20011218 \  Unternehmen & Produkte \  SAP R/3 wird weiterentwickelt
SAP R/3 wird weiterentwickelt
Die SAP AG ( http://www.sap.de ) ist mit ihrer Strategie gescheitert, ihre R/3-Kunden auf mySAP.com zu portieren und auf indirektem Weg kräftig abkassieren zu wollen. Damit konnte sich die DSAG (Deutsche SAP-Anwendergruppe e.V.) mit Mitgliedern wie BASF, DaimlerChrysler oder die Deutsche Bank gegen den Walldorfer Konzern durchsetzen, der zusagte, ab dem 2. Quartal 2002 eine R/3-Enterprise-Version anzubieten. Es handele sich hier um eine Weiterentwicklung von R/3 mit entsprechenden Internetschnittstellen. Die neue Software sollen die Stammkunden im Rahmen ihres Wartungsvertrags bekommen. Zudem wurde das Produktangebot von mySAP.com modifiziert. Dieses werde nun auch in einzelnen Komponenten angeboten - und nicht wie bisher nur im Komplettpaket. SAP verfolgt das langfristige Ziel, möglichst viele Kunden auf eine einheitliche Softwareplattform zu hieven, was enorme Kostenvorteile beim Kundendienst bringen würde. Aus diesem Grund soll die Enterprise-Version zur Zeit auch nur den Bestandskunden angeboten werden, wogegen Neukunden nur die Wahl mySAP.com haben sollen. Und auch für die Altkunden wird es nach vorläufiger Aussage keine funktionale Weiterentwicklung nach der Enterprise-Version mehr geben. (MF)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Es dürfte SAP (zuletzt behandelt im Newsletter 20010302Newsletter 20010302) schwer gefallen sein, sich dem Druck der DSAG zu beugen. Abgesehen von dem geschäftlichen Aspekt der Portierung fallen viele Entscheidungen des Konzern gegenwärtig für Technologien und Partnerschaften, die eBusiness- und Integrationslösungen unterstützen. So hat SAP beispielsweise eine 20 Prozent-Beteiligung an dem auf Marktplätze spezialisierten Softwareunternehmen CommerceOne, dem durch die jüngste Entscheidung der Walldörfer für J2EE und damit gegen Microsoft eine wachsende Bedeutung zukommen dürfte. Mit der Entscheidung für Java betritt SAP gleichzeitig einen neuen Softwaremarkt, die Integration heterogener Anwendungslandschaften. Diesen teilten sich unter der Bezeichnung EAI (Enterprise Application Integration) bisher Unternehmen wie BEA, Webmethods, Tibco, IBM oder Sun Microsystems untereinander auf. Allerdings gilt es noch abzuwarten, ob die Integrationsstrategie wie beispielsweise auch das SAP Business Workflow nur der Integration und Optimierung der eigenen Softwarekomponenten dient oder auch Drittsysteme einbeziehen soll.  (MF)
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