20090226 (Teil 2) \  Leserbriefe \  Zum zehnjährigen Geburtstag des PROJECT CONSULT-Newsletters
Zum zehnjährigen Geburtstag des PROJECT CONSULT-Newsletters
Leserbrief von Dr. Willi Bredemeier,  Password/Institute for Information Economics E-Mail: w.bredemeier@gmx.de  Website: www.password-online.de  
Das zehnjährige Jubiläum des PROJECT CONSULT-Newsletters gibt mir willkommene Gelegenheit, mich als Fan dieses Newsletters zu outen. Diese Zustimmung beruht, glaube ich, auf einer soliden Einschätzung.
Mit der Zeitschrift „Password“ gebe ich eine hoch spezialisierte Fachzeitschrift für die Anbieter und Nutzer elektronischer Informationsdienste heraus. Den eigenen Markt habe ich berichterstattungsmäßig gut im Griff und bin, danke schön, auf Hilfen nicht angewiesen. Schwieriger wird es allenfalls bei der Berichterstattung über die internationalen Märkte. Um diese ausreichend zu abzudecken, greife ich regelmäßig auf Partnerschaften auf den wichtigsten Auslandsmärkten, das sind Großbritannien und die Vereinigten Staaten und neuerdings auch Ostasien, und deren Analysekapazitäten und Hintergrundwissen zurück.
Der Leser mit seinen immer kürzeren Aufmerksamkeitsspannen will möglichst nur etwas von seinem eigenen Markt lesen. Allerdings täte ich ihm keinen Gefallen damit, wenn ich nicht regelmäßig einen Blick über den Zaun in Nachbarbranchen täte und ihm mitteilte, was aus den Nachbarbranchen demnächst auf uns zukommen wird und eventuell dort die Gemüter bewegt. Zwei Rubriken von etwa 15 sind daher in jedem Heft von Password der „Informationswirtschaft“ und dem „Internet“ gewidmet. Hinzu kommen zum Teil umfangreiche Veranstaltungsberichte, in denen die Grenzen zwischen Elektronischen Informationsdiensten und seinen „Nachbarbranchen“ nicht immer leicht zu ziehen sind, sowie eigene Einsichten, die ich seit dem Jahr 2000 mit dem Projekt „Monitoring Informationswirtschaft“ (damit werden die Telekommunikation, Informations- und Kommunikationstechnik sowie die Internet-Wirtschaft zusammengefasst) zum guten Teil über eigene Umfragen für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gewinne.
Eine der wichtigsten Nachbarbranchen für Password ist „Informationsmanagement“ „Dokumentenmanagement“ oder „Wissensmanagement“ oder auch „Document Related Management“, ein Begriff, der vom PROJECT CONSULT-Newsletter propagiert wurde. Zwischen den inhaltlichen und (software-)technischen Aspekten elektronischer Dienste bestehen offensichtlich Zusammenhänge, so dass immer wieder versucht worden ist, synergetische Effekte zwischen den beiden Branchen zu mobilisieren. An mehreren dieser Versuche war ich beteiligt, ohne dass meine Partner und ich Fortune gehabt hätten. Als letztes ist die Deutsche Messe mit einem entsprechenden Versuch gescheitert. Sie hat die infotelligence, eine Messe in der Messe auf der CeBIT in unmittelbarer Nachbarschaft von „Wissensmanagement“, vor zwei Jahren wieder eingestellt.
Wenn benachbarte Branchen weniger interagieren denn als Paralleluniversen existieren, finden die Nachrichten aus der benachbarten Branche nicht von selbst den Weg zu mir. Um so wichtiger wird es, über die wichtige und berichtenswerte Zusammenhänge diesseits und jenseits des Zaunes für die andere Seite wirklich zu berichten. Das bedeutete praktisch für mich, dass ich nach einem Partner für den Informationsaustausch Ausblick hielt, der mich kompetent und umfassend über die neuesten Entwicklungen jenseits des Zaunes in Kenntnis setzen sollte, ohne dass solches für mich mit einem besonderen Aufwand verbunden sein sollte.
Einen solchen Partner habe ich in Ulrich Kampffmeyer und seinem Newsletter (und weitere Kooperationen mit ihm wie Eigenbeiträge und gemeinsame Veranstaltungen) gefunden. Die besonderen Vorteile des PROJECT CONSULT-Newsletters sind:
   
