Genf - Das OpenDocument-Format wurde bereits im Mai 2005 von einer Arbeitsgruppe der OASIS Organization for the Advancement of Structured Information Standards (http://www.oasis-open.org) veröffentlicht. Hintergrund war, dass ein standardisiertes Dateiformat, primär für die Textverarbeitungen, etabliert werden sollte. Mittlerweile wurde ein wichtiger Schritt für OpenDocument Format geschafft, in dem die ISO International Organization for Standardization das Format im Mai 2006 als Standard anerkannte. Im März 2006 wurde außerdem die OpenDocument Format Alliance (http://www.odfalliance.org) gegründet, an der sich auch Unternehmen wie IBM, Oracle, Novell, Opera, Red Hat und Sun beteiligen. Ziel ist es Entscheidern eine Unterstützung und Lobby für das OpenDocument-Format zu geben. Inzwischen gibt es eine Reihe von Anwendungen, z.B. StarOffice 8 oder OpenOffice.org 2.0, welche das Dateiformat als Standardformatverwenden. Microsoft hat dagegen erklärt, das OpenDocument-Format nicht zu unterstützen, sondern die Etablierung der eigenen Dateiformate, genannt Office Open XML, als Industriestandard zu verfolgen. (FH)
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| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Der Wettlauf der Office-Formate, Microsoft gegen die OpenSource-Community, geht in eine neue Runde. Microsoft stellt selbst sein Doc-Format um auf XML und nähert sich damit quasi automatisch OpenDocument an. Auch wird es für das neue Microsoft-Word Konverter zumindest für das Einladen von OpenDocument-Formaten geben. So fern sind sich die Kontrahenten also nicht mehr. Die Normung des OpenDocument-Formates durch die ISO war ein entscheidender Durchbruch, den Microsoft nicht mehr ignorieren konnte. Besonders in der OpenSource- und der Linux-Community erfreuen sich OpenOffice und StarOffice wachsender Beliebtheit, die öffentliche Verwaltung in Deutschland zum Teil eingeschlossen. Zu dem kommt immer mehr Druck durch Google mit Office-Internet-Applikationen in den Markt. Microsoft wird daher zukünftig mit dem eigenen XML-basierten Beschreibungsformat einen offenen Weg einschlagen, um die Argumente der Gegner zu entschärfen. Auch wenn die Auszeichnungsmerkmale der Formate sich noch unterscheiden, ist in einigen Jahren vielleicht mit dem einen, einheitlichen Dokumentformat zu rechnen. Die Zeiten, wo Microsoft nahezu allein den Markt für Office-Lösungen beherrschte neigen sich dem Ende zu. (Kff)