Ursprünglich von IBM entwickelt, aber inzwischen Open Source ist die Darwin Information Typing Architecture (DITA) seit 2005 ein OASIS Standard (http://www.oasis-open.org/committees/dita/). Basierend auf XML stellt DITA eine mächtige Architektur dar, die alle verwenden können, die vor der Herausforderung stehen, Dokumentationen möglichst strukturiert mit einem möglichst geringen Aufwand und leicht pflegbar in unterschiedlichen Ausgabeformaten und –arten bereitstellen zu müssen. Ein Ziel beim Entwurf von DITA war die Wiederverwendbarkeit. Einmal erstellte Inhalte können in mehreren Dokumenten eingesetzt werden, liegen aber nur an einer Stelle vor.
Das Grundelement von DITA ist das Topic, das eine inhaltlich selbständige Informationseinheit darstellt. Dieses Topic kann beispielsweise eine Begriffsdefinition oder die Beschreibung eines Arbeitsschrittes oder die Referenzdefinition eines Kommandos in einer Programmiersprache sein. Jedes Topic enthält Inhalt und Metadaten, die ausreichen, um den Inhalt und die Bedeutung eines Topics zu beschreiben. Ein Topic muss aus sich selbst heraus verständlich sein und nicht nur aus dem Zusammenhang. Damit können Topics an unterschiedlichen Stellen einer Dokumentation oder auch in unterschiedlichen Dokumentationen verwendet werden. Sie stellen so Bausteine dar, aus denen Dokumentationen gebaut werden. Diese Topics können direkt untereinander verlinkt sein, was eher nicht empfehlenswert ist, oder über Maps miteinander verbunden werden. Diese Maps stellen gewissermaßen die Struktur der Dokumentation dar. (CJ)
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| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Das Besondere an DITA ist, dass es das Konzept der Spezialisierung, wie es in objektorientierten Sprachen verwendet wird, kennt. Damit ist es möglich, neue Topics aus Basis-Topics zu erzeugen, die von diesen Inhalte erben und neuen Inhalt über die Spezialisierung erhalten. So können über Änderungen an wenigen Stellen umfassende Änderungen an vielen Topics herbeigeführt werden. Weiter ist hervorzuheben, das aus mit DITA erstellten Dokumentationen unterschiedliche Ausgabe erzeugt werden können. Die gleiche Dokumentation kann einmal als Fließtext für die Druckausgabe und dann als Online Hilfe in Form von miteinander verlinkten kurzen Textelementen erzeugt werden. Eine Anpassung der Dokumentation jeweils für die Ausgabe ist nicht erforderlich. DITA stellte eine mittlerweile verbreitete Möglichkeit zur Dokumentationserstellung dar. Die Veröffentlichung als Open Source wird die weitere Verbreitung fördern, ebenso wie die Standardisierung durch OASIS. (CJ)