SignForm will internationaler de-facto-Standard werden
München – Die SignForm GmbH ( http://www.signform.com/de ) versucht mit ihrem Angebot, elektronische Formulare für alle Lebenslagen anzubieten, in Deutschland Fuß zu fassen. Die aus Schweden ( http://www.signon.se ) stammende Produktidee soll nun verstärkt durch die Gründung von nationalen Tochtergesellschaften verbreitet werden. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von elektronischen Formularen wie z. B. Mietverträge, Bankformulare, Formulare von öffentlichen Einrichtungen oder Vorlagen für Geschäftsbriefe, auf die jeder zugreifen kann, der seinen Jahresbeitrag bezahlt hat. Weiterhin wird die Verwaltungssoftware auch größeren Unternehmen angeboten, die dem Papierkrieg den Kampf angesagt haben. Der wirkliche Mehrwert wird dem Benutzer dadurch versprochen, daß unter der Verwendung des Produkts FormPipe ausgefüllte Formulare ohne Ausdrucken direkt verschickt werden können; und dieses zukünftig auch rechtsverbindlich durch die Verwendung der digitalen Signatur. (FvB) | |
| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Um ein Formular beim Einwohnermeldeamt zu besorgen müssen heute schon viele Bürger nicht mehr persönlich vorstellig werden. Wer z. B. in Hamburg lebt, kann dieses auch schon kostenfrei über das Internet erledigen ( http://www.hamburg.de/Dibis/form ). Sicher ist der Ansatz positiv zu bewerten seinen Kunden eine möglichst umfassende Sammlung an Formularen im weitverbreiteten MS Word Format so anzubieten, daß diese bearbeitet und versandt werden können, ohne diese ausdrucken zu müssen. Dabei stellt sich nur die Frage, ob sich ein derartig generalistischer Ansatz umsetzen läßt. Fehlen nämlich nur einige wenige wichtige Formulare in der Sammlung, so kann es mit der Nutzerakzeptanz schnell dahin sein. Viele öffentliche Einrichtungen werden ihr eigenes Webangebot haben und somit auch dort die entsprechenden Formulare anbieten. Im Rahmen des deutschen Media@Kom Wettbewerbs zeichnet sich schon jetzt ab, daß die ersten Kommunen wie Bremen und Nürnberg entsprechende Dienste unter Verwendung der digitalen Signatur anbieten werden. Auch wenn man den nicht-öffentlichen Sektor betrachtet kann man den Sinn des SignForm Angebots in Frage stellen. Sicher sind zur Zeit noch viele Formulare für den Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen, Zulieferern und Kunden nötig. Diese sind aber mehrheitlich für geschlossene Benutzerkreise bestimmt und selbst langfristige Auslaufmodelle. In Deutschland gibt es kaum mehr ein Unternehmen, daß sich nicht auf die eine oder andere Weise mit einem eigenen Internetauftritt oder mit der Teilnahme an einem Marktplatz beschäftigt. Werden in Zukunft also über das Medium Internet verstärkt, auch unter der Verwendung der rechtsverbindlichen digitalen Signatur, Geschäftsakte vollzogen, so muß man sich ebenso von unserem herkömmlichen Dokument- / und Formular-Begriff trennen. Zum einen gehen schon heute durch die eMail-Kommunikation formale Elemente verloren, zum anderen werden die eigentlichen Dokumente in Zukunft weder ausdruckbar sein, noch mit heutigen Dokumenten vergleichbar sein, da diese eher eine Zustandsabbildung der zum Zeitpunkt der Transaktion visualisierten Bildschirmelemente sein wird. SignForm wird es nicht schwer haben sich als de-facto-Standard zu etablieren, agiert dieses Unternehmen doch in einem Markt, indem es vollkommen alleine steht und es auch nicht zu erwarten ist, daß andere Anbieter Anstrengungen unternehmen werden, dieses Monopol anzugreifen. (FvB)