20070816 \  In der Diskussion \  SaaS
SaaS
Gartner hat wieder einmal ein neues Thema SaaS. So gab  im Juni einen neuen Qudranten für SFA Sales Force Automation, also irgendetwas zwischen CRM; ERP und Vertriebssteuerung. Im August legte dann Gartner mit einem generellen Überblick nach. Die Computer schreibt hierzu am 09.08.2007 (Computerwoche.de): „Die Marktforscher von Gartner erwarten, dass der Umsatz mit als Dienstleistung bereitgestellter Software (Software-as-a-Service oder kurz SaaS) im Unternehmensumfeld in diesem Jahr auf über 5,1 Milliarden Dollar ansteigen wird. Das wären 21 Prozent mehr als die SaaS-Einnahmen aus dem Jahr 2006. Die Auguren erwarten in diesem Marktsegment weiter starkes Wachstum auf 11,5 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2011. Dabei eignen sich bei weitem nicht alle Applikationen gleichermaßen - bei Enterprise Content Management (ECM) und Suche beziffert Gartner die SaaS-Verbreitung mit  lediglich  ein  bis  zwei  Prozent  der Softwareausgaben;   bei  E-Learning und Web Conferencing haben die Auguren hingegen bereits SaaS-Anteile von über 60 und sogar über 70 Prozent ausgemacht. „Die Durchdringung ist am höchsten bei Anwendungen, die vereinfachte, übergreifende Geschäftsprozesse oder große, verteilte virtuelle Arbeitsgruppen unterstützen", erläutert die Gartner-Analystin Sharon Mertz. ‚Die einfache Nutzung, schnelle Ausbringung, geringen Vorabausgaben für Kapital und Personal sowie die kleinere Verantwortung bei der Software-Verwaltung machen allesamt SaaS zu einer wünschenswerten Alternative zu vielen On-premise-Lösungen, und diese Punkte werden weiterhin das Wachstum treiben’. Gartner definiert übrigens SaaS als Software, die einem oder mehreren Anbietern gehört und von diesen bereitgestellt und verwaltet wird. Die Auguren haben sich in ihrer Untersuchung auf Unternehmensanwendungen konzentriert und Infrastruktur, Datenverwaltung/-integration sowie IT-Betrieb außen vor gelassen.“  
Die Frage bleibt, was ve
rsteht Gartner hier unter ECM und wie kommen die 2% Anteil am SaaS-Volumen zu Stande. Legt man als Maßstab komplexe ECM-Suiten an, dann wird klar, dass solche Angebote wohl kaum SaaS-fähig sind, eher in ASP-Lösungen geschlossener Rechenzentrumsgruppen zu finden sein werden. Da passen die 2%. Betrachtet man jedoch ECM als Infrastruktur und Funktionalität, die in anderen Anwendungen genutzt wird, dürfte der Anteil deutlich höher ausfallen. Denn nahezu jedes SaaS-Angebot muss irgendwo speicherm, irgendwie Prozesse organisieren und in zunehmenden Maße auch professionell archivieren – Compliance lässt grüßen. Da Gartner eine eigene Begrifflichkeit pflegt ist die Aussage nur bedingt auf den gesamten Markt übertragbar. CIO|INSIGHT kam im Juli 2007 zu deutlich anderen Ergebnissen – 13% für Content & Information Lifecycle Management, 17% für Business Process Management (CIO INSIGHT). Der deutsche CIO sieht auf Basis einer Studie von Aberdeen  ERP als letzte Bastion gegen SaaS (www.cio.de): „Software as a Service (SaaS) brummt in verschiedenen Geschäftsfeldern mächtig. Schon vor einem Jahr setzten 83 Prozent der Unternehmen auf die Mietlösung im Customer Relationship Management (CRM), fast 60 Prozent bei Sourcing and Procurement, mehr als die Hälfte beim Supply Chain Management (SCM). Bei CRM und SCM haben sich On-Demand-Lösungen also schon durchgesetzt, beim Product Lifecycle Management (PLM) mit 45 Prozent genauso.“  Das SaaS-Angebot wird für bestimmte Anwendergruppen mehr als interessant werden, da durch SaaS erstmals auch der Zugang zu günstigen ECM-Angeboten geschaffen wird. Ach übrigens – eine Art lokales SaaS gab es schon in der Frühzeit der wassergekühlten Boliden – da konnte man IBM Software auch nur mieten. (Kff)
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