Neuss. – Die Imation Deutschland GmbH (www.imation.com) präsentierte auf der CeBIT einen Durchbruch bei der Entwicklung der holographischen Datenspeicherung. Dies wurde in Zusammenarbeit mit Lucent Technologies (www.lucent.com) und deren Forschungsunternehmen Bell Labs erreicht. "Wir wissen, daß die holographische Datenspeicherung vor der Produktionsreife steht und das Angebot bei wechselbaren Speichermedien bald grundlegend verändern wird," meinte George Purrio vom Europäischen Datenspeicherlabor von Imation. Die Kosten der neuen Speichermöglichkeit schätzt Purrio auf etwa 20 Mark pro 125 GB Speichermedium. In 18 bis 20 Monaten werden die ersten Prototypen erwartet. Die neuen Speicher sollen eine Zugriffsgeschwindigkeit von etwa 50 Millisekunden aufweisen. Trägermaterial ist ein lichtempfindlicher Kunststoff, der über rote Helium-Neon-Laser (ähnlich der Laserpointer bei Vorträgen) beschrieben wird. Über einen Strahlenteiler werden aus einem Laserstrahl die für ein Hologramm erforderlichen zwei Lichtstrahlen erzeugt. Mit dem Laser erfolgt auch das Auslesen der Daten. Die erste Generation der neuen Speichermedien entspricht mit einer Kapazität von 125 GB auf einem 5 ¼ Zoll-Datenträger dem Volumen von 27 DVD’s. Die Transferraten sollen etwa 25 mal schneller als bei DVD’s sein. Laufwerke der bereits geplanten Folgegeneration können etwa ein TeraByte auf einem einzigen Medium speichern, 150 mal schneller als DVD’s. (CK) | |
| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Bislang galt die Holographische Datenspeicherung als „nicht marktfähig“, weil die erforderlichen Materialien und Systemkomponenten zu kostenintensiv in der Produktion waren. Auch die Schnittstellen und Ansteuerung dieser Speichersysteme stellten ein erhebliches Integrationsproblem dar. Die neu entwickelten Materialien verfügen über eine hohe Lichtempfindlichkeit mit ungewöhnlichem Brechungsindex. Photopolymere ändern durch lichtbedingte, irreversible Polymerisation ihren Brechungsindex. So erzeugte Änderungen in der Zusammensetzung und der Dichte im Material bilden ein Hologramm. Die Forschungsgruppe konstruierte ihre experimentell genutzten Massenspeichersysteme mit bereits im Handel erhältlichen optischen Bauelementen wie Festkörperlaser oder mikromechanische digitale Ablenkspiegel, was zu sinkenden Kosten bei der holographischen Datenspeicherung führt. Eine Herausforderung besteht jetzt darin, die Technologie schnell und kostengünstig auf den Markt zu bringen sowie entsprechende Ansteuerungssoftware und Interfaces bereitzustellen. (CK/Kff)