20030306 \  Normen & Standards \  PDF/A – Der Archiv-Standard?
PDF/A – Der Archiv-Standard?
Die AIIM (The Association for Information and Image Management) und die NARA (National Archives and Records Administration) haben die Initiative PDF/A ins Leben gerufen, um das herkömmliche PDF-Format zu einem anerkannten Dokumenten-Standard für das Umfeld der Archivierung zu etablieren. Dieser Vorschlag ist Grundlage für eine anstehende ISO-Normierung. (RC)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Unter dem Namen PDF/A (PDF-Archiv) will die Initiative das bekannte PDF-Format für die Langzeitarchivierung fit machen. Die Idee liegt nahe, da das PDF-Format in der letzten Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. PDF-Dateien können nahezu aus jeder Anwendung über die Druckfunktion generiert werden und geben genau den Inhalt und das Layout eines Dokumentes wieder, wie es in der Originalanwendung erzeugt wurde. Der erforderliche Reader um PDF-Dokumente anzeigen zu können ist kostenlos verfügbar. Allein im Internet ist das PDF-Format zu dem Austauschformat für Informationen, bei denen auch das Layout unverändert bleiben soll, geworden. Schätzungen zufolge liegen im Internet zur Zeit über 20 Mio. PDF-Dokumente zum Download bereit. Das PDF-Format ist schon heute ein quasi-Standard und erfüllt nahezu die Anforderung, die Informationen auch noch in ferner Zukunft zugänglich zu machen. Ein Vorteil ist auch die Möglichkeit der Recherche in einem PDF-Dokument. Doch welche wesentlichen Punkte fehlen dem PDF als Format für die revisionssichere Archivierung und zur Wandlung zu einem internationalen Standard? Betrachten wir die technische Ebene, wird der Sicherungsmechanismus der die Unveränderbarkeit eines Dokumentes sichert verbessert werden müssen. Wesentlich ist jedoch die fehlende Möglichkeit, Metadaten an das Dokument zu hängen. Hier müssen in Zukunft XML und RDF-Daten im PDF-Format mit verarbeitet werden können. Die größere Herausforderung wird für die AIIM / NARA-Initiative allerdings die Offenlegung und die Überführung des PDF-Formates als proprietären Adobe-Standard in ein unabhängigen international anerkannten Dokumentenstandard sein. Ob dieses Vorhaben dieser Initiative glückt, oder ob das Vorhaben besser direkt bei einem internationalen Gremium wie der ISO untergebracht gewesen wäre, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass es ohne eine starke Kooperation mit Adobe nicht so einfach werden wird. (RC)
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