Hamburg – Speicherkonzepte, wie SAN (Storage Area Network) und NAS (Network Attached Storage) versprechen heute, alle Mitarbeiter in einem Unternehmen mit den Informationen arbeitsplatzunabhängig versorgen zu können, die sie für ihre Arbeit benötigen. Die wesentlichen Unterschiede von NAS und SAN liegen in dem Umstand, daß die Speicherverwaltung bei NAS herkömmliche Filesysteme einschließt, wohingegen im SAN-Konzept die Filesysteme durch die Application-Server eigenständig verwaltet werden.
NAS ist die konsequente Umsetzung einer klassischen Schichten-Architektur, denn hier werden Applikationen und Datenhaltung sehr deutlich voneinander getrennt. Der Jukeboxserver als Bestandteil einer solchen Architektur kann daher zukünftig als das Gedächtnis einer solchen Umgebung verstanden werden. Zumindest dann, wenn man die dort für lange Zeit vorgehaltenen Informationen als wesentlich erachtet und temporäre Informationen als nicht erinnerungswürdig betrachtet.
Der Vorteil der direkten Speicherraumbereitstellung im Netzwerk mit NAS- oder SAN-Kompo-nenten liegt darin, daß keine aufwendige individuelle, applikationsabhängige Einrichtung solcher Systeme erforderlich ist. Anbieter wie Dicom bieten zudem vorkonfigurierte, standardisierte Lösungspakete.
Betrachtet man bei diesen Konfigurationen im Umkehrschluß die Präsentation von Informationen an einem angeschlossenen Clienten, so bleibt für diesen durch die Abstraktion von Applikationslogik und Datenhaltung die schon seit Jahren geforderte reine Darstellung von Informationen übrig. Auf diesem Weg können nun endlich einheitliche Architekturen aufgebaut werden, die die in den letzten Jahren mehr oder weniger fehlgeschlagen Versuche, so genannte Thin-Clients zu propagieren, nun neuen Aufschwung bescheren kann.
Zur Zeit entstehen alle neuen Entwicklungen auf dem Softwaremarkt auf der Basis von Internettechnologien. Wenn langfristig der Browser als die zentrale Präsentationskomponente betrachtet wird, ist eben dieser Thin-Client-Ansatz umgesetzt worden. Doch auch die konsequente Umsetzung von B2B, B2C oder ASP-Lösungen, die allesamt eine hohe Modularisierung der Komponenten und eine strikte Schichtenarchitektur verlangen, stellt wiederum die Jukebox als das Gedächtnis der heutigen und zukünftigen Informationstechnologie in den Mittelpunkt. Die mit diesen Mitteln erreichte Dynamik im Geschäftsverkehr wird nämlich der klassischen Langzeitarchivierung einen neuen Aufwind bescheren. Haben Unternehmen zukünftig die Möglichkeit, ihre Angebote in beliebigen Zeitintervallen zu modifizieren, so stellt sich schnell die Frage, wie diese in rechtlichen Streitfällen nachgewiesen werden können. Neben der herkömmlichen Dokumentenarchivierung werden also Mechanismen zur hochvolumigen Transaktionsarchivierung im Vordergrund stehen. (FvB)