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Traumschiff Enterprise 2.0 – Ein Blick auf den Markt
Gastbeitrag von Jörg Wittkewitz,  
Autor, Berater und Herausgeber von
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Was kann Enterprise 2.0 leisten?
Wikis, Blogs und Community-Plattformen sollen die in die Jahre gekommenen Intranets nicht nur benutzerfreundlicher machen, sondern die Kommunikation
im Unternehmen allgemein befeuern. Wer derartige Kollaborationsplattformen einführen will, kann sich aus einer großen Palette freier und kommerzielle Werkzeuge bedienen.
Lebendige Konversationen und das Verbreiten aktueller und passender Inhalte im Unternehmen ist via Wiki oder Blogs erheblich unkomplizierter als mit den alten Dokumentenmanagementsystemen oder der ersten Portalgeneration. Beide waren für das “Streaming” von Austausch auch nicht gedacht. Wer weiß, dass seine Worte im Netz verbleiben, präzisiert sein Anliegen. Firmen, die derartige Software einführen, versprechen sich vor allem deshalb mehr Produktivität, weil der direkte Austausch mit Kollegen mehr Wissen freisetzt als in Dokumenten steckt. Der alte Spruch, dass Wissen das einzige ist, das sich durch Teilen vermehrt, gilt auch hier. In diesem Zusammenhang fallen oft die Begriffe Selbstorganisation und Wissensmanagement. Wo früher exklusives Wissen und Können dazu benutzt wurde, Kommandostrukturen zu verankern, sollen geteilte Erfahrungen und Fachkenntnisse dafür sorgen, dass sich das Unternehmen durch persönliches Mitteilen von Informationen flexibler und agiler bewegen kann. Evolutionäre Strategien und die Freiheit einzelner Projekte oder Geschäftsbereiche sind auf diese Weise umsetzbar.
Und was passiert in der Praxis?
Wie sich so etwas in der Praxis tatsächlich auswirkt, lässt sich noch nicht allgemeingültig beantworten. Es gibt Unternehmen die damit gute Erfahrungen gemacht haben. Allerdings gehören sie zumeiste in schnellebige Segment wie die Technologiebranche. Ob schwerfällige Großunternehmen oder konservativ geführte Betriebe damit gut klarkommen, darf mit einiger Berechtigung angezweifelt werden. Denn hier können alte Pfründe und Hierarchien ins Wanken kommen, wenn die Abteilungen ihre gut gehüteten Informationen austauschen sollen. Ohne eine partzipative und angstfreie Firmenkultur dürfte es schwierig sein, die vielfältig mäandernden Wege des geschäftskritischen Wissens gewinnbringend einzusetzen.
Die Diskussion um Chancen und Risiken wachsender Freiräume zur Verbesserung der Arbeitsprozesse findet zumeist auf der firmenpolitischen Ebene statt. Aus praktischer Sicht ist das jedoch zweitrangig. Denn zunächst bremsen vielerorts die vorhandenen IT-Strukturen solche Vorhaben. Klar dürfte allerdings sein, dass Mashups, Blogs, Wikis und Twitter sich in den Unternehmen als Verlängerung der etablierten Dokumentenmanagement- und E-Mail-Lösungen immer weiter ausbreiten werden und so den Begriff des Enterprise 2.0 mit Leben füllen. Inzwischen existieren zahlreiche Werkzeugsuiten, mit denen sich entsprechende Vorhaben technisch und organisatorisch umsetzen lassen sollen. Doch was können die kommerziellen und ihre freien Pendants wirklich leisten?
BEA/Oracle
Kern der Enterprise 2.0 Lösungen von Oracle ist AquaLogic User Interaction, um das sich einige Werkzeuge aus der Aqualogic-Familie (Pages, Ensemble, Pathway) gruppieren. Über das Intranet-Baukastensystem Pages soll der normale Fachanwender Datenbankinformationen, Webservices, RSS-Feeds sowie unstrukturierte Inhalte aus Dokumenten ins Intranet publizieren können. Dazu gehört auch Ensemble, das Anwendungen ins Web bringt: Der Entwickler kann so Mashups (zusammengesetzte Anwendungen) mit Single-Sign-On und Aktivitätsmonitoring erstellen. Pathways ergänzt die beiden Module um Suchfunktionen für Personen und Inhalte. Es ermöglicht auch die Integration mit bestehnden Lösungen wie dem Dokumentenmanagement Documentum von EMC, Lotus Notes und Microsoft SharePoint. Es entstehen granulierbare ‘Smart Views’, die jeden Winkel des Firmenwissens in Form von Inhalten und Kollegen erhellen.
