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Der Markt für Enterprise 2.0, Social & Collaboration Software
Immer wieder wird versucht, die Trends im Bereich von Enterprise 2.0, Social Software und Collaborative Software greifbar zu machen – jedoch zu viele Mitspiele, „Moving Targets“, keine konkreten Definitionen und Abgrenzungen und unterschiedliche Sichtweisen machen das Leben schwer. So bleibt nicht mehr als einfach die unterschiedlichen Sichtweisen einander gegenüber zu stellen.
Beginnen wir mit einem Blick auf das Thema E 2.0. Wir nehmen hierfür einmal folgende Definition als Grundlage: „Enterprise 2.0 (Enterprise und Web 2.0) ist eine Anspielung darauf, dass Social Software zunehmend auch im Unternehmenskontext zum Einsatz kommt und die Zusammenarbeit in Unternehmen (positiv) beeinflusst.“
 
Dion Hincliffe hat im August 2009 versucht einen Überblick über das Thema Enterprise 2.0 zu schaffen.
Unsere klassischen großen ECM-Mitspieler finden sich links oben im blauen Segment – IBM, Oracle, EMC und Co. Die herkömmlichen ECM-Lösungen sind von den eigentlichen Zielen von E 2.0 – wenn diese sich denn mal verbindlich greifen lassen – noch weit entfernt. Jedoch sind die collaborativen Produkte von Microsoft, EMC, IBM und Oracle bereits nahe an der Grenze zum „grünen Segment“ angesiedelt. Im blauen Segment finden sich auch eine Reihe weiterer bekannter CMS- und ECM-Anbieter mit kommerziellen Produkten. Aus dem roten Segment mit zahlreichen Open Source Produkten drängt es ebenfalls zu Enterprise 2.0 nach oben. Im „Sweet Spot“, dem Kernbereich von E 2.0, tummeln sich zahlreiche weniger bekannte Anbieter, die nach Meinung von Hinchcliffe aber am ehesten als E-2.0-Lösungen anzusehen. Hinchcliffe überlässt jedoch dem Leser selbst die Recherche was denn diese Firmen an Lösungen anbieten. Letztlich bietet so die Grafik keine Orientierung was Produkteigenschaften, Größe und Anwendungsbereiche angeht im Umfeld von E 2-0 angeht.
 
 
 
Man kann sich aber dem Thema auch aus einem anderen Blickwinkel nähern – in dem man die 2.0-Anbieter nach den unterschiedlichen Schwerpunkten ihres Angebots klassifiziert: Öffentliche Netzwerke und Communities wie z.B. XING, Betriebssystem- und Infrastruktursoftwareanbieter wie z.B. Microsoft, Blogging-Software wie Blogger, Social Software Suiten wie z.B. JIVE, Wikis wie z.B. Mediawiki oder gehostete Services wie z.B. Ning. Die folgende Grafik geht auf Tony Byrne von CMS Watch zurück.
Aber auch dieser Blickwinkel führt nicht weiter, weil die Grenzen fließend und sich überschneidend sind. Natürlich bieten die großen Standardsoftwareanbieter auch Wikis und Blogs, nur schwer lassen sich Grenzen zwischen OEM-Versionen von Public Networks und individualisierten Communities auf Basis von hsited Services ziehen. Viele Aspekte der Zusammenarbeit fehlen in dieser Sicht gänzlich, gerade was die traditionellen Aspekte der Collaboration wie Teamrooms oder die modernen schnellen Medien wie Social Tagging, RSS, Chat, Multimedia und Co. angeht. Auch diese Sicht bietet keinerlei echte Abgrenzung oder gar Entscheidungshilfe.
Der „Cross-Check“ für „Enterprise Social Software & Collaboration“ von CMS Watch aus dem August 2009 bietet hier eher einen Einstieg in die Materie.
 
Hier werden die Produktentwicklung (senkrecht) und die Entwicklung der Anbieter (waagerecht) in Bezug auf ihre Positionierung im Markt dargestellt. Die großen Standardsoftwareanbieter, bei denen E 2.0 nur ein Thema von vielen ist, liegen noch ganz links im Mittelfeld. IBM ist hier mit Quickr vor Microsoft, Oracle und Google positioniert. Oracle wird dabei zugebilligt „auf der Überholspur“ zu sein.  Der Vergleich mit den Cross-Checks für Portale und ECM zeigt ein anderes Bild. Hier liegen die großen Anbieter vorn. Im Mittelfeld und rechts im innovativen Segment kleinere Anbieter, darunter einiges an Open Source wie z.B. Drupal. Der Markt hat sich stark ausgeweitet – jedoch – soll dies ernsthaft das Bild für E 2.0 sein, die Adaption von Web-2.0-Technologien in internen Unternehmensanwendungen?
Natürlich muss man CMS Watch und Hincliffe zu Gute halten, dass es sehr schwierig ist, den volatilen Markt zu fassen. Doch ob sich Unternehmenslenker und CIOs angesichts dieses Marktbildes ernsthaft mit dem Thema 2.0 auseinandersetzen?  Vieles ist noch im Versuchsstadium und beschränkt sich auf das Intranet. Unser Gastautor Jörg Wittkewitz präsentiert ab Seite 30 in diesem Newsletter seinen Blick auf den E-2.0-Markt. (Kff)
 
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