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DRT Document-Related Technologies
Essen. - „DMS“ ist tot, es lebe „DRT“ ?! Die Dokumenten-Management-Branche hat ihre Wurzeln in einer Zeit, als „normale“ IT-Systeme nicht in der Lage waren, Imaging, Workflow und digitale optische Speicher zu unterstützen. In den achtziger Jahren bildete sich hierdurch das heraus, was wir heute als die Dokumenten-Management-Branche kennen. Die Branche verstand sich, unterstützt durch Aktivitäten von Verbänden wie AIIM, IMC oder VOI, als eigenständige Disziplin innerhalb der IT-Branche. Diese Nische ist inzwischen Bestandteil der allgemeinen IT-Landschaft geworden, die Abgrenzung ist verschwunden und die Unique Selling Points (USP`s) von Dokumenten-Management haben längst ihren Eingang in alle Arten von Lösungen gefunden, die sich nie als Teil der DMS-Branche verstanden haben.  Dies wird besonders deutlich bei den ERP- und Internet-Software-Anbietern. Da der Begriff Dokumenten-Management zunehmend auch an Zugkraft verlor, war die gesamte Branche dankbar, daß der neue Begriff Knowledge Management auftauchte. Er löste jedoch nicht das Problem der Abgrenzung eines eigenen Marktsegements, sondern verschärfte noch die Situation, da die Vorreiter von Knowledge Management mit einem Mal Unternehmen waren, die Dokumenten-Management nur am Rande betrachtet hatten: Lotus und Microsoft. Die klassischen Anbieter von Dokumenten-Management-Lösungen waren nur einige von vielen anderen, die diesen Begriff heute besetzen. Angesichts dieser Situation macht es keinen Sinn mehr, an den verschwimmenden Definitionen und Begriffen festzuhalten. Wir müssen uns damit abfinden, daß Dokumenten-Management-Technologien und –Funktionalität Bestandteil der allgemeinen IT geworden sind.
Fast alle Anwendungen erzeugen, verarbeiten, verteilen, verwalten und speichern heute Dokumente. Entscheidend ist hier der neue Dokumentbegriff im IT-Umfeld: Dokumente sind beliebige Zusammenstellungen von Informationen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt einen genau definierten, konsistenten und reproduzierbaren Zusammenhang bilden, der in elektronischen Systemen als Datei, Bestandteil einer Datei oder Objekt vorliegt. Dokumente können heute alles sein: Images, E-Mails, Video, Datenbanktabellen, Audio, Listen, Office-Dateien,  Compound-Documents, HTML-Seiten, Screen-Dumps etc. Wichtig ist hierbei, daß Dokumente durch Digitale Signaturen eine neue Rechtsqualität erhalten, die sie zukünftig den “Papier-originalen” gleichstellen werden.
Hierdurch ergibt sich ein wesentliches breiteres Spektrum, das man für DRT Document-Related Technologies definieren kann. Der Begriff DRT umfaßt heute Gebiete und Lösungen wie 
   
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Internet, Intranet & Extranet
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Document, Workflow & Knowledge Management
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E-Commerce & Digital Signatures
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Document Input, Distribution & Storage
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OCR, ICR & Pattern Recognition
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Databases, DataWarehouses & Retrieval Engines
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Imaging & MultiMedia
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Archival & Records Management
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Secure Communication & Unified Messaging
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Groupware & Office Solutions
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Forms & Output Management
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Middleware & Componentware
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Content Management & Content Distribution
Auch psychologisch gesehen müssen die DMS-Anbieter aus ihrer Nische heraus. DRT gehört in jede Art von Anwendung und bisher als eigene Lösung vertriebene Produkte werden “im Bauch” anderer Anwendungen verschwinden. Dokumenten-Management hat eigentlich hierdurch sein Ziel erreicht, es wird Allgemeingut und Bestandteil der Infrastruktur.  (Kff)
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