Neue Ära der Kommunikation durch Versteigerung von UMTS-Frequenzen
Im Telekommunikationsbereich gibt es eine Vielzahl an Dienstleistungen, die hohe Datenraten und breitbandige Übertragungswege erfordern. Dieser Entwicklung hat die Kommission der Europäischen Gemeinschaften bereits am 14.12.1998 Rechnung getragen, indem sie die koordinierte Einführung von UMTS/IMT (Universal Mobile Telecommunications Systems / International Mobile Telecommunication) im Bereich des Mobilfunks beschlossen hat. UMTS bietet den effizienten Zugang zum Internet und damit zu Diensten, die sich auf das Internet-Protokoll (IP) stützen und das unabhängig von der geographischen Umgebung. Im Klartext bedeutet das hohe Übertragungsraten wie im Festnetz und internationale Operabilität, so daß das gleiche Mobilfunkgerät sowohl in Europa, USA oder Ostasien genutzt werden kann. Aus Basis der EU-Entscheidung hat die deutsche Regulierungsbehörde (www.regtp.de/reg_tele/start/fs_05.html) im Mai 1999 Fragen der Rahmenregelungen und Verfahrensweisen festgelegt. Hierzu gehört, daß grundsätzlich bundesweite Lizenzen vergeben werden, zwischen vier bis sechs Lizenzen zur Verfügung gestellt werden und die Vergabe durch Versteigerung erfolgt. Die Versteigerung erfolgt Mitte des Jahres und ausschließlich elektronisch und geheim, um ein abgestimmtes Verhalten zwischen Bietern zu verhindern. Mitbieten können nur Bewerber, die ihre Zuverlässigkeit, Fachkunde und Leistungsfähigkeit sowie zur Umsetzung erforderlichen Finanzmittel nachweisen können. Darüber hinaus verlangt die Regulierungsbehörde, daß die Bieter voneinander unabhängige Wettbewerber sind, dieses nachweisen und auch für die gesamte Lizenzlaufzeit garantieren. (MF) | |
| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Mit der Freigabe der UMTS-Frequenzen ist im Bereich der Mobilfunkkommunikation ein Qualitätssprung weg von bloßen Spielereien mit SMS-Meldungen hin zu Transaktionen zunächst innerhalb von Unternehmenorganisationen zu erwarten. Mit der zunehmenden Bereitstellung von speziellen Leistungen und Produkten durch Internet- und Kommunikationsdienstleister ist kurz darauf folgend oder sogar parallel die Nutzung von Privatanwendern zu erwarten. Die Börse hat diese Entwicklung in Teilbereichen bereits vorweggenommen. Bestes Beispiel hierfür ist die Mobilcom AG (www.mobilcom.de ), die mit dem Zuschlag mindestens einer Lizenz rechnet. Die Verbindung von Software zur internen Unternehmenskommunikation wird immer stärker mit Internet-Technologien und absehbar mit Mobilfunkanwendungen verknüpft. Jetzt müssen die Softwarekonzepte nur noch durch überzeugende Hardware im Mobilbereich ergänzt werden, um insbesondere in den Unternehmen auf eine breitere Akzeptanz zu stoßen. Anwendungsmöglichkeiten gibt es zahlreiche, nicht nur hinsichtlich der Einbindung des Vertriebs, sondern auch in Bereichen wie der Zählerablesung bei Energieversorgern, um nur ein Beispiel zu nennen. (MF)