Nachdem im Jahr 1999 noch unausgereifte Lösungsansätze für den Bereich Knowledge Management angeboten wurden, haben in diesem Jahr einige Hersteller echte Lösungen unter dem Begriff KM präsentiert. Die SER Systems AG ( http://www.ser.com ) stellte uns im letzten Jahr das Produkt Brainware vor. Lösungen auf Basis dieses Produktes gab es keine. Man hatte sogar den Eindruck, daß eigentlich niemand genau wußte, was mit dem Produkt überhaupt anzufangen ist. Jedoch waren alle von den theoretischen Möglichkeiten beeindruckt. In diesem Jahr wurde die neue Softwaregeneration von Knowledge Enabled Enterprise Wide Solutions der SER Systems AG vorgestellt. Unter dem Namen SERware gibt es nun die ersten Lösungen. Die Basis bildet dabei das auf einem neuronalen Netz basierende Knowledge System. Dieses Knowledge (Wissen) System zeichnet sich besonders durch die Fähigkeit aus, aus bereits verarbeiteten Informationen Wissen zu schöpfen. Das System ist in der Lage, mit jedem Arbeitsgang dazuzulernen. Es werden keine beschreibenden Regelwerke zur Identifikation von Dokumenten und deren Inhalten benötigt. Ein Eingreifen von außen ist nicht mehr erforderlich, jedoch auch nicht möglich. Die ersten sinnvollen Ansätze wurden für Versicherungen erarbeitet. Dieser Bereich drängt sich für eine solche Lösung geradezu auf, angesichts der Vielzahl an eingehenden Dokumenten, die einem Bereich oder Sachbearbeitern zugeordnet werden müssen. Die Klassifizierung wie die Kontrolle der Dokumente gegen vorhandene Daten und Informationen setzt ein Erkennen der Dokumenteninhalte voraus. Da diese Dinge jedoch auch auf andere Unternehmen zu übertragen sind, wird es wohl nicht lange dauern, bis auch Banken, Industrie, Handel und öffentliche Verwaltungen solche Systeme einsetzen werden. (OCH) | |
| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Produkte die unter die Bezeichnung Knowledge Management fallen, wie die der SER Systems AG werden sich durchsetzen. Ob sie jedoch immer auf neuronalen Netzen basieren, ist fraglich. In einer Zeit, in der nur wenige in der Lage sind, unsere komplexe IT-Welt zu verstehen, sollten wir auf Regelwerke nicht vollends verzichten. So haben auch Systeme, die regelbasiert arbeiten ihre Berechtigung. Sie bieten den Vorteil, daß Fehler nachvollzogen und korrigiert werden können. So haben wir doch zumindest einen kleinen Einfluß auf die eingesetzten Technologien. Jedoch sollten die Hersteller solcher Systeme darauf achten, daß auch ihre Produkte lernfähig sind und dies nicht nur durch den Eingriff von außen, sondern auch durch das Erkennen von Korrekturen und Änderungen. Es ist darauf zu achten, daß die Basistechnologien und die neue Wissenswelt miteinander harmonieren. Zu oft wird versucht, neues mit alten zu kombinieren und das Ergebnis eher als zweitrangig angesehen. Denn nur das Neue verspricht auch neue Kunden und damit neue Umsätze und auf die kann keiner verzichten. (OCH)