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DMS – nur eine Messe oder wie werden drei Buchstaben zur Erfolgs-Marke einer Branche
Gastbeitrag von Nicole Körber und Sven Körber, Geschäftsführer der good news! GmbH
 
Die DMS EXPO ist heute unbestritten Europas führende Messe und Konferenz für Enterprise Content- und Dokumenten Management. Die drei Buchstaben DMS standen zunächst für Dokumenten Management Systeme und damit nicht nur für eine Softwaregattung, sondern auch für eine Fachmesse. Heute wird DMS seitens des Messeveranstalters als Digital Management Solutions interpretiert und bezieht so komplexe Informationstechnologie einer vielschichtigen Branche mit ein.
Der folgende Beitrag resümiert die Erfolgsstory der DMS:
Die ersten Jahre
Erstmals 1993 führte die Gruppe21 unter der Leitung von Gerhard Klaes den infoDoc Kongress in Sindelfingen durch. Diese Veranstaltung war genau genommen die Geburtsstunde  der späteren DMS EXPO. Den Kongress ergänzte eine „Table- Top- Ausstellung“, auf der ca. 15 Anbieterunternehmen ihre Produkte präsentierten. Nach einer Wiederholung in 1994 am gleichen Ort mit ähnlichen Voraussetzungen organisierte die Gruppe21 1995 in Stuttgart eine Veranstaltung mit der Bezeichnung DMS. Aus diesem Jahr stammt auch das inzwischen zur Marke avancierte Logo der DMS. Die Ausstellerzahl stieg auf rund 70 Unternehmen an. Im Jahre 1996 besuchten fast 4.000 Interessenten die rund 200 Aussteller der DMS in Stuttgart. Das Jahr 1997 stand im Zeichen einer Roadshow als Messeersatz. An vier Standorten (München, Darmstadt, Neuss und Hamburg) fand in ausgesuchten Hotels ein jeweils eintägiger Kongress mit Ausstellung statt. Stets waren die Kongressinhalte, weniger die Ausstellerangebote der Schwerpunkt. Das sollte sich in den folgenden Jahren umkehren.
Die DMS am Standort Essen
1998 fand die DMS erstmals in Essen statt. Auf rund 6.000 qm präsentierten circa 175 Aussteller ihre Angebote vor rund 8.500 Besuchern. Das damalige Motto: „Ordnung ist käuflich“. Der Veranstalter war weiterhin die Gruppe 21 – besser bekannt unter den Namen Ursula und Gerhard Klaes, die die Messe vollständig in Eigenregie organisierten. Der Umzug nach Essen tat der DMS und der Branche spürbar gut. Die Themen Input-, Outputmanagement und Archivierung standen endlich im Blickpunkt der interessierten Öffentlichkeit.
Die erfolgreiche Premiere beflügelte für 1999 die gesamte Branche. Teilweise verdoppelten die Anbieter ihre Ausstellungsflächen. Insbesondere die damals am „Neuen Markt“ gelisteten Aktiengesellschaften veranstalteten in Abwandlung des Olympia-Gedankens „Höher-Größer-Weiter“ einen Wettkampf um den werbewirksamsten Auftritt. Insgesamt präsentierten über 300 Aussteller den rund 14.500 Besuchern Lösungen zu dem Motto „Wissen ist machbar“. Das Thema Knowledge-Management avancierte quasi über Nacht zum Marketing-Hype.
Auch in 2000 war das Thema Knowledge-Management aus der inzwischen zur DMS Expo (so die damalige Schreibweise) benannten Fachmesse in Anlehnung an die Weltausstellung EXPO in Hannover nicht mehr wegzudenken. Dementsprechend lautete das Thema: „Daten werden Wissen“. Die Ausstellungsfläche wurde auf zwei Hallen ausgeweitet. Rund 400 Aussteller und knapp 20.000 Besucher zählte die Messeleitung. Mit der Zusammenlegung der DMS Expo und der Fachveranstaltung "solutions@cscploenzke" der CSC PLOENZKE (ehemals CSC PLOENZKE Kongress) in 2000 avancierte das Event zu einer der wichtigsten Veranstaltungen der IT-Branche in Europa und zur internationalen Leitmesse für Informations-, Dokumenten- und Produktdaten-Management.
Im gleichen Jahr wurden die DMS Expo und die Gruppe21 an Advanstar Communications verkauft. Die bislang erfolgreich handelnden Personen unter der Leitung von Gerhard Klaes blieben zunächst an Bord.
