20010216 \  Unternehmen & Produkte \  SAP`s Business Workflow umstritten
SAP`s Business Workflow umstritten
Walldorf – Business Workflow wird von SAP als das Bindeglied zur Prozeßsteuerung zwischen den SAP-Modulen positioniert. Kann das Workflowprodukt Business Workflow der SAP AG ( http://www.sap-ag.de/germany  ; Halle 2, Stand B16) als zentrales Instrument eingesetzt werden oder ist es nur ein Stück Flickwerk? Und wie kann man gegebenenfalls ein vorhandenes Bürokommunikationssystem wie Lotus Notes oder Microsoft Exchange/Outlook in den Workflow mit einbeziehen? Diese Fragen stellen sich vor allem Unternehmen, die in erster Linie SAP-Module und nur wenige weitere Systeme einsetzen.  (MF)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
SAP bietet sein Business Workflow nicht mehr als eigenständiges WMS an und stellt sich seit 1999 aus diesem Grund auch keinen vergleichenden Studien mehr. Dieser Schritt resultierte nicht zuletzt aus der vergleichsweise schwachen Funktionalität des Systems. Dieses Verhalten macht es allerdings auch zunehmend schwer, als Außenstehender eine Beurteilung durchzuführen. Bleibt als unabhängiger Berater nur noch die Möglichkeit, über Vorgespräche mit interessierten Kunden und SAP-Ansprechpartnern sich ein halbwegs aktuelles Bild zu verschaffen. Dabei handelt es sich vielfach um Teilaspekte, deren Machbarkeit geklärt wird. Hier gab es immer wieder die Erfahrung, daß Business Workflow nicht vollständig in alle Module integriert ist und die modulübergreifende Prozeßsteuerung Probleme bereitet, soweit sie überhaupt gegeben ist. Eine weitere Möglichkeit der Informationsbeschaffung sind Kontakte zu einigermaßen offenen Ansprechpartnern innerhalb von SAP. Über einen längeren Zeitraum hat man hier allerdings das Problem der Fluktuation zu bewältigen. So trifft man in der Regel auf Mitarbeiter, die zunächst den Standpunkt vertreten, daß man selbstverständlich mit dem WMS alle Anforderungen lösen kann – so weit sie sinnvoll sind, natürlich -. SAP hat damit begonnen, eine Reihe vorkonfigurierter Workflow Templates bereitzustellen, um bestimmte kleinere Prozesse (innerhalb) der Einzelmodule zu bedienen. Mittlerweile findet man solche Templates für FI, Financial Calendar, TR, RE, LO, SD, MM, QM, PM/CS, PP und PA, letzter Update vom 16.06.2000. Bleibt natürlich die Frage offen, inwieweit individuelle Prozeßanforderungen realisiert werden können? Um es mit unserem letzten SAP-Ansprechpartner auszudrücken: "Im Prinzip kann alles realisiert werden, Einschränkungen sind so erst mal nicht bekannt, eine Einzelprüfung stets vorausgesetzt". Die für den Kunden interessante Frage, ob die Umsetzung rein als Customizing erfolgen kann oder programmiertechnische Eingriffe erforderlich sind, ist auf diese Weise zunächst nicht zu erfahren. Im Zweifelsfall entscheidet sich das erst während der Implementierung. Im Zuge unserer projektbegleitenden Maßnahmen haben wir mehrfach die Erfahrung machen müssen, daß Anforderungen bezüglich einer modulübergreifenden Workflowsteuerung vielfach zumindest nicht im Rahmen von Customizing umzusetzen waren. Ein kleines Beispiel hierfür betrifft u.a. das Zusammenspiel zwischen der Buchung von Seminarteilnehmern und der workflowgestützten Steuerung der Zimmerbuchung sowie der Küchenplanung.  (MF)
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