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SER läßt sich neues Produkt SERbrainware patentieren
München. – Die SER Systeme AG hat ihre neueste Produktentwicklung SERbrainware zum Patent angemeldet. Auf Basis eines neuronalen Netz-Algorithmus soll das System in der Lage sein, den Inhalt von Texten und Dokumenten selbständig zu analysieren und zu klassifizieren. Hierzu müssen ihm einmalig pro Klasse nur ca. zwei Dutzend Beispieldokumente zugeführt werden. Alle zukünftig eingehenden gleichartigen Informationen werden dann automatisch zugeordnet. Das Produkt wird ab August 1999 als NT- und UNIX-Version auf den Markt kommen.  (MF)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Mit dem neuen Produkt SERbrainware hat die SER AG einen bemerkenswerten Schritt in Richtung automatische Identifizierung, Klassifizierung und Zuordnung von Dokumenten in beliebig konfigurierbare Ablagestrukturen getan.
Bisher waren Unternehmen, die sich zur Einführung von Software zur automatischen Identifikation und Klassifikation insbesondere von gescannter Eingangspost entschieden haben, gezwungen, umfangreiche Analysen der Dokumentenstrukturen durchzuführen. Hierbei mußten zahlreiche Deutungsvarianten von Schlüsselbegriffen und deren Kombination berücksichtigt werden.
Mit dem Produkt SERbrainware wird versprochen, daß die zeit- und kostenintensive Aufstellung von Regelwerken für die Erkennungssoftware zukünftig entfällt. Auf Basis von mindestens 20 Dokumentexemplaren pro Dokumentenklasse soll das System die relevanten Strukturen selbständig erkennen. Je nach Komplexität der Inhalte und in Abhängigkeit von der Hardware wird die Durchsatzrate mit einer Bandbreite von 10.000 bis 100.000 DIN A4-Dokumenten angegeben. Bestätigt sich diese Ankündigung, eröffnet sich hiermit eine interessante Perspektive für die automatisierte Erstindizierung und -verteilung an die relevanten Sachbearbeitungsplätze. Das ist besonders interessant für Unternehmen mit einem hohen Eingangspostaufkommen.
Eine weitere Funktionalität des Systems bestätigt die Trendaussage von Dr. Ulrich Kampffmeyer, daß klassische Dokumenten-Management-Systeme ihre Alleinstellungsmerkmale gegenüber verbesserten Betriebssystemfunktionalitäten und Einzelkomponenten verlieren. In der Vergangenheit war die multiple Sicht auf Dokumentenbestände eine der herausragenden Leistungen von elektronischen Archivsystemen im Vergleich zur Ablage in Dateistrukturen. Mit winClassify – dem ersten Produkt aus der SERbrainware Produktfamilie – wird ein System zur Verfügung gestellt, das in der Lage ist, unterschiedliche Sichtweisen auf Dokumente bereitzustellen - und zwar unabhängig von ihrem physischen Ablageort in einem E-Mail-Ordner, Faxsystem oder einem Ordner eines Dateisystems.
Durch die Verfügbarkeit sowohl unter NT als auch unter UNIX hält sich SER anders als andere Wettbewerber mehrere Welten offen und fokussiert nicht ausschließlich auf die NT- oder die webbasierte Technologie.
SERbrainware ist als konsequente Weiterentwicklung des SER-Produkts eClassify zu sehen. Dieses erst im Mai 1999 offiziell vorgestellte Produkt dient zur automatischen Verschlagwortung, Strukturierung und Klassifizierung von Textdokumenten beliebiger Art. Als Eingangsquellen können OCR-gewandelte gescannte oder gefaxte Dokumente, Dateien aus Bürokommunikationsanwendungen und E-Mails verarbeitet werden. Der neue Ansatz geht weit über das herkömmliche Arbeitsgebiet Dokumenten-Management hinaus und kann auch völlig anders geartete Anwendungsfelder im Internet-Umfeld - z. B. Aufbau von Suchmaschinen, Filter für Nachrichten, Erschließung großer unstrukturierter Informationsablagen im DataWare-house- und Data-Mining-Umfeld - für die SER AG erschließen.
Die SER AG reiht sich durch ihre neuen Produkte nunmehr in die Erste Garde der Knowledge-Management-System-Anbieter ein.  (MF)
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