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Börseneinbruch bei SER
Neustadt/Wied. - In der 46 KW diesen Jahres verzeichnete der Börsenkurs der SER Systeme AG (www.ser.de) einen starken Einbruch. Der Kurs stürzte von zwischenzeitlichen Höchstkursen um die 50 Euro auf zeitweise unter 30 Euro ab. Die Ursache für den rapiden Kursverlust liegt laut Reuters Ltd.(www.reuters.de) in den von SER korrigierten Planzahlen für 1999 und die beiden Folgejahre. So wird für dieses Jahr das Ergebnis vor Steuern und Zinsen statt der prognostizierten 57,9 Mio. DM nur noch 32 Mio. DM betragen. Entsprechend beträgt der Umsatz mit 235 Mio. DM rund 78 Prozent der geplanten 300 Mio. DM. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung soll die für 1999 geplante, jedoch bisher nicht stattgefundene, Übernahme eines amerikanischen Unternehmens sein. Dadurch entfallen die 50 bis 60 Mio. DM Umsatz, die das neue Unternehmen einbringen sollte. Die Planzahl-Korrekturen in den Jahren 2000 bis 2001 begründet SER-Sprecher Dietmar Ischdonat mit einer Marktsättigung für Anlagesoftware in Deutschland. SER verfügt in diesem Bereich über einen Marktanteil von ca. 70 Prozent und versucht derzeit in Luxemburg und Großbritannien Fuß zu fassen.  (MF)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Der Börsenabsturz der SER Systeme AG nährt nach wie vor den Boden vieler Spekulationen in der DMS-Branche. Die Vermutungen reichen von einem verunglückten V3-Update mit immenser Schadenersatzforderung bis zu einer nicht gewährleisteten Y2000-Fähigkeit von V3. In der Tat gab es bei einigen Kunden bis in das vierte Quartal 1999 hinein keine gesicherte Aussage seitens SER, ob das System den Jahrtausendwechsel übersteht. Mittlerweile wurden jedoch die PROJECT CONSULT bekannten Unternehmen beruhigt und die Y2000-Fähigkeit bestätigt. Auch Katastrophenvermutungen wie Schadenersatzforderungen, die das Börsenkapital übersteigend, lassen sich nicht bestätigen. Allerdings weisen die Korrekturen der Planzahlen daraufhin, daß sich aktuelle Neuentwicklungen wie Brainware und damit verbundene Strategien zur Einführung neuer Dienstleistungen nicht in dem zunächst erhofften Ausmaß in der Bilanz bemerkbar machen werden.  (MF)
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