Microsoft hat sein neues Projekt Live Mesh unter dem Namen „Software-plus-Services-Plattform“ präsentiert. Microsoft will damit zusätzlich zu seinen bestehenden Diensten, wie Mail und Instant Messaging, grundlegende Infrastrukturdienste anbieten. Das System soll einen standortunabhängigen Zugriff auf online gespeicherte Daten per Webbrowser ermöglichen. Mit Live Mesh können zudem Endgeräte, die Windows Vista oder XP verwenden, zu einem Geräte-Netz („Mesh“) verbunden werden, wodurch Datenaustausch und Online-Zusammenarbeit ermöglicht werden sollen. Auch eine Remote-Kontrolle eines PCs im Mesh soll möglich sein. Der "Live Desktop" wiederum soll den Zugriff auf das eigene Mesh inklusive der in der "Cloud" online gespeicherten Daten durch einen Webbrowser ermöglichen. Als Login für die Services wird eine Windows Live ID dienen. Live Mesh soll in den nächsten Monaten von einer geschlossenen Benutzergruppe getestet werden. Ein ausgedehnter öffentlicher Test ist auf das Ende des Jahres angesetzt. (CaM)
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| Infobox Microsoft
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URL:
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Firmierung:
| Microsoft Deutschland GmbH
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Stammsitz:
| München
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GF/CEO/MD:
| Steven A. Ballmer
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Börse:
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Zuletzt behandelt im
| Newsletter 20080123Newsletter 20080123
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Benchpark Rating:
| Gruppe A: 4,61
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DRT-Markt Eintrag
| ./.
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URL press releases:
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Produktkategorien:
| ECM, DMS, Col, WCM, Wf
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| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Bereits seit längerer Zeit sind die Bemühungen von Microsoft erkennbar, neben dem Geschäft mit Betriebssystemen und Anwendungen auf diesen Systemen im Bereich der gemeinsam genutzten Dienste neue Geschäftsmodelle aufzubauen. Dahinter steckt der richtige Gedanke, dass die Zukunft der Informationstechnologie nicht in Personal Computern steckt, die mit immer aufwändigeren Betriebssystemen und Software ausgerüstet werden, sondern in der Verfügbarkeit von Diensten auf unterschiedlichen Geräten, in unterschiedlichen Situationen (zu Hause, im Büro, auf Reisen,…), aber mit gleicher Funktionalität. Technisch sind die Voraussetzungen inzwischen zumindest theoretisch gegeben und zunehmend gibt es auch praktische Umsetzungen wie Web 2.0 zeigt. Wird sich diese Tendenz fortsetzen, und davon ist auszugehen, verliert Microsoft wichtige Geschäftsfelder. Die Frage wird dann nicht mehr sein, unter welchem Betriebssystem ein Gerät läuft, ob es Windows oder Linux ist, welche Software verwendet wird, ob der Brief mit Microsoft Office oder Open Office geschrieben wird, sondern welche Dienste verwendet werden können. Von diesen Diensten wird erwartet, dass sie für jedes Betriebssystem mit gleicher Funktionalität und gleichem Komfort zur Verfügung gestellt werden. Dieses neue Geschäftsfeld ist für Microsoft ungewohnt. Aber wieder versucht Microsoft nicht ein Diensteanbieter neben anderen zu sein, sondern eine Plattform für die Dienste zu schaffen. Nur wer die Plattform liefert, hat die Möglichkeit, den Markt zu kontrollieren. Es darf aber bezweifelt werden, dass das Microsoft in gleicher Weise wie bei den PC Betriebssystemen gelingt. Die Ausgangslage ist eine andere. Es gibt in diesem Markt bereits mehrere mächtige Mitbewerber, die sich nicht vom Markt verdrängen lassen werden. Es bleibt abzuwarten, wie Microsoft mit der neuen Rolle zurecht kommt, nur ein Marktteilnehmer neben anderen zu sein. (CJ)