In der ISO Norm 23950 „Information and documentation -- Application service definition and protocol specification“ (siehe auch ANSI Norm Z39.50) wird ein Protokoll für den einheitlichen Zugang zu heterogenen Datenbanken beschrieben. Das Protokoll beschreibt Methoden und Datenformate, die es einem Client ermöglichen Informationen von einem Server zu erhalten, der diese aus einer Datenbank bezieht. Die Norm beschreibt nur die Client/Server Kommunikation, die Interaktion mit dem Anwender wird nicht behandelt.
Die einheitlichen Methoden und Formate machen den Client unabhängig von der konkreten Datenbankstruktur, bzw. der Abfragesyntax. (CM/FH)
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| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Die Norm 23950, respektive ANSI Z39.50, wird hauptsächlich in Informations-Systemen von Organisationen wie Bibliotheken und Universitäten eingesetzt. Im Enterprise Content Management ist sie wenig verbreitet. Dort dominieren Referenz-Datenbank-Architektur-Modelle, die auf SQL (siehe DIN 66315, ISO/IEC 9075) basieren. Der Umfang von SQL geht über die ISO 23950 hinaus. Man kann den Unterschied der beiden Ansätze auch so formulieren, dass Z39.50 „auf dem Datenbestand“ und SQL auch „im Datenbestand“ arbeitet. Nimmt man die Z39.58, auch CCL, hinzu, dann kann man feststellen, das die ISO 23950 auf eine reine Abfragesprache mit Schwerpunkt auf textueller Erschließung in heterogenen, eher listenorganisierten Datensammlungen fokussiert, wohingegen SQL inzwischen wesentlich mehr umfasst, feldorientiert auf relationalen Datenbanken aufsetzt. Das Einsatzgebiet außerhalb des Umfeldes von Bibliotheken und Textarchiven ist daher für die ISO 23950 sehr eingeschränkt. (Kff)