Amsterdam. – Auf dem letzten IMC Awards Banquet wurden Patrick van Loon und den anderen Mitgliedern des „Merger-Teams“ besondere Ehrungen zuteil. Sie hatten den Zusammenschluß der beiden Verbände AIIM und IMC vorangetrieben. Durch die Vereinigung von IMC und AIIM entstand zu Beginn diesen Jahres die AIIM International mit regionalen Teilverbänden. Daher wurden die traditionellen IMC Awards in Amsterdam zum letzten Mal verliehen. Weitere Awards erhielten verdiente Mitarbeiter des ehemaligen IMC. Die drei Awards of Excellence gingen alle nach Deutschland: Gerhard Klaes, Veranstalter der DMS, wurde für seine herausragende Leistung als Messe- und Kongreßveranstalter geehrt. Einen weiteren Award erhielt der Vorstandsvorsitzende des Fachverbands Mikrographie und Informationsverarbeitung (FMI), Dr. Andreas Jurjanz, für die Verbandsarbeit. Der dritte Award of Excellence ging an Rolf-Dietrich Klein der Berliner Firma Mikrofilm Center. Royce Murphy, neuer Vorstandsvorsitzender der AIIM Europe, moderierte den letzten IMC Awards Banquet. Bereits vor dem Awards Banquet wurde das neue Board of Directors der AIIM Europe eingerichtet. Da zahlreiche Vertreter amerikanischer Firmen in das internationale oder amerikanische Board of Directors der AIIM wechseln, wurden eine Reihe neuer Mitglieder für das europäische Direktorium berufen. Jürgen Brintrup, Vorstand der CE AG, wurde als weiterer deutscher Vertreter in das Board berufen. Die Aktivitäten der AIIM Europe werden von einem Executive Committee gesteuert. Geleitet wird das Committee von Royce Murphy, Chairman of the Board (Peoplesoft (GB)). Weitere Mitglieder sind Paul Carman (President AIIM Europe), Patrick van Loon, Past-Chair (Agfa (B)), Dr. Ulrich Kampffmeyer (PROJECT CONSULT (D)) und David Shaw (Documentum (GB)). Das Executive Committee wird die neue Strategie der AIIM Europe zur DMS 99 vorstellen. Bis dahin sollen auch die Ergebnisse einer Studie zur Zukunft der AIIM, die von der Firma Arthur D. Little durchgeführt wird, vorliegen. (IKB)
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| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Es war schon etwas Wehmut zu spüren beim letzten traditionellen IMC Awards Banquet. Der IMC blickt auf eine mehr als fünfzigjährige Geschichte zurück. Gegründet als Vereinigung mit dem Ziel, die Nutzung von Mikrofilm zu fördern, schaffte der IMC Ende der 80er Jahre den Wandel zum Dachverband der gesamten Branche, indem er digitale optische Speicher und DMS-Anwendungen einbezog. Während zunächst die IMC-Veranstaltungen in Europa, Asien und sogar in USA stattfanden, konzentrierte sich der Verband in den 90er Jahren auf Europa. Zu den größten Erfolgen des IMC in Europa gehören die beiden Veranstaltungen, die in Berlin durchgeführt wurden. Die veränderte Marktsituation, die wachsende Zahl nationaler Verbände und Veranstaltungen sowie Internationalisierungsbestrebungen der AIIM führten bereits 1996 zu ersten „Merger“-Gesprächen zwischen IMC und AIIM. Für den IMC war von Anfang an klar, daß eine solche Konkurrenzsituation den Zielen des Verbandes – der Förderung der DMS-Branche – nicht zuträglich ist. Besonders, als die AIIM im Jahr 1998 in Europa tätig wurde, war die Situation mit zwei international ausgerichteten Verbänden nicht mehr haltbar. Der Wettbewerb führte bei beiden Verbänden zu finanziellen Einbußen und verunsicherte die DMS-Branche. Viele der großen Anbieter, die als Sponsoren und Aussteller wesentlich das Budget beider Verbände bestreiten, verhielten sich abwartend. Letztlich ist auch das Fernbleiben von namhaften Firmen bei der diesjährigen IMC in Amsterdam nicht auf die Kosten der Standflächen und den eher regionalen Charakter der Ausstellung zurückzuführen, sondern auch auf die mangelnde Strategie der beiden Verbände. Die neue AIIM International mit ihrer europäischen Regionalorganisation AIIM Europe kann diese Entwicklung nur umkehren, wenn Partnerkonzepte, eine offene Informationspolitik und echte Serviceleistungen für die Mitglieder umgesetzt werden. Spätestens die IMC`2000 (der eingeführte Name IMC wird ein weiteres Jahr für diese Veranstaltung beibehalten) in Kopenhagen vom 6.-8.6.2000 wird zeigen, ob die AIIM ein gültiges Konzept auf die Beine stellen kann. Für Europa heißt dies, daß sich der Verband auf europäische Themen konzentrieren muß, die von den nationalen Organisationen nicht abgedeckt werden können. Hierzu gehören Themengebiete wie Standards, Harmonisierung der rechtlichen Anerkennung der Archivierung und des Dokumentenaustauschs, Aus- und Weiterbildung, Lobby-Arbeit in Brüssel, europäische Roadshows, Partnerstände auf nationalen Veranstaltungen sowie eine intensive Öffentlichkeitsarbeit.
(Kff)