Hamburg – Daß Metadaten ein zentraler Bestandteil im Rahmen der Informationsverwaltung darstellen, ist unbestritten. Daß diese Metadaten aber zukünftig immer wesentlicher standardisiert sein müssen, um Dokumente oder sonstige Informationen plattformunabhängig austauschen zu können, haben leider noch nicht alle Hersteller und Betreiber von solchen Systemen erkannt. Die Standardisierung dieser Informationen ist durch neue Techniken wie XML zwar beflügelt worden, doch gewähren auf XML basierende Ansätze vorrangig einen standardisierten Datenaustausch, wohingegen Ansätze wie das Dublin Core sich mit der eigentlichen Indizierung von Informationen durch die Verwendung von kontrollierten Wortschätzen beschäftigen. (FvB)
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| PROJECT CONSULT Kommentar:
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XML ist zur Zeit die zukunftsweisende Technologie für die plattformunabhängige Verbreitung von Informationen über das Internet. Deshalb hat sich die Object Management Group OMG ( http://www.omg.org ) mit ihrem aktuell veröffentlichtem Standard XML Metadata Interchange (XMI) auch dem Datenaustausches in diesem Umfeld angenommen. Wobei hier der eigentliche Ansatz darin besteht Programmierern die Möglichkeit zu geben, das Internet zu benutzen, um Daten zwischen Werkzeugen, Anwendungen und Repositories sicher austauschen zu können. Somit liegt das Ziel dieser Standardisierung eher darin, verteilte Anwendungen mit verteilten Arbeitsgruppen erstellen zu können. Betrachtet man aber auch Dokumente als Informationen, die in verteilten Umgebungen ausgetauscht werden sollen, so ist dieser Ansatz sicherlich auch auf dieses Feld adaptierbar. So hat z. B. auch Oracle hat den Sinn der standardisierten Metainformationen erkannt und benutzt das auf XMI und UML (Universal Modelling Language) aufbauende Common Warehouse Metamodell zur Integration der unterschiedlichsten Module. XMI kann aber nur die Basis für einen standardisierten Datenaustausch bilden, denn dieser Standard sagt nichts darüber aus, wie der Inhalt der Meta-Informationen sein muß, um ein Objekt oder auch Dokument eindeutig identifizieren zu können. Im Rahmen der Dokumentenverwaltung ist aber gerade diese zweite Dimension entscheidend. Metainformationen zu Dokumentobjekten verlangen neben Anweisungen, wie diese zu verarbeiten sind, auch Informationen, die diese in ihrem sinngemäßen Kontext wiedergeben können. Das funktioniert nur, wenn kontrollierte Wortschätze in Form von Thesauri o. ä. verwendet werden, wie es z. B. durch den Dublin Core ( http://www.purl.org/DC ) beschrieben wird. Die Verwendung dieser wiederum zu standardisierenden Mechanismen bietet dann die Möglichkeit, echte Mutiligualität in verteilten Umgebungen zu erreichen. Denn es stellt keinen wesentlich größeren Aufwand dar, zu einer Vokabel oder einem Begriff auch entsprechende Übersetzungen vorzusehen. Natürlich existieren auch hier verschiedene Standardisierungsbestrebungen, wie z. B. durch die S-Finanzgruppe oder durch die internationalen Raumfahrtagenturen ( http://www.ccsds.org ), die jeder in seinem Umfeld durchaus erfolgreich sein werden. Dennoch stellen diese Vorhaben im internationalen Kontext nur kleine Inseln dar, die lediglich als Bausteine für eine wirkliche plattformunabhängige Informationsverfügbarkeit dienen können. (FvB)