Mit dem neuen Produkt Quickr hat IBM eine Software angekündigt, mit deren Hilfe es Anwendern möglich sein soll, Informationen aus unterschiedlichen Repositories über eine einheitliche Benutzerschnittstelle abzurufen. Die Software integriert sich in die genutzten Anwendungen wie z.B. Microsoft Office und bietet dem Anwender die Möglichkeit, Dokumente aus den schon vorhanden ECM-Systemen ein- oder auszuchecken. Das schließt auch die Systeme konkurrierender Hersteller wie Documentum von EMC, Open Text oder Microsofts Sharepoint ein. Um die Versionskontrolle zu erleichtern und das Durcheinander in den Mailboxen durch übermäßigen Gebrauch von Anhängen zu verkleinern, können Anwender einen Link auf das benötigte Dokument versenden. Kunden mit einer Microsoft-lastigen Anwendungslandschaft soll mit Quickr eine interessante Alternative zum Einsatz von Sharepoint gegeben werden. (SMe)
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| Infobox IBM
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URL:
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Firmierung:
| IBM Corporation
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Sitz:
| Armonk / USA
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GF/CEO/MD:
| Samuel J. Palmisano
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Börse:
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Zuletzt behandelt im
| Newsletter 20061025Newsletter 20061025
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Benchpark Rating:
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DRT-Markt Eintrag
| ./.
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URL press releases:
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Produktkategorien:
| CM, WCM, Col, ECM, RM, DM, Wf, Sto, Arc
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| PROJECT CONSULT Kommentar:
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In der Welt des Web 2.0 sind schwer aussprechbare Produkt- und Firmennamen wie Flickr, Stickr, usw. modern. Auch IBM hat sich jetzt entschlossen beim neuen Produkt „Schneller“ das „e“ zu verzichten – Quickr klingt sexy und soll offenbar eine neue Ära von Software jenseits von Domino, Content Manager und Websphere einläuten. Der Gegner wird auch gleich benannt – Microsofts Sharepoint, MOSS 2007, die Speerspitze von Microsoft beim Vorstoss in die Inhalteverwaltung. IBM macht sich hier die Unzulänglichkeiten des Zusammenwirkens von Exchange und Sharepoint zu nutze. Ob dies aber für IBM reicht, sich gegen den Erfolg des Sharepoint zu positionieren, ist eher fraglich. Schnittstellen verbinden aber auch die Systeme anderer Wettbewerber wie z.B. Documentum und Open Text, die ihrerseits mit ähnlichen Lösungen auf dem Markt sind. Schlüsselkomponenten bei Quickr sind das Ersetzen von Attachments in E-Mails durch Links auf einen einheitlichen Speicherort und der direkte Durchgriff auf unterschiedliche Repositiories. Aber auch eine andere IBM Division macht mit Neuheiten von sich reden, die auf die Kommunikation und Erschließung von Informationen abzielen - die IBM Lotus Domino Division lässt sich mit neuen Ideen auch nicht lumpen. Mit „Lotus Connections“ wird eine Lösung für Social Networking innerhalb eines Unternehmens angekündigt. Lotus Connections wurde mit dem Ziel entwickelt, das unbewusst vorhandene Wissen in einem Unternehmen nutzbar zu machen. Die Software soll es den Anwendern ermöglichen, Profile ähnlich wie bei den Internetangeboten MySpace und Facebook zu erstellen. Sie besteht aus den fünf Komponenten Activities, Blogs, Communities, Profiles sowie einem Bookmarking System. Damit werden Technologien zusammengeführt, die sich im Web in verschiedenen Produkten von Del.icio.us oder Wong über Linkedin oder XING, in Blogs und Foren bereits bewährt haben. Über die Profile können z.B. Kollegen mit Spezialwissen gesucht werden, um dann neben den Kontaktinformationen auch deren Activities, Blog-Einträge, Bookmarks und Communities anzuzeigen. IBM hat intern bereits einen Prototyp des Systems laufen und die Mitarbieter sollen dort bereits ca. 450.000 Profile erzeugt haben. Eines wird mit den Produktankündigungen deutlich – IBM kämpft an verschiedenen Fronten mit zum Teil redundanten Produktansätzen. Microsoft ist zumindest für Quickr weiterhin Gegner Nr. 1, aber die Erkenntnis, dass die eigentliche Herausforderung das Internet mit Web 2.0, Communities, SaaS, OpenSource und anderen Markttreibern ist, überschattet inzwischen die herkömmlichen Kriegsschauplätze – die entscheidende Schlacht findet in Kürze im Web selbst statt. Noch geht es bei Quickr oder Lotus Connections nur um die Adaption von Web-2.0-Techno-logien für unternehmensinterne Lösungen, bald wird es um die Nutzung dieser Dienste als Service im Internet gehen. Dann wird es nicht nur Druck für die IBM-Produkte geben, sondern auch der Siegeszug von Microsoft Sharepoint könnte ins Stocken geraten. (Kff)