20070329 \  Normen & Standards \  UNESCO Studie über CDs/DVDs
UNESCO Studie über CDs/DVDs
Das UNESCO-Programm “Memory of the World (Sub-Committee on Technology)” hat 2006 einen Bericht (Risks Associated with the Use of Recordable CDs and DVDs as Reliable Storage Media in Archival Collections - Strategies and Alternatives) veröffentlicht, der sich mit den Risiken beim Einsatz von beschreibbaren CDs/DVDs als Archivmedien beschäftigt. Da bei der Einführung der beschreibbaren CDs Anfang der 1990er Jahre deren Langlebigkeit weit überschätzt wurde und keine Fehler beim Einsatz auftraten, wurden sie in vielen Organisationen mit kleineren Etats als günstige Archivmedien eingesetzt. Auch heute, obwohl die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der Medien nicht mehr so optimistisch beurteilt werden, sind CDs/DVDs in vielen kleineren Organisationen auf Grund des geringen Preises immer noch  als Archivierungsmedien im Einsatz.  Schon 2002 hat die UNESCO Hersteller von CD/DVD Medien nach Paris eingeladen, um mit ihnen die Probleme zu besprechen, die auftreten, wenn Anwender ihre Medien zu Archivierungszwecken einsetzen. Der Bericht aus dem letzten Jahr erläutert die Risiken, die man beim Einsatz von beschreibbaren CDs/DVDs als Archivmedien beachten muss und er zeigt Techniken, wie man diese verringern kann. Zudem werden Systeme als Alternativen genannt, die mit einem ähnlichen preislichen Aufwand wie für die sichere CD-Archivierung betrieben werden können.  (SMe)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Die aufgeführten Risiken überwiegen deutlich die günstigen Preise für CDs und DVDs. Beide Medien sind wenig für die Langzeitarchivierung geeignet. Sie fokussieren sich auf den Consumermarkt, Informationsverteilung und Kopien im semiprofessionellen Umfeld. In den Jahren 2002 bis 2006 hat es wenig Fortschritte in Bezug auf die Medienqualität gegeben, auch wenn dies nur etwas „verwaschen“ im Bericht steht. Als echtes Archivmedium spielen CD und DVD – außerhalb des privaten und semiprofessionellen Bereiches – kaum eine Rolle zumal mit WORM-Festplattensystemen inzwischen auch günstige Alternativen auf dem Markt sind. Inzwischen gibt es für die WORM-Speicherung auf Festplatte sogar Open Source Software. Bei keinem Medium darf man vergessen, dass ein Medium nie ausreichend ist. D.h. prüfen, kontrolliert mehrfach speichern und rechtzeitig migrieren. Die Botschaft ist letztlich, es kommt gar nicht so sehr auf das Medium selbst an, sondern auf die Prozesse um die Information verfügbar zu halten. (Kff)
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