20001103 \  Normen & Standards \  Multilingualität und Unicode
Multilingualität und Unicode
Hamburg – Seit Jahren vertritt PROJECT CONSULT gegenüber seinen Kunden die Forderung, ihre eingesetzte Software multilingual auszurichten. Nun scheint diese Botschaft auch endlich bei einigen Softwareherstellern angekommen zu sein. Produkte wurden in den letzten Jahren immer wieder für den nationalen Sprachgebrauch schlichtweg übersetzt. Durch die zunehmende Kommunikation im Internet werden nun aber die nationalen Grenzen aufgeweicht. Geschäfte bekommen einen globale Charakter, der sich nur sehr selten in der Software widerspiegelt. (FvB)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Der erste Schritt zur Multilingualität liegt heute in der Unterstützung entsprechender Zeichensätze. Mit herkömmlichen ASCII-Kodierungen sind aber die Vielzahl benötigter Sonderzeichen nicht auf einmal darstellbar. In diesem Zusammenhang ist Unicode das entsprechende Schlagwort. Hier wird ein Zeichen nicht mehr wie in der herkömmlichen Microsoft-basierten Welt mit einem Byte, sondern mit zwei Bytes codiert. Dadurch potenziert sich die Zahl der abbildbaren Zeichen. Als gutes Beispiel für Unicode-Unterstützung geht in diesem Zusammenhang Linux voran. Aus dieser Richtung kommen wohl auch die Impulse, daß Softwareentwickler verstärkt über eine Unterstützung nachdenken. Der Aufwand Unicode direkt bei der Programmierung zu berücksichtigen, ist ungleich geringer, als Unicode nachträglich zu implementieren. Der nächste bedeutendere Schritt liegt nun in der technischen Umsetzung von multilingualen Anwendungen. Schreibt man nämlich in ein Programm nur Variablen, die auf eine entsprechende Sprachtabelle referenzieren, so kann man die anzuzeigenden Texte in einer Applikation im günstigsten Fall zur Laufzeit umschalten. Überraschender Weise kommt dieser Ansatz mal wieder nicht aus Europa, sondern aus den USA. Speziell in Kalifornien zeigt sich nämlich, daß durch die Zuwanderung spanisch sprechender Personen der englische Anteil als Geschäftssprache auf ca. 60% zurückgegangen ist. Aber die Verwendung von Referenzvariablen wird inzwischen auch in Deutschland unterstützt. Im Rahmen der Verwaltung und Distribution einer einheitlichen Nomenklatur durch den DSGV (Deutscher Sparkassen und Giroverband; http://www.dsgv.de ) für die Sparkassen-Finanzgruppe werden diese Referenzmechanismen unterstützt, mit dem Erfolg, daß selbst bei der Änderung der Schreibweise eines Begriffs oder der Verwendung von Synonymen immer noch die selben Informationen gefunden werden können. (FvB)
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