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Signtrust und Signature Perfect kooperieren
Bonn/Frankfurt am Main - Die Deutsche Post SignTrust GmbH (°http://www.signtrust.de°)  und die Signature Perfect KG (°http://www.signature-perfect.de°) haben ihre Kooperation im Bereich nicht-qualifizierter Signaturen mit eigenhändigen Unterschriften bekannt gegeben. So soll künftig ein per Internet öffentlich zugänglicher Signaturdienst unter Verwendung eigenhändiger Unterschriften angeboten werden. Vor allem Verfahren, die den allgemeinen Geschäftsverkehr betreffen und damit ohne gesetzliche Schriftformerfordernis keine qualifizierten Signaturen benötigen, sollen in den Mittelpunkt gestellt werden. In Anbetracht der zu erwartenden Änderungen der EU-Richtline wollen die Unternehmen möglicherweise aber auch fortgeschrittene Signaturen für nicht-registrierte Unterzeichner anbieten. (FH)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Der Markt für elektronische Signaturen ändert sich dramatisch. Nachdem die TeleTrusT selbst zugegeben hat (siehe den Beitrag im Newsletter 20030903Newsletter 20030903), dass Deutschland in der Umsetzung der elektronischen Signatur mangelhaft abschneidet, kommt nun etwas mehr Bewegung in die Szene (siehe hierzu auch den Gastbeitrag in diesem Newsletter). Die Deutsche Post SignTrust, zuletzt behandelt im Newsletter 20020611Newsletter 20020611, hatte erst im vergangenen Jahr fast aufgegeben und sich erst vor wenigen Monaten erneut zur elektronischen Signatur bekannt. SignTrust bot natürlich bisher immer nur qualifizierte  Signaturen mit Anbieterakkreditierung an. Signature Perfect dagegen setzt auf fortgeschrittene Signaturen mit Erfassung biometrischer Merkmale der Unterschrift selbst. Es ist schon erstaunlich wenn einer der größten Anbieter für Signaturen sich nunmehr mit einem der kleinsten im deutschen Markt zusammentut. Dies lässt sich nur dadurch erklären, das die Deutsche Post ihr Portfolio erweitern muss, da damit zu rechnen ist, das die Akkreditierung zukünftig kaum noch eine Rolle spielen wird. Personengebundene Chipkarten liegen wie festgeklebt im Regal und diejenigen, die sich eine Signaturkarte geleistet haben, denken offenbar nicht daran, diese nach Ablauf des Zertifikates, in der Regel drei Jahre, zu erneuern. Ob diese Kooperation nun einen Durchbruch für die von Signature Perfect angebotenen Verfahren darstellt, muss allerdings abgewartet werden. Signature Perfect selbst hatte in der Vergangenheit versucht, sich mit Pad-Lösungen, insbesondere im Finanzdienstleistungssektor zu positionieren. Interessensbekundungen gab es viele, gekauft hat kaum jemand. Inzwischen drängen auch neue Technologien in diesen Markt wie z.B. „Stifte“ mit denen man Formulare übernehmen und auswerten kann, und die ebenfalls mit elektronischen Signaturen kombiniert werden. Ob und welche Signatur sich nun in Deutschland durchsetzt, wird in starkem Maße davon abhängen wie die Regierung nun den Einsatz vorantreibt. Ein Durchbruch ist allerdings erst zu erwarten wenn Software- und Systemlieferanten die Signatur standardmäßig integriert mitliefern und sinnvolle Anwendungslösungen auf den Markt kommen. (Kff)
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