Oracle hatte aber auch schon vor dem Zukauf eigene Lösungen parat. Der zentrale WebCenter dient als Portal- und Anwendungsbasis und Beehive wird als Plattform für Collaboration Funktionen verwendet. Die Module Enterprise Search, Communication and Mobility Server erweitern dieses Basis und integrieren Dokumente und den mobilen Zugang. Duch den ZUkauf von Siebel erhielt Oracle Brücke eine Brücke zur CRM- und Microsoft-Welt mit den Siebel Collaboration Tools. Allerdings muss der Kunde oder der Service Partner sich alles selbst erarbeiten. Das hat den Vorteil, dass genau das entsteht, was erwünscht ist und den Nachteil, dass man genau vorher wissen muss, was man nachher haben will. Der benutzerzentrierte bottom-up Fokus lässt sich damit folglich kaum umsetzen. Mal eben etwas auszuprobieren, ist nur sehr begrenzt möglich. Doch mit WebCenter Spaces lässt sich erahnen, wie viel Potenzial in der WebCenter Version 11g steckt, wenn es um webbasierte Arbeitsumgebungen für Gruppen- und Einzelpersonen geht.
IBM/Lotus
Bei IBM fährt man zweigleisig, um beide Zukunftsstrategien zu bedienen. Auf der einen Seite baut Lotus mit Connections ein internes soziales Netzwerk á la LinkedIn für die eigene Firma nach. Wer seinen Mitarbeitern die Integration der externen Sozialen Netzwerke nicht erlaubt, aber intern mit den Vorteilen des gegenseitigen Austauschens arbeiten möchte, erhält ein mächtiges Werkzeug. Quickr erinnert eher an die Groupware-Welt und hieß früher Quickplace. Auf der Basis von Windows und dem E-Mail-Client Lotus Notes wird es zu einem umfangreichen Projektwerkzeug mit einzelnen ‘Teamplaces’. Das Problem: Beide Lösungen sind völlig getrennt. Sie sind nur mit Mühe zur Zusammenarbeit zu überreden. Da hilft die eigene IBM Suchmaschine namens omnifind auch nur bedingt weiter. Würde diese Firmensuche soziale Komponenten enthalten, oder wenn das Social-Link-Modul Dogear eine smarte Kombination aus Suchfunktion und Social Bookmarking beinhalten würde, dann wäre IBM schon einen großen Schritt weiter. So bleibt nur das Hoffen auf eine deutlich integrativere Zukunft. Insgesamt ist das Angebot aber schon ziemlich vollständig. Intern nutzen mehr als 100.000 Mitarbeiter von IBM Connections, laut IBMs Social Computing Evangelist Luis Suarez, also fast ein Drittel der Angestellten. Trotz der Einschränkungen ist IBM hinsichtlich der ability to execute von den großen Anbietern schon am weitesten und erlaubt eine zügige Umsetzung in Produktivumgebungen – vor allem, wenn Lotus Domino/Notes schon vorhanden ist.
Microsoft
Microsoft kann sich bisher auf der Nutzerfreundlichkeit ausruhen, die weniger auf der herausragenden usability als viel mehr auf den Gewohnheiten der meisten Mitarbeiter beruht, die alle die Office-Suite aus Redmond gut kennen. Auf den Blog- und Wiki-Augen ist Microsoft merkwürdig blind und verläßt sich wie auch SAP auf spezialisierte Zulieferer. Es gibt die Möglichkeit, in SharePoint Blogs und Wikis zu erstellen. Aber die Amerikaner kooperieren nicht ohne Grund mit dem Spezialanbieter Atlassian (s.u.) und nutzen deren Enterprise-Wiki Confluence.
Außer dem innovativen Versuch mit dem hauseigenen Knowledge Network das Erstellen eigener sozialer Netzwerke auf eine sinnvolle Weise mit Inhalten zu verbinden, gibt es wenig Innovatives zu berichten. Ähnlich wie Oracle ist der Kunde vollständig auf die Fähigkeiten des Service Partners angewiesen.
