interwoven
Der Interwoven Records Manager, welcher besonders in legal und professional Service-Märkten verbreitet ist, bietet gute Dokumenten- und Records Management-Funktionalitäten an. Stärken weist das Produkt im physischen Records Management und in der Integration mit Microsoft Desktop Applikationen auf. Zu den Schwächen zählen die FRM Funktionalitäten, fehlende Zertifizierungen sowie ein limitierter Sprachsupport. (Forrester/SMe)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Forrester führt ähnlich wie Gartner regelmäßig Untersuchungen zum Records-Managementmarkt durch. Die Ergebnisse der Studie stammen aus dem Mai 2009. Der deuschsprachige Raum ist in der Regel nicht repräsentiert, da hier der Begriff Records Management nicht verbreitet ist. Dies gilt auch für die vorliegende Marktstudie. Nahezu alle großen AnBieter von Standardsoftware decken inzwischen auch das spezielle Lösungsgebiet Records Management mit selbst entwickelten oder zugekauften Produkten ab. Die klassischen Anbieter wie IBM, EMC und Open Text beherrschen dabei immer noch die Führungsspitze, werden aber technologisch stark von Anbietern wie Autonomy, CA oder Oracle angegriffen. In der Studie sind Autonomy und Interwoven noch separat geführt. Durch die Übernahme von Interwoven kann Autonomy seine Position ausbauen. (SMe/Kff)
 
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