20090226 (Teil 2) \  Leserbriefe \  Quo vadis, PROJECT CONSULT – quo vadis, ECM?
Quo vadis, PROJECT CONSULT – quo vadis, ECM?
Leserbrief von Roger David,
Geschäftsführer windream GmbH 
E-Mail : R.David@windream.com  
Webseite: www.windream.com 
 
Zehn Jahre PROJECT CONSULT Newsletter – das bedeutet gleichzeitig zehn Jahre umfassende Information, kompetente Leserberatung und Hilfestellung in allen Fragen rund um DMS, ECM und Archivierung. Was Dr. Ulrich Kampffmeyer und sein Redaktionsteam der interessierten Leserschaft in all den Jahren an kompetentem Fachwissen, aber auch an Marktkritik und Produkt-Know-how vermittelt haben, ist – und das ist durchaus ungewöhnlich in der schnelllebigen IT-Welt – in vielen Fällen unmittelbar in das Produktportfolio der ECM-Hersteller eingeflossen. So war Dr. Ulrich Kampffmeyer der erste ECM-Experte, der immer wieder eine einfache und für den Anwender transparente Bedienbarkeit der zum Teil sehr komplexen Software-Systeme gefordert hat, was dann auch den Anstoß zu der Entwicklung des ECM Systems windream gab. Szene-News, Markttrends und Nachrichten aus den Unternehmen weiß er geschickt zu kommentieren – was manchmal durchaus mit konstruktiver Kritik verbunden sein kann, die aber bei Herstellern und Anwendern gleichermaßen stets willkommen ist und angenommen wird. Im übertragenen Sinne ist Dr. Kampffmeyer ein Anwalt der Anwender. Das soll und muss auch in Zukunft so bleiben. Und der PROJECT CONSULT Newsletter wird sicherlich auch in den nächsten zehn Jahren mit der Kommentierung neuer Themen und Trends einen wichtigen Beitrag dazu leisten. - Apropos Trends:
MOSS-Integrationen - Trend im ECM-Markt?
Spricht man von neuen Themen und Trends in der ECM-Welt, so kommt man momentan um ein Thema nicht herum: Der Microsoft Office SharePoint Server – kurz MOSS genannt – ist zur Zeit in aller Munde. Woran liegt das? Macht Microsoft jetzt den ECM-Anbietern Konkurrenz? Oder liefert die Windows-Entwickler aus Redmond den ECM-Herstellern mit MOSS gar eine Steilvorlage für neue Produkte? Die Wahrheit liegt – wie so häufig – irgendwo dazwischen.
Zielgruppe Großkunden
Microsoft wendet sich als Zielgruppe für den SharePoint-Server an Unternehmen ab einer Größenordnung von tausend und mehr Mitarbeitern. Sogar in dieser Zielgruppe herrscht noch eine deutliche Unsicherheit in Bezug auf die möglichen Einsatzgebiete des SharePoint-Servers, gerade was die Notwendigkeit weiterer Produkte angeht, um eine vollständige Arbeitsumgebung aufzubauen.
Kernfunktionen reichen nicht aus
Eine der wesentlichen Kernfunktionen des MOSS besteht in der Bereitstellung eines Collaboration Management Tools, mit dem Anwender in Teams, Arbeitsgruppen und Abteilungen heterogene Informationen auf einer gemeinsamen Plattform miteinander austauschen können. In diesem Zusammenhang ist vor allem die enge Verzahnung mit den MS Office-Anwendungen wie Word, Excel und PowerPoint zu nennen. Es profitieren somit primär diejenigen Anwender vom Einsatz des SharePoint-Servers, die vornehmlich mit diesen Anwendungen arbeiten und sich auf das Office-Umfeld beschränken. Aber gemessen an der Vielzahl weiterer Applikationen, die in Unternehmen eingesetzt werden, repräsentiert das MS Office-Paket nur einen Teil.
Lücken im System
Ein auffälliges Defizit des SharePoint-Servers besteht in der geringen Integrationsfähigkeit branchenspezifischer Anwendungen, auf die der SharePoint-Server nur unzureichend vorbereitet ist. Lücken bestehen auch in der schwierigen Einbindung von Scanlösungen – zum Beispiel zur Erfassung und Verwaltung von Eingangspost –, in der Bereitstellung adäquater und revisionssicherer Archivierungssoftware, in der Verwaltung umfangreicher E-Mail-Bestände. Eine andere Schwachstelle des MOSS ist, dass alle Dokumente in der Datenbank gespeichert werden. Eine moderne Speicherverwaltung mit Lebenszyklus-Management und Archivierung ist gerade für große Datenbestände absolut unerlässlich. Und ECM-Lösungen mit integrierter Speicherverwaltung können alle genannten Defizite aber elegant beseitigen. Grundsätzlich gilt: Der SharePoint-Server stellt Unternehmen eine Basistechnologie bzw. Plattform zur Verfügung, die aber erst durch die möglichst nahtlose Integration einer ECM-Lösung sinnvoll und effektiv angewendet werden kann. Auch Analysten betonen diesen Sachverhalt, und wollen daher MOSS nicht als „Rundum-sorglos-Paket“ betrachtet wissen.
Wie sehen Sie das, Herr Dr. Kampffmeyer?
 
Weitere Kapitel
© PROJECT CONSULT Unternehmensberatung GmbH 1999 - 2016 persistente URL: http://newsletter.pc.qumram-demo.ch/Content.aspx?DOC_UNID=8624feb27e234d9f002575a300635b1e