Drei Tage totaler Stress, nun ist sie wieder einmal vorbei, die DMS EXPO. PROJECT CONSULT hatte zahlreiche Vorträge, Panels und andere Veranstaltungen bestritten, die mehr als nur einen vollen Terminkalender bescherten (einen Überblick über alle Vorträge mit Download-Möglichkeit finden Sie unter www.project-consult.net/portal.asp?sr=557). Unsere Berater waren wieder mit zahlreichen Kunden unterwegs, um sich über neue Produktangebote zu informieren. Dennoch schlich sich auch wieder dieses Jahr das Gefühl ein, so richtig viel Neues gibt es nicht. Aber falsch gedacht, an einigen Ständen gab es durchaus interessante Neuerungen. Sei es ein schöner quelloffener ThinClient-Desktop bei Levigo mit Namen Jadice (www.levigo.de), sei es die gut integrierte neue Onbase Version 8 von Hyland (www.onbase.com), sei es der Multifunktionsdrucker von HP (www.hp.com), der direkt in KOFAX VRS Virtual Rescan eingebunden ist (www.kofax.com), sei es die prämierte Archivkonserve DISC Blu-safe von Incom (www.incom.de), sei es die neue Saperion Version 6 (www.Saperion.de), sei es das Postkorb-System von Macros Innovation (www.mi-m.de) oder aber die Post-eingangsbearbeitung mit Docutec und Microsoft Sharepoint von Portals Systems (www.portalsystems.de) sowie einige Anwendungen auf Basis ECSPAND und MOSS des gleichen Anbieters. Einen guten Eindruck machte auch die Aktenlösung von Cenit (www.cenit.de) auf Basis von IBM P8, die mit einer besonders flexiblen Oberflächengestaltung glänzte. Einen einfachen und günstigen Einstieg in das Thema DMS und Archivierung versprach auch die Lösung von iWORX (www.iworxs.com) zusammen mit NetApp Snaplock (www.netapp.com). Bei Alfresco (www.alfresco.com) war die Präsentation und Betreuung allerdings nicht so, wie es das Produkt eigentlich erwarten ließ. Auch bei anderen Anbietern, die wir jetzt nicht alle aufzählen wollen, war der Enthusiasmus, Fachfragen zu beantworten, eingeschränkt. Besonderes Interesse erregt auch der ECM-Exot Google, der zum ersten Mal auf der DMS EXPO vertreten war. Google (www.google.de) war hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt Enterprise Search angetreten und bot in seiner Präsentation eine gewisse eigenwillige Darstellung der Themen Dokumentenmanagement, Collaboration und Kommunikation mit Google Apps. Natürlich waren auch alle Branchen-Größen vertreten. Die einen etwas repräsentativer wie IBM (www.ibm.com), Oracle (www.oracle.com), SAP (www.sap.com) und Microsoft (www.microsoft.com), andere wie EMC (www.emc.com) und Open Text eher etwas bescheidener (www.opentext.de) in Bezug auf die Standauslegung. Alle diese Stände lebten hauptsächlich von den vorgestellten Partnerlösungen. Natürlich wurde vom Anbieter auch gleich Neues zum Thema Technologien gezeigt, wobei sich vieles um die Integration von Web-2.0-Features drehte. Interessant war bei Oracle die Integration von Digital Rights Management (DRM) der übernommenen Firma Sealed Media in die Middleware-Plattform. Gleich vorn am Eingang hatten sich deutsche Anbieter wie Saperion (www.saperion.de) und d.velop (www.d-velop.de) postiert, um effektiv den Besucherstrom auf die eigenen Stände zu lotsen. Weiter hinten in der Halle hörte man dann schon wieder die üblichen Klagen über zu wenig Besucher und zu viel Lärm von den Bühnen. Besucher waren es nach Zählung der KölnMesse übrigens rund 19.200. Wie viele Individuen, die potentielle Kunden darstellen, an welchem Tag, ist eine andere Frage und die wird immer wieder gern von den Anbietern mit dem Messeveranstalter (www.koelnmesse.de) diskutiert. Diesmal waren es übrigens 362 Aussteller, alle Unteraussteller mitgezählt. Das Verhältnis Hersteller zu Systemhäusern verschiebt sich kontinuierlich zu Gunsten letzterer. Da diese auch realistische Lösungsszenarien vorstellen, macht dies auch für die Besucher Sinn. Gut war, dass durch spezielle Foren für Business Process Management und multilinguale technische Dokumentation auch einmal neue Schwerpunkte gesetzt wurden. Dies ist auch notwendig, denn sonst kocht die Branche im eigenen Saft. Einen Schwerpunkt des Besucherinteresses bildete auch in diesem Jahr der Stand des VOI (www.VOI.de). Neben Präsentationen zogen auch der Kuchen und die zahlreichen kleinen Stände (auch großer Anbieter) die Besucher an. Strategisch günstig liegt der Stand in der Mitte der Halle und bildet inzwischen so etwas wie das Zentrum der Veranstaltung. Viel kleiner und im Hintergrund präsentierte sich der internationale Fachverband AIIM (www.AIIM.org) mit Themen wie Weiterbildungskurse und MoReq2. Diskussionsthemen auf den Gängen waren wie üblich das Personalkarussel, die Ankündigung von CMIS und die bevorstehende Publikation des Gartner-ECM-Quadranten. Viele Anwendergespräche dominierte die Frage, wie ernst denn nun das Thema Compliance zu nehmen sei. Die „Gerichts-Show“ mit IBM war übrigens die Veranstaltung, die allen Beteiligten und den Besuchern am Meisten Spaß gemacht hat und Compliance einmal anders, auf Basis nachgestellter Gerichtsfälle, adressierte. Dieses Thema wird auch nächstes Jahr wieder viele Besucher motivieren, nach Köln zu fahren. Die Besetzung neuer Themen wird für die DMS EXPO immer wichtiger, will sie ihrem Anspruch als Leitmesse der ECM-Branche gerecht werden. Deshalb ist zu hoffen, dass außer dem üblichen ECM-Umfeld neue Mitspieler (wie z.B. Google) und neue Themen (wie z.B. MoReq2) in Köln Gehör finden. Ein guter Ansatz in diesem Jahr war auch die Veranstaltung zum Thema EU-DLR Dienstleistungsrichtlinie, die im Rahmen des „Praxistag Kommunen“ durchgeführt wurde. In ähnlicher Form müssen aktuelle Inhalte geboten werden, damit das Interesse an der Messe nicht erlahmt. Dies ist im Interesse der Besucher wie auch der Aussteller. Die Daten für die nächste DMS Expo stehen übrigens schon fest: 22.09.2009 - 24.09.2009. Ansonsten ein herzliches Dankeschön an Herrn Kuhrt, Herrn Schmale und das DMS Expo Team für die schöne Veranstaltung. (Kff/JH)