20000418 \  Märkte & Trends \  Die aktuelle Workflow Benchmark Studie von Doculabs
Die aktuelle Workflow Benchmark Studie von Doculabs
Chicago – Die Doculabs (www.doculabs.com) hat eine neue Workflow Benchmark Studie erstellt. Gegenstand der Untersuchung waren elf Unternehmen: Eastman (www.eastmansoftware.com) mit Enterprise Workflow, FileNET (www.filenet.com) mit Panagon Workflow, IBM (www.ibm.com) mit MQSeries Workflow, Identitech (www.identi-tech.com) mit FYI, Keyfile (www.keyfile.com) mit Keyflow Commerce, JBA (www.jbana.com) mit @ctive Modeler und Work Mgmt Engine, Lotus (www.lotus.com) mit Domino Workflow, Lucent (www.lucent.com) mit Call Center 2000, Staffware (www.staffware.com) mit Staffware 2000, Trilog Group (www.isys-group.de) mit FlowBuilder und schließlich Ultimus (www.ultimus1.com) mit Ultimus Workflow Suite. Durchgeführt wurde die Analyse unter dem Gesichtspunkt des CRM (Customer Relationship Management). Berücksichtigt wurden im einzelnen die Bereiche e-Commerce-Support, Customer Service Center und Sales- sowie Marketing Management. In die Bewertung gingen vor allem die Leistungen der Auftrags-Neubearbeitung, des Beschwerde-Managements und der Produkt-Neuentwicklung ein. Folgende Ergebnisse wurden zusammenfassend dargestellt.
Im Bereich e-Commerce bieten mittlerweile so gut wie alle Hersteller Web-Clienten an, um Anfragen und Aufträge von Kunden über das Internet zu erfassen. Die Integration in CRM-Lösungen ist bei einigen nur unzureichend vorhanden, wobei alle die Integration von e-CRM-Komponenten planen. Hierfür sind auch die zunehmenden Kooperationen mit Anbietern von CRM- und e-Commerce-Lösungen als Indiz zu betrachten. Interessant ist unter dem Gesichtspunkt auch die Aussage, daß die Anbieter unterschiedlicher Workflowansätze wie Dokumenten-, Regel- und Datenbankorientiert sowie EAI (Enterprise Application Integration) sich näher zusammenschließen wollen.
Das Kriterium Content Management weist wieder die typisch angelsächsische Sicht von Workflow auf, d. h. die Verknüpfung von Workflow- und Dokumenten-Management. Für den deutschen Leser bedeutet dies, daß er sich darüber bewußt sein muß, daß nicht nur reine Workflow-Manangement-Systeme (WMS) betrachtet wurden, sondern auch DMS-/Archivsysteme. Eine saubere Trennung bzw. Auseinanderhalten dürfte in der Studie nicht immer einfach sein. Festzuhalten ist allerdings, daß sich mit der Etablierung von Internetlösungen die Anforderungen an Workflowsysteme immer weniger von der gleichzeitigen Behandlung von Dokumenten und Content trennen lassen. Vor diesem Hintergrund ist auch die neue Konkurrenzsituation zwischen traditionellen Workflow- und DMS-Herstellern mit Internet-basierten Content-Lösungen zu verstehen.
Die kundenorientierte Vorgangssteuerung ist traditionell die Stärke von Workflowsystemen. Mit der Bereitstellung neuer Systeme im Bereich des CRM und e-Commerce sind die Anforderungen erweitert worden. Die Erfüllung dieser Anforderungen wird über mehrere Strategien versucht. Einige Anbieter von CRM- und e-Commerce-Lösungen sind dabei, ihre Funktionalitäten im Bereich der Vorgangssteuerung auszubauen. Zu ihnen gehören z.B. Pegasystems (www.pegasystems.com) und Silknet (www.silknet.com). Andere kooperieren mit Anbietern von Production-Workflow-Lösungen. Zu ihnen gehören u. a. Siebel (www.siebel.com) und FileNET (www.filenet.com). Die Workflow-Hersteller selbst sind dabei, entsprechende Adapter zu entwickeln, um eine schnelle und einfache Integration der Systeme zu ermöglichen.
Im Bereich der Systemarchitekturen lassen sich insbesondere zwei Ergebnisse nennen. Erfreulich festzustellen ist, daß die Integration mit Middleware- und EAI-Komponenten vorangetrieben wird. Bedenklicher ist dagegen der sich vertiefende Graben zwischen Workflowanbietern, die ihre Entwicklung stärker auf Microsoft ausrichten (FileNET, Keyfile und Eastman) und jenen, die offene Industriestandards wie CORBA und EJB`s (Enterprise Java Beans) unterstützen (IBM, Staffware oder Plexus). (MF)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Soweit den Vortragsunterlagen von Bill Chambers auf der AIIM 2000 zu entnehmen ist, beinhaltet die Bench- mark Studie von Doculabs nicht wirklich neue Erkenntnisse. Dies betrifft sowohl die Angaben zu aktuellen Trends, die von PROJECT CONSULT bereits vor Monaten aufgezeigt und in der eigenen aktuellen Studie sehr viel differenzierter behandelt wurden als auch die Informationen über Systemarchitekturen und Funktionalitäten. Des weiteren sind die Ergebnisse sehr weich beschrieben und die Beispiele für vergleichende Systembewertungen können eher als verwirrend als aufklärend bezeichnet werden. Zu empfehlen ist die Studie damit allenfalls für Einsteiger in die Thematik, die sich einen ersten groben Überblick über die Positionierung von WMS in den von Doculabs untersuchten Einsatzbereichen verschaffen möchten. (MF)
Weitere Kapitel
© PROJECT CONSULT Unternehmensberatung GmbH 1999 - 2016 persistente URL: http://newsletter.pc.qumram-demo.ch/Content.aspx?DOC_UNID=bd04c19da20d41f2002571f700381b8d