20090325 \  Normen & Standards \  SNIA ILM, XAM, 100 Years & LTACSI
SNIA ILM, XAM, 100 Years & LTACSI
Die "Storage Networking Industry Association" (SNIA) ist eine Herstellervereinigung die nunmehr seit zehn Jahren besteht. Zu Beginn der Gründung beschäftigten sich die Mitglieder besonders mit der Schaffung von Standards für das Storage-Management in Speichernetzwerken. In den ersten fünf Jahren lagen die Schwerpunkte auf Themenbereichen wie Fibre Channel und Storage Area Networks. Heutzutage hat sich das Hauptaugenmerk der SNIA aber mehr vom Speicherressourcen-Management zum Management der Informationen umorientiert. Hier befasst sich die SNIA mit Themenbereichen wie Archivierung, Compliance, Information Lifecycle Management usw. In diesem Bereich arbeitet SNIA ebenfalls an neuen Standards aus denen unter anderem auch der XAM-Standard (eXtensible Access Method) hervorgegangen ist. Dieser soll durch eine Standardisierung der Metadaten, die Dokumente beschreiben, XAM Applikationen verschiedener Hersteller, vor allem Content-Management und Archivierungssysteme, interoperabel machen. Neben der Arbeit an Standards will die SNIA heute aber vor allem eine herstellerunabhängige Quelle von Know-how und Ausbildung und ein Ort für Diskussionen zur Storage-Gegenwart und Zukunft zu sein.  (CaM)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
XAM ist bereits seit längerem bekannt und hat sich auch in ersten Standardschnittstellen von Storageprodukten niedergeschlagen. Der Anspruch, die Adaptierung und Verbreitung von XAM für Systeme nach SAN-, CAS- und NAS-Architektur; den Aufbau einer entsprechenden Community zur Unterstützung von XAM, und die Einrichtung einers Interoperability Programs mit Conformance Tests hat die SNIA ganz gut auf den Weg gebracht. Aber der Verband strebt nach Höherem und hat sich inzwischen ernsthaft der Herausforderung der Langzeitarchivierung gestellt. Dies ist natürlich auch eine Herausforderung für die Anbieter von Archivsoiftware, die früher dieses Thema für sich reklamieren konnten. Bereits durch die ILM Information Lifecycle Management Strategie war Bewegung in die Thematik gekommen, ohne das die Storage-Anbieter ernsthaft die Integration des Langzeitarchivierungsanspruches verargumentieren konnten. Mit der „100-Jahre“-Stratgeie und LTACSI hat sich die geändert.  Das Projekt der „100 Year Archive Task Force” unter dem Dach der SNIA hat sich soowhl in Bezug auf Schnittstellen, Medien, Systeme und Migration einiges vorgenommen. So wird ein multidisziplinärer Ansatz gefordert, der auch mit einem Mal Architektur- udn funktionale Topics wie die ISO 17421 OAIS Open Archival Information Systems adressiert. Dies ist ungewöhnlich für eine Organisation, die aus dem Hardwaresegment gebotren wurde. ILM soll nun ernsthaft auch die Ansätze der „echten“ Langzeitarchivierung unterstüzen helfen – jenseits von „black box“ Produkten wie ein Archivsystem. Die SNIA hat damit nicht nur das Schlachtfeld Archivsysteme sondern auch Kernbereiche der ECM-Strategie betreten. Und dann gibt es bei der SNIA auch noch das übergreifende LTACSI (das Akronym steht für long-term Archive and Compliance Storage Initiative). Gut, das klingt so sperrig, dass es noch niemand richtig weahrgenommen hat. Die „100-Jahre“-initiative ist übrigens eine Untergruppe von LTACSI. Der LTACSI Anspruch geht sogar noch weiter – wie dies schon der Begriff Compliance vermuten lässt. LTACSI will das “authoritive”, also das maßgebliche Gremium werden, das die weltweiten Vorgaben für Best Practices und für Standards für die Langzeitarchivierung, die elektronsiche Archivierung generell und Compliance-relevante Systeme machen will. Hierbei geht es um allgemeine Anforderungen, die sich längst jenseits des Themas Storage ansiedeln lassen müssen. Zwar ist es auch eines der Ziele, konkrete Anforderungen an XAM und andere ILM Aktivitäten der SNIA zu definieren, aber der globale Anspruch ist nun in der Welt. Die SNIA will das entscheidene Konsortium zur Lösung der Langzeitarchivierungsprobleme werden. Nun muss nur noch abgewartet werden, wie sich die bisherigen Autoritäten zum Thema positionieren – die vielen geförderten Projekte von Nationalarchiven und Universitäten, die Verbände und Standardisiertungsinitiativen für Records Management und Archivierung, die ECM-Anbieter mit ihren Organisationen, den ARMAs, AIIMs, VOIs und so weiter. Noch wird die SNIA dem Anspruch nicht gerecht, aber sie hat einen wichtigen Hebel. Die im Kosnortium vertretennen Anbieter kommen über die Hardware und die betriebssystemenahe Software sozuagen von unten direkt in die Systeme beim Anwender. Zertifizierte Langzeitarchivierung wird vielleicht irgendwann mit dem Speicherboard mitgeliefert, dass dann in das Rack einfach eingeschoben wird. Nach einer Archivsoftware oder einem Records Management zur Verwaltung der Informationsobjekte wird dann vielleicht nicht mehr gefragt. Ob dies untr dem Gesichtspunkt der Nutzbarkeit und der Informationserschließung richtig ist, bleibt eine ganz andere Frage. Jedoch darf die Marktmacht der Storage-Anbieter und damit auch der Einfluss der SNIA auf das Thema Archivierung keinesfalls unterschätzt werden! (Kff)
 
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