Microsoft hat die Spezifikationen der binären Dateiformate von Word, Excel und Powerpoint veröffentlicht und zum Download bereit gestellt (www.microsoft.com). Die Veröffentlichung erfolgt im Rahmen der „OSP Open Specification Promise“ von Microsoft. Gemäß dieser Lizenz behält Microsoft die Rechte an den Formaten, externe Entwickler können diese allerdings lizenz- und gebührenfrei einsetzen. Microsoft wird nicht gegen Implementierungen von anderer Seite vorgehen, solange diese die Spezifikationen einhalten. Das Unternehmen hat zudem ein Open Source Projekt gestartet, das ein Tool zur Umsetzung von binären Word-, Excel- und PowerPoint-Dateien in die neuen XML-basierten Formate von Office 2007 verwirklichen soll. Das Tool soll unter der BSD-Lizenz veröffentlicht werden. Zudem wolle Microsoft dafür sorgen, dass die eigenen Produkte in Zukunft besser mit denen anderer Hersteller zusammenarbeiten. Zu diesem Zweck werden u.a. anderem die Programmierschnittstellen vieler Produkte für externe Entwickler freigegeben. In den Interoperability Principles (www.microsoft.com) nennt Microsoft vier Punkte, nach denen sich das Unternehmen zukünftig richten wolle, um die Interoperabilität seiner Produkte sicherzustellen: | | |
| 1. | Offene Verbindungen zu Microsoft Produkten |
| 2. | Unterstützung von Standards |
| 3. | Portabilität von Daten |
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| 4. | Offene Auseinandersetzung mit den Anforderungen von Kunden und der Branche |
Microsoft wird zudem Informationen veröffentlichen, welche Patente auf die einzelnen Komponenten (z.B. Kommunikationsprotokolle) anzuwenden sind. Interessierte Firmen sollen Lizenzen für kommerzielle Anwendungen zu günstigen Preisen erhalten, Entwickler von Open Source Projekten und nicht-kommerzieller Software dürften die Protokolle kostenlos nutzen. (SMe)http://www.spiegel.de http://www.computerwoche.de/ | |
| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Die Frage ist nur, wie viel und zu welchem Zweck. Einmal geht es sicherlich um die Verbesserung der Akzeptanz von VISTA bei Entwicklern, andererseits hat man die Lust verloren, andauernd Million Strafgelder an die EU zahlen zu sollen. Die neue Offenheit hat verschiedene Schauplätze, die auch für das Thema ECM relevant sind. Hier geht es im besonderen um die Microsoft Alternative zu PDF, das XPS Format, und besonders um das Gegenstück zum ODF, das OOXML Format. Beide Formate von Microsoft dürften irgendwann auch in den Archiven ankommen und werfen dann die üblichen Fragen nach Stabilität, verlustfreien Reproduzierbarkeit usw. auf. Angesichts Microsofts Marktmacht wird sich diese Entwicklung nicht zurückdrehen lassen. Durch die Normung bei der ISO erhalten die Microsoft Standards den gleichen Anerkennungsstatus wie bisherige OpenOffice.org- oder Adobe-Vorstöße. Standards sichern aber keine Interoperabilität und schon gar keine verlustfreie Konvertierung zwischen verschiedenen Formaten. So muss sich der Anwender auch zukünftig bei seinen Dokumentenmanagement- und Archivierungsstrategien auf eine Vielfalt von Content-Formaten einstellen, die durch Multimedia, Video, Kommunikation etc. noch aufgebläht wird. (Kff)