20000914 \  Normen & Standards \  Metamodell für Metadaten ?
Metamodell für Metadaten ?
Hamburg - Über Metadatenmodelle wurde in der letzten Zeit schon häufig berichtet. Dennoch zeichnet sich ab, daß eben diese Modelle ein gesteigertes Bewußtsein erfahren. War doch das eigentliche Ziel dieser Ansätze, Informationen kontrolliert verwalten und ebenso kontrolliert wiederfinden zu können, wandelt sich dieser Ansatz zunehmend dahin, daß auf Grund des allgemeinen Wandels durch die Internettechnologien verstärkt Mechanismen benötigt werden, die die Interopertabilität dieser Metainformationen gewährleisten. Die geeigneten Schlagworte, um diese Gedanken vorzubringen sind daher auch in diesem Umfeld Begriffe wie Knowledge Management und eBusiness. (FvB)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Unter anderem hat sich die International Standardization Organization (ISO; http://www.iso.ch ) dieses Themengebiets angenommen, in dem diese Organisation seit 1998 den amerikanischen EIA/CDIF Standard für die internationale Standardisierung überarbeitet. Interessanterweise wird hier ein Meta-Metamodell (3M) beschrieben, mit dem die eingangs erwähnte Interoperabiltät erreicht werden soll. Demzufolge stehen in diesem Standard nicht die Metainformationen selbst im Fokus, diese können ja beliebig je nach betrachtetem Informationtyp variieren, sondern standardisierte Strukturregeln, die zum einen das Meta-Metamodell selbst beschreiben und zum anderen die eigentlichen Metamodelle in Form von Ausprägungen auf Grund der Strukturregeln generieren. Der hier entwickelten Systematik hat sich übrigens auch die Object Management Group (OMG; http://www.omg.org ) im Rahmen der Unified Modelling Language (UML) bedient.
Diese sehr theoretischen und äußerst komplexen Gebilde haben einen hohen wissenschaftlichen Anspruch, der jedoch auf lange Sicht nur sehr schwer in das Bewußtsein von Programmierern und IT-Verantwortlichen transportiert werden kann.
Die oben erwähnte Forderung nach Interoperabilität von Metainformationen wird daher heute auf der niedrigeren Abstraktionsebene der Metamodelle selbst verfolgt. Es ist zu beobachten, daß sich im Umgang mit Metamodellen eine eigene wissenschaftliche Disziplin herausbildet, die aktuell unter dem Begriff Metaknowledge Engeneering zusammengefaßt wird. Immer deutlicher wird in diesem Kontext die eXtensinble Markup Language (XML) als Metasprache eingesetzt. XML hat allerdings zur Folge, daß sich durch die enthaltenen Freiheitsgrade eine fast unüberschaubare Anzahl Standards herausgebildet hat, da nahezu jedes Fachgebiet seine eigenständigen Bedürfnisse verwirklicht haben möchte. Schaut man jedoch genau auf diese DTD’S (Document Type Definition) und Schemata, so lassen sich die Definitionen grob in drei Gruppen unterscheiden. Einige Standards zeichnen echten Inhalt durch semantische Tags, wie z. B. chemische oder mathematische Formel, andere dienen der Synchronisation und Visualisierung im Browser, wie z. B. HTML oder SVG (Scalable Vector Graphics). Die dritte Gruppe wird durch den Datenaustausch mit großen Datenbanken charakterisiert, wie z. B. im elektronischen Bestellwesen durch CXML (Commerce XML). In diese Kategorie fällt auch der gerade veröffentlichte Ansatz Universal Description, Discovery and Integration of Business for the Web UDDI ( http://www.uddi.org ). Hier haben sich 36 führende eBusiness Unternehmen zusammengeschlossen, um auf der Basis von XML standardisierte Lösungen für B2B zu spezifizieren. Lange waren diese Softwarehersteller relativ uninteressiert, sich an der Standardisierung von Schnittstellen zu beteiligen, da diese immer der Meinung waren sämtliche Anforderungen mit den eigenen Produkten abdecken zu können. Im Zeitalter des Internet scheinen diese aber endlich zu begreifen, daß sich auf Grund der vielfältigen Variationen der Anforderungen kaum noch ein Hersteller als Komplettanbieter begreifen kann. (FvB)
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