Lotus Notes Erfinder Ray Ozzie entwickelte den virtuellen Arbeitsplatz namens Groove mit einem innovativen Ansatz. Seit Microsoft seine Firma Groove Networks aufkaufte, wird es nicht mehr gehegt und gepflegt. Der innovative Peer2Peer-Gedanke als Grundlage der Datenhaltung wurde nicht zu Ende geführt. Der Client ist zu schwerfällig und die Chance, hier andere Betriebssysteme an die Microsoft-Welt anzuschließen, ist noch immer nicht umgesetzt. Es verwundert also nicht, dass Groove demnächst als SharePoint Workspace auf den Markt kommt. Ob der große Riese es sich noch leisten kann, sich auf seiner Office-Suite auszuruhen, kann getrost bezweifelt werden. Es wird spannend, zu sehen, was auf der Grundlage von Windows’ Services Plattform für das Cloud Computing entsteht, die auf den klangvollen Namen Azure hört.
SAP
SAPs Plattform für Geschäftsanwendungen kommt in der zukünftigen Version NetWeaver 7.2 erst Ende des Jahres – dann auch wieder mit Collaboration Funktionen. Spannend wird die Umsetzung von Web 2.0 Funktionen mit den Reportingmodulen aus Business Objects und NetWeaver. Wie und was die SAP in dieser Kombination umsetzen wird und was den Partnern überlassen bleibt, ist noch offen. Ob beim Erscheinen mit NetWeaver 7.2 ähnliche Leistungen wie sie die Module von Oracle/BEA anbieten, umsetzbar werden, bleibt abzuwarten.
Bis dahin hat sich SAP auf die Politik des Werkzeugkastens, der Oracle und Microsoft ebenso folgen, zurückgezogen. Ohne virtuose Service Partner wird auch hier wenig von der Leistung auf die Straße des Büroalltags übertragen. Es drängt sich die Frage auf, ob es sinnvoll ist, derart komplexe und leistungsfähige Plattformen zu bauen und dann auf den Service Partner vor Ort zu vertrauen. Und das, obwohl Jeff Nolan schon 2006 für SAP eine eigene Enterprise 2.0 Initiative auf der Basis von SOA (service OrientedArchitecture), SaaS (Software as a Service) und Open Source vorhersagte. Bisher sieht man davon wenig.
Aber die Widget Development Tools, die man sich vom SAP Developer Network herunter laden kann sowie der Prototyp Rooftop zeigen einmal mehr, dass Mashups zunächst den Kern von E 2.0 mit kleinen SOA-Elementen bilden könnten. Das hat auch Gründe, denn die klassische Klientel wird SAP kaum zu dem ‘Harmony’ getauften Projekt für soziale Netzwerke uneingeschränkt folgen.
Zu tief sitzt der Stachel der ewigen Prozess-optimierung, den die SAP jahrelang in den Büroalltag hinein trieb. Da erscheint eine Kehrtwende hin zu partizipativen Strukturen zurecht als nicht ganz glaubwürdig. Leider. Denn wenn die SAP dieses Thema offen und offensiv anginge, würde sich rund um Enterprise 2.0 sehr schnell sehr viel bewegen. Aktuell lässt die Kooperation mit Sybase aufhorchen, die Teile der Standardsoftware per mobilem Zugang für Außendienstmitarbeiter zugänglich macht. SAP hat für den mobilen Zugriff auf die Business Suite diePlattform Netweaver Mobile im Angebot. Und auch die SAP hat einen Connector für Atlassians Confluence-Wiki im Gepäck.
Spezialisten
Es gibt seit einigen Jahren erfolgreiche Spezialanbieter im Geschäftsfeld Enterprise 2.0. Viel gruppieren ihre Plattform rund um ein eine eigene Wikilösung. Mehrfach worden genannt sind die Australier Atlassian. Seit 2002 direkt von der Uni gegründet, schauen die beiden damals 22jährigen Gründer Scott Farquhar und Mike Cannon-Brookes mittlerweile auf über 15.000 Kunden. Und obwohl sie mit JIRA zunächst den Markt der Projektmanagementtools adressierten, ist nun ihr Enterprise-Wiki Confluence ein weltweiter Erfolg in über 110 Staaten.