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Der „Relevanzfilter“ funktioniert, so dass man nicht mit irrelevanten Meldungen eingedeckt wird.
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Das Newsletter ist nach meinen Eindrücken aktuell und tendenziell vollständig. Wenn ich auf für mich interessante „Breaking News“ aus der Nachbarbranche stoße, kann ich ziemlich sicher sein, dass in der nächsten Ausgabe des Newsletters dazu Stellung bezogen wird.
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News an sich bringt überhaupt nichts, es sei denn, man verfügte über das Hintergrundwissen, um die Nachricht einzuordnen. Beim PROJECT CONSULT-Newsletter werden Nachrichten und Hintergrundkommentar immer miteinander verbunden und vorbildlich sowohl graphisch als auch layoutmäßig voneinander getrennt.
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Das Newsletter ist sehr persönlich. Man könnte ihm auch den Titel geben: „Dr. Ulrich Kampffmeyer blickt auf die Welt des Wissensmanagements“. Ich halte das für einen Vorteil, da die Publikation damit zur Identifizierung einlädt. Das gilt umso mehr, als der Geschäftsführer von PROJECT CONSULT etwa bei seinen verbandspolitischen Meinungsäußerungen zwar kein Blatt vor den Mund nimmt. Aber man erfährt immer, wie er zu seiner Meinung gekommen ist und man könnte seine Berichte gelegentlich auch gegen den Strich lesen, das heißt, zu einer anderen Meinung kommen.
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Das Newsletter hat sich bemüht, die Zahl seiner Autoren zu mehren, erst einmal innerhalb von PROJECT CONSULT, dann auch über die Anwerbung externer Autoren. Dabei ist das Newsletter ähnlich erfolgreich gewesen wie kommerzielle Medien und hat womöglich mit den gleichen Problemen bei Autoren zu kämpfen wie wir Medienmenschen.
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Nicht zuletzt ist das Newsletter gut zu lesen, wenngleich bisweilen zu merken ist, dass es in Hast geschrieben und fertig gestellt worden ist und ein systematisches Gegenlesen in formaler, nicht inhaltlicher Hinsicht nicht schaden würde.
Zusammengefasst ist festzustellen, dass das Newsletter aus einer publizistischen Sicht ernst zu nehmen ist. Das kann man nur von sehr wenigen Publikationen in Deutschland sagen, die sich nicht auf den Märkten behaupten müssen und eher unter Marketinggesichtspunkten herausgegeben werden.
Das PROJECT CONSULT-Newsletter tut demnach Password gut. Tut es auch PROJECT CONSULT gut? Dazu gab es innerhalb der Hamburger Unternehmensberatung strittige Stimmen etwa in dem Sinne, hier würde „wertvolles Herrschaftswissen verschenkt“. Ich habe mich einmal an einer dieser Diskussionen beteiligt und mich auf die Seite des Geschäftsführers geschlagen:
   
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Newsletterwissen ist wichtig, aber so wichtig, dass es eine Beratung ersetzen könnte, kann es  nicht sein. Hier drohen aus meiner Sicht praktisch keine Gefahren.
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Wichtige Funktionen des Newsletters bestehen darin, PROJECT CONSULT und seinen Geschäftsführer bekannt zu halten, Reputationspunkte zu sammeln und Kompetenzen in einer Vielzahl von Arbeitsbereichen unter Beweis zu stellen. Diese Funktionen hat das Newsletter aus meiner Sicht voll erfüllt.
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Es gibt kaum eine kostengünstigere Möglichkeit, mit einer Vielzahl von Stellen in der eigenen Branche im Gespräch zu bleiben als ein Newsletter. Wenn daraus im Laufe der Jahre der eine oder andere Kunde wird oder gehalten wird, ist das nicht zu verachten.
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Ferner hilft das Newsletter, PROJECT CONSULT mit ihren Beratern und ihrem Geschäftsführer fit zu halten. Manchmal bekommt man ein Thema intellektuell erst dann richtig in den Griff, wenn man darüber schreibt.
Auch ist das PROJECT CONSULT-Newsletter ein Stück Öffentlichkeit für die eigene Branche. So wünsche ich dem Newsletter auch aus diesem Grunde für die nächsten zehn Jahre viel Erfolg. Langfristig kann es sich durchaus lohnen, nicht überall und immer an den finanziellen Return einer Arbeitstunde zu denken, sondern etwas für die übergeordnete Gemeinschaft zu tun.
Offensichtlich macht das Newsletter dem Geschäftsführer Spaß. Warum nicht? Dafür ist der selbstständige Mittelstand auch angetreten.
 
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