And the Winner is: BMI Bundesministerium für Inneres, Österreich
Amsterdam. – Der alljährliche „European Solution of the Year Award“ war diesmal hart umkämpft. Gewinner des ersten Preises ist das BMI, Wien (nominiert von Ernst & Young) für seine Visa-Erteilungs-Anwendung. Durch den Beitritt Österreichs zum Schengen-Abkommen erhöhte sich das Volumen der Visa-Anträge um das sechsfache. Als besondere Schwierigkeit kommt hinzu, daß ein nach Schengen-Regularien erteiltes Visum für ganz Europa gilt. Dies erforderte Abstimmungen mit jeder nationalen Visabehörde. Dadurch erhielt die Anwendung eine echte europäische Dimension, was von den Juroren auch honoriert wurde. Durch das neue System auf Basis von Cosa Workflow konnte das Verfahren für Standard-Visumanträge automatisiert, die Kommunikation mit den angeschlossenen Botschaften und Partnerbehörden erheblich beschleunigt und der Betrieb ohne den ursprünglich befürchteten Personalausbau eingerichtet werden. Das VISION-Projekt wurde als so erfolgreich vom BMI bewertet, daß zukünftig auch andere Aufgaben mit der Lösung bewältigt werden sollen. Die fünf weiteren Finalisten erhielten ebenfalls einen gleichwertigen Award: Generale Bank, Brüssel (nominiert von WANG GLOBAL) für die Optimierung der Kreditvergabe auf Basis einer FileNET-Workflow-Lösung; KLM Royal Dutch Airlines, Rijswik (nominiert von WANG GLOBAL) für die Automatisierung der jährlichen Erfassung von ca. 30 Millionen Flugbelegen der KLM und von Partner-Airlines auf Basis einer FileNET-Lösung mit zusätzlicher Spezialsoftware für die Belegerfassung. Office National des Pensions, Brüssel (nominiert von Eastman Software) für die Einrichtung eines zentralen Aktenarchivs, auf das auch von Außenstellen zugegriffen werden kann (Realisierung durch Siemens Business Services mit Eastman Workfolder); Postbank Schadeverzekering, Amsterdam (nominiert von Unisys) zur Abwicklung von Reiseversicherungen auf Basis eines OPEN/Image-Systems; Telia Infomedia, Stockholm (nominiert von DocNet) für die Einführung eines Imagingsystems auf Basis von OPEN/Imagelink bei Schwedens größtem Telecom Unternehmen mit über ganz Schweden verteilten Büros. (IKB)
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| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Nicht ein deutscher Anwender und Anbieter war unter den elf Lösungen in der Endauswahl – ein trauriges Bild, angesichts der zahlreichen innovativen Lösungen in Deutschland und von deutschen Anbietern. Das Argument eines deutschen Anbieters, die Anwender seien so schwer für einen solchen Wettbewerb zu motivieren, kann man hier kaum gelten lassen. Es bleibt zu hoffen, daß im Jahr 2000 in Kopenhagen wieder eine deutsche Lösung gewinnen wird – denn den Solution of the Year Award wird es auch weiterhin geben. Die auffällige Häufung von FileNET- und Eastman-Produkten und der Doppelgewinn für WANG GLOBAL in der Endausscheidung ist übrigens nicht auf den Zufall, auf Beeinflussung oder die Zahl der Nominierungen zurückzuführen, sondern zeigt deutlich, daß sich auf Basis ausgereifter Lösungen auch sehr große Projekte effektiv und wirtschaftlich durchführen lassen. (Kff)