Sehr innovativ ist auch der Ansatz von personALL aus Frankreich, die eine Plattform anbieten, die Menschen und Dokumente gleichermaßen verbindet. Hier ist das, was IBM noch nicht ganz geschafft, hat schon gut integriert: die Welt der Akten und Dokumente mit den Kollegen und Teams zu verbinden. Das Portal läßt sich einfach erstellen, man kann es per Monat und Nutzer zahlen oder eine eigene lokale Lösung kaufen. Alle bekannten Google Apps sind direkt integrierbar.
Eines der Vorbilder der Franzosen ist Socialtext, die ein weitgehend komplettes Angebot an E 2.0 Lösungen entwickelt haben, die per SaaS oder auch lokal eingesetzt werden können. Socialtext kann den Einsatz der E2.0-Suiten der Großen überflüssig machen. Darin vergleichbar setzt Jive mit seiner SBS Plattform direkt auf abteilungsspezifische Lösungen für Marketing, Help Center und Forschungsabteilungen, liefert aber auch horizontal sehr viele E 2.0 Funktionen für Mitarbeiter und Abteilungen. Auch bluekiwi ist schon ein alter Hase im Enterprise 2.0 Markt und setzt, wie viele Mitbewerber schon eigene Lösungen für den mobilen Zugriff auf social software im Unternehmen ein. Mit Dassault Systems hat man nun auch einen europäischen Partner für das industrienahe Einsetzen der eigenen E 2.0 Suite namens bluekiwi 2009. Anders als bei anderen Anbietern setzt bluekiwi auf den persönlichen Austausch, Gruppenfunktionen und die Konversation. Sie versuchen erst gar nicht, bestehende DMS-Funktionen oder Enterprise Content Management nachzubilden.
Auf SaaS setzt box.net und bietet ähnlich wie getdropbox ein virtuelles Laufwerk für Projekte oder ganze Firmen an. Allerdings ist dies bei box.net erweitert um eigene Workspaces für Teams mit Foren und Bewertungen und mobilem Anschluss – auch per LinkedIn ist der Zugriff möglich. Der Anbieter Connectbeam ist bekannt dafür, die alte Welt aus SharePoint und Outlook und eben Confluence mit innovativen Zusatzdiensten zu erweitern. Eine guten Einstieg für KMU und aufwärts bietet auch telligent (kein Druckfehler!) , die sich auf die .NET-Plattform spezialisiert haben.
OpenSource – was können die Freien?
Web 2.0 ist eine Domäne quelloffener Software. Da liegt es nahe, auch im Enterprise 2.0 Umfeld nach solchen Lösungen zu suchen. Wordpress für Blogs und DokuWiki sowie MediaWiki oder Foswiki sind praktisch jedem bekannt. Auch Content Management Systeme (CMS) für Communities wie elgg, Drupal oder Silverstripe sowie Online Projektmanagement Werkzeuge wie egroupware bedürfen kaum einer Vorstellung. Nicht zuletzt der Online Wahlkampf von Obama hat die Leistungsfähigkeit der freien Lösungen unter Beweis gestellt.
Dr. Friedrich Schanda von Pentasys hat eine übersichtliche Studie über die Enterprise 2.0 Lösungen der großen Softwareanbieter erstellt und meint zu E 2.0 mit Freier Software:” Fast alle innovativen Ansätze für Web 2.0 kommen ursprünglich aus dem OpenSource Umfeld. Einige Tools ragen heraus und haben sich durchaus im Enterprise Umfeld etablieren können. Ein gutes Beispiel dafür ist das Wiki Confluence (von Atlassian), das es bei SAP Anwendern zu einiger Beliebtheit gebracht hat (inzwischen eine offiziell von SAP geduldete Ergänzung zum NetWeaver Portal). Selbst Microsoft gab eine Integration mit dem SharePoint Server 2007 in Auftrag. Generell sehe ich aber die Verbreitung von OpenSource im Zusammenhang mit Enterprise 2.0 eher bei den Plattformkomponenten (LAMP).”
