Zunächst einmal die besten Wünsche für das Neue Jahr und natürlich auch die besten Wünsche zu den neuen Marketingstrategien fürs Jahr 2001. Ein Blick auf die Schlagworte der letzten Jahre im Umfeld von Document-Related-Technologies macht deutlich, daß die hochgejubelten Themen erst Jahre später auch mit Produkten besetzbar waren. 1996 Enterprise Document Management Solutions (EDMS) – erst heute können wir die ersten wirklich großen unternehmensweiten Lösungen mit mehr als 1000 Arbeitsplätzen besichtigen; 1997 Internet-basiertes Dokumenten-Manage-ment – eine ganze Reihe von Anbietern ist sogar heute noch der Meinung, es reiche mit einem Browser auf ein Archiv zugreifen zu können; 1998 Knowledge Management (KM) – wir haben bis heute noch keine griffige Definition für Wissensmanagement und den hochgeschraubten Erwartungen wird noch keine Lösung gerecht; 1999 eBusiness – den Unterschied zu eCommerce und was dies mit Dokumenten-Technologien zu tun hat, hat noch kaum jemand verinnerlicht, da war schon 2000 Enterprise Content Management (ECM) da – anders als reines Web-Content-Management könnte ECM die natürliche Evolution der „integrativen lösungssynergetischen EDMS/KM/Web/eBiz/Portal-Produktstrategie“ sein. All diese schönen Slogans wurden begleitet von einem Schwall weiterer Akronyme und Buzzwords, die zeitweilig gleich-bedeutend, zeitweilig davonstrebend den Document-Related-Technologies-Markt begleiteten: CRM, SCM, Knowledge Portal, CCM, Intelligent Document Management, EAI, Business Intelligence, DMCO, WebStore etc. etc.
Und was wird es dieses Jahr ?
Beim Sylvester-Rotkäppchen-Sekt dachte ich noch, es wird „Global-Enterprise-Knowledge-Intra-/Extra-/Inter-ASP-Portal“ oder eine beliebige andere Kombination aus Akronymen und Begriffen zusammen mit dem Begriff Portal - aber Portal ist fast schon zu abgenutzt. Seit dem Neujahrskater steht ganz vorn auf meiner Kandidatenliste „Collaborative Commerce“. Die Gartner Group hat sich (nach dem keiner mehr die Verwirrnis mit IDOM, EDM oder IDARS ertragen wollte) diesen schönen neuen Trend ausgedacht, der auch die bekannten Dokumenten-Technologien einschließen soll. Unter CC (nicht zu verwechseln mit Call-Center, siehe oben) soll man wohl den „portalbasierten, groupwareorientierten, Supply-Chain-Management-erweiternden, kooperativen M-, E- und R-Commerce (M für Mobile, E für Electronic und R für Real) im Internet-, Intranet und Extranet“ verstehen. Nun gut, wem hilft's. Das generelle Problem der Anwender ist, daß einerseits die Hersteller mit der Lieferung der versprochenen Funktionalität bei gebotener Qualität nicht hinterherkommen und andererseits heute die Möglichkeit besteht, eine bestimmte Aufgabe auf Basis unterschiedlicher Produktansätze mit gleichem Erfolg zu realisieren. Man benötigt Funktionalität und angepaßte Anwendungen – jedoch auch herkömmliche DMS-Produkte ? (Kff)