20070329 \  Normen & Standards \  UOF Universal Object Format
UOF Universal Object Format
Das UOF Universal Object Format wurde im Rahmen des kopal-Projektes entwickelt, um digitale Objekte und dazugehörige Metadaten zu archivieren und sie zwischen unterschiedlichen Institutionen und Archvierungs-Systemen auszutauschen. Es basiert auf den Formaten METS 1.4 Metadata Encoding and Transmission Standard und LMER 1.2 Long-term preservation Metadata for Electronic Resources.
Ein UOF-Archiv-Objekt besteht aus einer gepackten Datei, die eine beliebige Ordnerstruktur und beliebige Anzahl an Dateien enthalten kann. Auf der obersten Ordner-Ebene muss die Datei eine „mets.xml“ Datei enthalten, die nach dem METS 1.4 Schema aufgebaut ist.
Die „mets.xml“ Datei aus dem UOF-Standard muss die folgenden METS-1.4-Sektionen enthalten, andere Sektionen können zusätzlich benutzt werden, solange sie gültig nach METS 1.4 sind:
   
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METS Header
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Descriptive Metadata (dmdSec): enthält Metadaten, die den Inhalt des Archiv-Objekts beschreiben
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Administrative Metadata (amdSec): Ein Archiv-Objekt kann eine oder mehrere amdSec Sektionen enthalten. Sie enthalten für das Archiv-Objekt sowie jede enthaltene Datei mindestens eine techMD Sektion. Die techMD Sektion für das komplette Archiv bestimmt u.a. die externe ID des Objektes, enthält Angaben zur Version und zur Anzahl der Dateien.
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File Section: Diese Sektion beschreibt alle enthaltenen Dateien über relative Links.  Sie  enthält ein   <fileGrp> Element, das für jede Datei ein <file> Element mit einem <Flocat> Element enthält. Das <file> Element muss mindestens die folgenden Attribute spezifizieren:
- ID 
- IMETYPE 
- CREATED 
- SIZE 
- CHECKSUM 
- CHECKSUMTYPE
 Zusätzlich  enthält  das   ADMID-Attribut    des  <fileGrp> Element und von jedem <file> Element einen Verweis auf die zugehörige techMD Sektion.
   
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Structural Map: Es kann eine beliebige Anzahl an Structural Maps geben. Es muss aber mindestens eine geben, die das Attribut TYPE=“ASSET“ besitzt und eine Liste an <fptr> Elementen für jede Datei des Archiv-Objekts besitzt. Das FILEID Attribut dieser Elemente muss auf die entsprechende ID aus der File Sektion verweisen.
Auf der kopal-Projekt-Webseite können UOF-Beispiel-dateien heruntergeladen werden. Außerdem steht die Software koLibRI kopal Library for Retrieval and Ingest auf der Webseite zur freien Verfügung. 
http://kopal.langzeitarchivierung.de (SMe)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
UOF setzt auf verschiedenen bestehenden Standards wie LMER, METS und anderen auf. Im Prinzip ist UOF auch eine Beschreibung, was eigentlich unter einem Archivobjekt nach ISO 17421 technisch zu verstehen ist. Interessant ist, dass UOF auch die Bildung von Prüfsummen zur Absicherung der Integrität der Objekte unterstützt. Einen ähnlichen Ansatz hatte es bereits Mitte der 90er Jahre in den Archivsystemformaten der Sparkassen-Finanzgruppe in Deutschland gegeben. Diese damalige Ansatz konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Auch UOF ist zunächst einmal auf Projekte und deren Lösungen beschränkt. Wie es später mit einer einheitlichen und weiten Akzeptanz aussieht, muss sich noch zeigen. Andere Projekte arbeiten an vergleichbaren Standards. Man kann gespannt sein, wann dieses Format in die internationale Normierung eingebracht wird udn ob z.B: auch andere Projekte sich dieses Formates bedienen. (Kff)
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