Cambridge – Lotus ( http://www.lotus.com ) wird mit der neuen Domino/Notes Version 5.05, die zur Zeit intern mit Bluejay bezeichnet wird, die in Fachkreisen schon lange erwartete engere Bindung an die Produkte der Muttergesellschaft IBM ( http://www.ibm.com ) vollziehen. Vor allem die Bindung mit den eBusiness-Produkten von IBM wie Wepsphere soll vorangetrieben werden. Gleichzeitig gibt Lotus bekannt, daß nun als erstes reelles Raven-Produkt die so genannte K-Station ab November angeboten werden wird, die es ermöglichen soll, Informationen aus den unterschiedlichsten Quellen zusammenzuführen. Dieses auf strukturierte Informationen ausgerichtete Werkzeug soll dann im ersten Quartal des kommenden Jahres um den Discovery Server zur Erfassung unstrukturierter Informationen ergänzt werden. (FvB) | |
| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Lotus als reiner Lösungsanbieter scheint den Strategen bei der Muttergesellschaft IBM zu gefährlich geworden zu sein. Mit dieser strategischen Ausrichtung wildert Lotus zum einen zu sehr in den angestammten IBM-Kompetenzen. Zum anderen haben sich hier in den letzten Jahren redundante Produktentwicklungen in beiden Häusern aufgetan, die IBM nun versucht wieder einzufangen. Die Zwischenversion von Domino/Notes 5.05 kann nur so verstanden werden, daß mit einer zukünftigen echten neuen Version drastischere Einschnitte zu erwarten sind. So wird z. B. schon seit längerem vermutet, daß die Dokumenten-Management-Komponente Lotus Domino.doc in naher Zukunft durch IBM Technologie ersetzt werden wird. Genau unter dem selben Blickwinkel sind daher auch die Entwicklungen in Sachen Lotus Raven zu verstehen. Die Abgrenzung von Modulen zur Zusammenführung von strukturierten und unstrukturierten Informationen macht deutlich, daß Raven zukünftig aus einem Werkzeugkasten bestehen wird, der auch aus IBM Komponenten wie z. B. das IBM Enterprise Information Portal bestehen wird (vgl. diesen Newsletter). Langfristig macht die Nutzung von Synergieeffekten auch mehr Sinn, wenn auch die strategische Ausrichtung der beiden Unternehmen in diesem Marktsegment noch nicht deutlich ist. (FvB)