20050504 \  Unternehmen & Produkte \  Adobe übernimmt Macromedia
Adobe übernimmt Macromedia
 San Jose – Der US-Softwarekonzern Adobe (http://www.adobe.de) übernimmt für 3,4 Milliarden US-Dollar das Unternehmen Macromedia (http://www.macromedia.com), mit dem Aufkauf von Macromedia sollte Adobe auf dem professionellen Grafiksektor keine Konkurrenz mehr zu befürchten haben. Der neue Name des Unternehmens wird Adobe Systems Incorporated heißen. Mit der Fusion erhoffen sich beide Firmen Standards für Entwicklungsumgebungen, Inhaltsverarbeitung und Komunikationssysteme zu schaffen. Auch im Nicht-PC-Bereich, z. B. im mobilen Sektor oder bei Set-Top-Boxen, versprechen sich Adobe und Macromedia gute Chancen.  (CM)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Zu einem nahezu horrenden Preis hat Adobe, zuletzt behandelt im Newsletter 20040512Newsletter 20040512, Macromedia übernommen, PDF und Flash vereint. Es ist eine Übernahme, die einen Meilenstein in einer seit längerem laufenden Auseinandersetzung zwischen Microsoft und Adobe markiert. PDF und Produkte rund um PDF allein können Adobe keine Sicherheit für die Zukunft bieten. Die Übernahme hat viele unterschiedliche Facetten. Zum einen verstärkt sich Adobe im Umfeld des Web-Content-Management und kann eigene Parallelentwicklungen zum Flash-Produkt von Macromedia einstellen. Adobe gewinnt mehr Gewicht im webbasierten Publizieren und bekommt eine Reihe von Services hinzu. Neben den offensichtlichen, viel zitierten Effekten hat aber die Übernahme auch weitere Aspekte. Adobe arbeitet fieberhaft an der Abrundung von Serverkomponenten, die die Position im Markt absichern sollen. Hierzu gehören z.B. Formular-Verarbeitungskomponenten und Media Asset Management in Ergänzung der bisher schwerpunktmäßig auf Textdokumente ausgelegten Produktphilosophie. All dies soll Adobe im anstehenden Wettstreit mit Microsoft ein ausreichendes Gewicht geben und es wird spannend sein, zu beobachten, wie auf diese Adobe-Initiative Microsoft mit Entwicklungen wie Metro reagiert und zukünftig Infopath neu positioniert. Neben den Formaten für Dokumente und Präsentationen nebst den dazugehörigen Design- und Erstellungstools, werden die Server-Komponenten als DRT-Dienste mitentscheidend dafür werden, ob Microsoft sich auch gegen Adobe wie seinerzeit gegen Netscape durchsetzen kann. Adobe, als auch Microsoft, werden somit das Schlachtfeld zukünftig auch auf den Markt für Document Related Technologies ausdehnen. Auf die traditionellen DMS- und ECM-Anbieter kommen neue Herausforderungen zu. (Kff)
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