Diese Meinung vertreten nicht alle IT-Dienstleister. Firmen wie Optaros haben sich darauf spezialisiert, integrative Konzepte mit quelloffenen Applikationen zu realisieren und setzen auch auf Frameworks wie alfresco, das als Enterprise Content Management viele Rollen einnehmen kann und für die Integration anderer Lösungen dient – wenn man sich erstmal eingearbeitet hat. Alfresco verfolgt die Idee, über das bekannte und eingesetzte Dokumentenmanagement in die Firmen zu gelangen und dort zunehmend auch andere Funktionen wie eben auch social software zu integrieren.
Die Alfresco Enterprise Edition 3.0 umfasst Alfresco Share, das auf dem eigenen ECM-Repository aufbaut und ein direkt einsatzfähiges Collaborative Content Management erlaubt. Es ist eher ein Rahmen, in den Blogs und Wikisintegriert werden und dann durch zukünftige Standards wie CMIS (Content Management Interoperability Services) oder eine Suchmaschine (Lucene) firmenweit zugänglichsind. Alfresco sorgt also für übergreifende Funktionen,neben der Suche sind das Activityfeeds, ein persönliches Dashboard zum Zusammenstellen personalisierter Inhalte, Teambildung mit internen undexternen Mitgliedern und eine Menge dokumentenzentrierter Funktionen.
Als Web 2.0 Portal für den Firmeneinsatz hat sich die Portalsoftware Liferay besonders bewährt. Liferayunterstützt bekannte Standards wie JSR 168, JSR 286 und JSR 170. Aus Entwicklersicht werden Kenntnisse in den Bereichen Java, JSP oder JSF, XML und Struts gebraucht. Es handelt sich um eine ausgewachsene Portallösung inklusive CMS auf Java-Basis mit dem für jede Abteilung oder Niederlassung eigene Seitenerstellt werden, die mit Portlets erweiterbar und personalisierbar sind. Auf der Basis der MIT-Lizenz können leicht eigene Strukturen und Wünsche integriert werden. Und es kommt noch besser: Das neu entwickelte und 2008 vorgestellte Social Office liefert eine Integration mit Microsoft Office und unterstützt die vernetzte Kooperation mit Funktionen wie einem Team Kalender, Wiki oder einer Document Library.
Spezialisierte Einzellösungen wie scuttle, das sich alsGrundlage für viele bekannte Social Bookmarkingdienste bewährt hat oder pligg, das diese Idee noch weiter in Richtung Soziale Netzwerke umsetzt. Mit laconi.ca und mit Einschränkungen auch Yammer kann jeder seine eigene interne Twitterplattform einrichten und betreiben. Und neben der Multiuserversion der weltbekannten Blogsoftware von Wordpress MU wird auch Apaches Pendant Roller immer interessanter, vor allem, wenn man sowieso schon mit Jakarta Tomcat arbeitet. Michael Haffner vom österreichischen Dienstleister kbex setzt häufiger auf Open Source:”Für einen Kunden aus der Finanzbranchehaben wir einige Open Source Tools für das Enterprise 2.0 Intranet getestet. Die Gewinner waren Wordpress für die Blogs und Xwiki für den Wissensaustausch. Beidelaufen dann parallel zu einem normalen CMS. Laconica ist die Plattform der Wahl für Kurznachrichten, als internetbasierendes Tool hält Konkurrent Yammer den Security-Richtlinien des Kunden nicht stand.”
Fazit
Wer über eine umfangreiche IT-Infrastruktur mit Retrieval- und Archivsystemen verfügt, sollte auf die Erfahrung von Suchmaschinenspezialisten wie die Münchner 30digits zurückgreifen, um Enterprise 2.0 Lösungen sinnvoll an vorhandene Strukturen anzuschließen ohne auf detaillierte Sicherheitsvorgaben zu verzichten. Auch die Produkte der großen Anbieter können bei bereits installierten Lösungen aus demselben Haus klare Vorteile bringen. Die Spezialanbieter sind jedoch, was die Reife ihrer Lösungen angeht und die Fähigkeit zügig produktiv zu gehen, in vielen Bereichen überlegen. Open Source ist der beste Ansatz, wenn man schnell niedrigschwellige Angebote an die Belegschaft machen will, die auch mit Freelancern schnell umsetzbar sind und frischen Wind ins Intranet bringen. Das kann den Vorteil haben, kostengünstig zunächst den Bedarf zu ermitteln. Einfache Benutzung schlägt technische Raffinesse allemal.
Weitere Kapitel
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