Schwalbach/Taunus – EMC (http://www.emc2.de) fügt den Google (http://www.google.de) Desktop for Enterprise als zusätzliche Quelle für Suchanfragen in ihr Produkt EMC Documentum Enterprise Content Integration ein. Den Anwendern steht somit neben der Suche nach Informationen auf ihrem Desktop zusätzlich die Informationsquelle WWW zur Verfügung. Egal wo die Informationen liegen, ob auf dem lokalen Desktop, in einer Datenbank, auf einer Web Seite oder einem Content-Management-Repository, die Documentum ECI Services bieten dem Anwender ein einheitliches Interface zum Zugriff auf die Informationen an.(SMe)
PROJECT CONSULT Kommentar:
„Google on my desktop“ ist häufig ein Argument, dem man als Berater begegnet, wenn man dem Kunden versucht deutlich zu machen, dass es gilt, über Index- und Ordnungskriterien Informationen geordnet zu erschließen. „Indizieren ist doch aufwändig, wozu brauche ich dies, eine Suchmaschine findet mir doch alles“ ist dann ein häufiges Argument. Der Ansatz, Informationen einfach unstrukturiert zu speichern und dann über Volltext oder Suchmaschinen zu erschließen, klingt sexy und einfach. Jedoch steht dies im Widerspruch zu Compliance- und Records-Management-Strategien. Es geht nicht darum, irgendeine Information zu finden, sondern die richtige, aktuelle, vollständige und im Sachzusammenhangstehende Information. Dokumente sind häufig rechtlich oder kaufmännisch relevante Informationen, die geordnet aufzubewahren sind. Schließlich speichert man ja auch in der Buchhaltung oder in der Materialwirtschaft seine Daten geordnet ab und sagt nicht, die schreibe ich irgendwo hin und gehe dann mit einer Suchmaschine bei und suche mir das Passende. Der Schutz von Informationen, die Vollständigkeit und der Bezug der Informationen untereinander auf basis strukturierter Metadaten sind entscheidend für Nachvollziehbarkeit und Vollständigkeit von Vorgängen. Nicht das einzelne Dokument zählt sondern das Dokument im Sachzusammenhang. Der Ansatz „Google on my Desktop“ verführt dazu, noch weniger Ordnung zu halten, als dies bereits in Datei-, E-Mail- und Dokumentenmanagementsystemen der Fall ist. Wie nun EMC/Documentum (zuletzt behandelt im Newsletter 20050912Newsletter 20050912) den „Google“-Ansatz gegen vorhandene Dokumentenmanagement- und Records-Management-Funktionalität abgrenzen will, ist nicht ersichtlich. Genausowenig wie Preise für die Produktkombination bisher zu eruieren waren. Dennoch, die Kombination macht für bestimmte Anwendungen Sinn - eben dort, wo es nicht um die geordnete Aufbewahrung von Dokumenten geht, sondern um die Erschließung von Informationsbasen nach Gesichtspunkten, die nicht durch die Metadaten sondern nur durch die Inhalte selbst gegeben sind. Hier ist an Anwendungen des Wissensmanagements, übergreifende Recherchen oder die zukünftige Nutzung von Informationen zu denken. Gerade bei einer „knappen“ Indizierung von Informationen können zukünftige Fragestellungen an die bereits vorhandene Information häufig nicht beantwortet werden. Positioniert man „Google on my Desktop“ als Ergänzung zu den bisherigen Indizierungs- und Ordnungsstrategien und stellt sicher, dass Berechtigungen und Schutzbedürfnisse durch diese Funktionalität nicht unterlaufen werden, dann ist die Google-Suchtechnologie durchaus eine Bereicherung für das EMC-Portfolio. (Kff)