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Was sagt der DTX ?
Von Xander Kämpfer-Maurer, 
Informatikstrategieorgan Bund ISB, Schweiz,
 
E-Mail vom 31.01.2002
... Mit Interesse verfolgen wir (das Informatikstrategieorgan Bund) den von Ihnen im Newsletter periodisch publizierten Technology Trend. Nun sind wir uns aber trotz Ihren Hinweisen zur Interpretation nicht einig geworden, was der jeweilige Trend präzis bedeutet. Ich möchte Sie bitten, meine untenstehende Interpretation kritisch zu prüfen und
allenfalls zu ergänzen oder zu korrigieren:
1. Der T-Trend macht eine Aussage über die aktuelle technologische Entwicklung und über das künftig zu erwartende Nutzenpotential der
betrachteten Produkte.
2.  Der T-Trend macht keine Aussage:
   
 ·
über den aktuellen Stand der Technologie,
 ·
die Reife der Produkte,
 ·
die heute verfügbare Funktionalität der
Produkte,
3.  Der T-Trend kann keine Aussage machen über den Nutzen eines Produkts, da sich der Nutzen erst aus dem Vergleich von Anforderungen und Funktionalität ergibt, und die Anforderungen kundenspezifisch sind. Um den T-Trend noch Interpretationsfreundlichen zu gestalten, schlagen wir vom ISB vor, zusätzlich zum eigentlichen Trend auch Ihre Einschätzung des Ausgangsniveaus (evtl. mit den Aspekten «Aktualität» und «Reife» der Technologie) mit anzugeben.
 Die Nähe des T-Trends zu den Aktienkursen legt übrigens die Vermutung nahe, dass der T-Trend eher eine Empfehlung für den Kauf/Verkauf von Aktien ist als eine IT-fachliche Beurteilung. Ist der Gedanke ganz falsch oder nur teilweise? ...
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Die Einschätzung des T-Trends deckt sich in Bezug auf Frage 1 exakt mit unserer Intention. Für den T-Trend verfolgen wir die aktuellen Produktankündigungen,
an
alysieren die Produkte in Hinblick auf Funktionalität, Schnittstellen, Architektur, Integrationsfähigkeit, Innovationsgrad und Positionierung.
In Hinblick auf Frage 2 berücksichtigt der T-Trend den aktuellen Stand der Technologie, jedoch noch nicht den Reifegrad. Dies ist gerade bei neuen Produkten sehr schwierig und nur nach ersten realen Einsätzen in
produktiven Kundenumgebungen abschätzbar (hier he
lfen auch keine Labor- oder Benchmark-Tests). Die angebotene Funktionalität wird nur dahingehend betrachtet, ob ein angekündigtes Produkt wirklich innovativ und neu ist. Unternehmen die keine erkennbare Weiterentwicklung ihrer Produkte und keine Innovationen produzieren rutschen so bei der turnusmässigen Überprüfung immer mehr ab.
Die Interpretationen in Frage 3 sind teilweise richtig. Eine T-Trend-Aussage beinhaltet keine Wertung, ob ein Produkt oder eine Lösung für einen individuellen Anwendungsfall die richtige ist.
Sie ist absolut kein Börsenbarometer. Sogar sehr häufig unterscheiden sich Kurs-Entwicklung und T-Trend - die Irrationalität von Börsenkursen wird dadurch allerdings deutlich. Auch eine Innovation sichert nicht den wirtschaftlichen Erfolg eines Anbieters. Gerade in den letzten Monaten haben wir zahlreiche Anbieter mit innovativen Lösungen untergehen sehen. Der T-Trend sollte daher nicht für Kauf oder Verkauf von Aktien unreflektiert genutzt werden - er kann allerdings eine Anregung zur Prüfung allzu euphorischer Analysteneinschätzungen oder Anbieter-Meldungen sein.
Die wertvollen Anregungen werden wir nach Möglichkeit zukünftig umsetzen. Eine bessere Abgrenzung von einem Börsentrend und eine detailliertere Differenzierung des T-Trend ist sicher sinnvoll. Um einen Überblick zu gewinnen und Trendentwicklungen nachzuvollziehen, kann man auch in unserem Archiv auf der PROJECT-CONSULT-WebSite in der Rubrikenansicht alle DTX Zusammengefasst finden. (Kff/MF)
 
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