Aus den Pressemeldungen im Sommer 2001: „Die Standflächen der DMS Expo Europe 2001 sind ausgebucht. Bis auf wenige Quadratmeter im Bereich der "solutions@cscploenzke" sind die Ausstellerflächen der Veranstaltung vollständig belegt. Die Ausstellungsfläche gegenüber dem Vorjahr beträgt 30 Prozent mehr und liegt bei 30.000 Quadratmetern. Wie im Vorjahr werden wieder deutlich über 400 Aussteller erwartet.“ Und das, obwohl nationale und internationale Börsen der Branche heftigen Gegenwind bescherten. Unter dem Leitsatz: "Wissen im Netz" zeigte das Event praxiserprobte Lösungen der europäischen IT-Branche für die öffentliche Verwaltung und den Mittelstand. CSC Ploenzke stellte ihren Part unter das Motto: "Create Solutions for Collaboration" und sprach damit in erster Linie Industriekunden an. Workshops, Firmenpräsentationen und Vorträge sowie Branchentage mit Erfahrungsberichten von Anwendern rundeten das Programm der drei Messetage ab.
Gerhard Klaes damals: "Während andere amerikanische und europäische IT-Veranstaltungen eher rückläufige Tendenzen zu verzeichnen haben, konnten wir den geplanten, moderaten Zuwachs realisieren. Das spricht für den Messestandort Deutschland und damit auch für die internationale Bedeutung der Aussteller der DMS EXPO, die sich nicht nur national, sondern eher international aufgestellt haben."
Dass die Erfolgsstory der DMS durch die Anschläge des 11. September 2001, also unmittelbar vor der Veranstaltung und dem Niedergang der am „Neuen Markt“ gezeichneten Aktiengesellschaften beeinträchtigt wurde, ist nachvollziehbar, rund 18.000 Besucher verzeichnete dennoch der Schlussbericht aus dem Jahre 2001.
2002 schauten denn auch alle wieder auf die DMS EXPO. Unter der Überschrift:  „Dokumentenmanagement macht E-Business erst möglich“ titelten im Sommer 2002 die Medien die Symbiose von Messe- und Konferenzinhalten. Der Kongressgedanke wurde mit der parallel zur Messe durchgeführten AIIM E-Business Konferenz wieder aufgenommen. Die Schwerpunktthemen damals: Trends und Strategien der Document Technologies, Knowledge-Management, Integrationsaspekte von Document Related Technologies und Virtuelle Verwaltung sowie Customer Relationship Management/ Call-Center & Customer Care, E-Business und E-Documents. Die Besucherzahl war jedoch mit knapp über 16.000 erneut rückläufig.
Für 2003 wechselte der Veranstalter Advanstar Communications nicht nur den Verantwortlichen der DMS (good bye Gerhard Klaes), sondern auch die Interpretation des Titels: Ab sofort stand die Abkürzung DMS für „Digital Management Solutions“. Ziel der Umwidmung war es, der Weiterentwicklung von Dokumenten-Management-Systemen in Richtung eines unternehmensweiten Informationsaustausches Rechnung zu tragen. Besucher soll mit dem Begriff Dokumenten-Management nicht nur das Handling von Papierdokumenten assoziieren. Knapp 16.000 Besucher kamen zur Veranstaltung. Erstmals veranstaltete der VOI als fachlicher Träger der Messe ein Forum und eine Expert Lounge. Die Zeitschrift ComputerPartner schrieb am 25.09.2003: „Insgesamt präsentierten sich auf der Fachmesse nach Angaben des Veranstalters Advanstar Communications (Germany) GmbH & Co. KG etwa 280 Unternehmen. Die Teilnehmer zeigten sich mit der DMS Expo insgesamt zufrieden. Die vergangenen beiden Jahre seien schwierig gewesen, auch wenn 2002 ein leichter Aufschwung zu verzeichnen war. 2003 gilt aber bei vielen wieder als Lichtblick - zumindest seit dem Sommer.“
Am 03.09.2004 titelt die COMPUTERWOCHE 36/2004: „Kölnmesse übernimmt das Branchenevent DMS Expo“ und führt weiter aus: „Das alljährlich in Essen veranstaltete Event für Enterprise-Content- und Dokumenten-Management wird allerdings wie geplant vom 7. bis zum 9. September an seinem angestammten Ort stattfinden. Erst im Jahr 2006 soll die DMS Expo auf das bis dahin neu gestaltete Gelände der Kölnmesse übersiedeln. Der neue "Besitzer" begründet sein Interesse an dem Branchenevent unter anderem mit den überproportionalen Wachstumschancen von Digital Management Solutions im gesamten IT-Markt. Er beruft sich dabei auf Prognosen der Meta Group, die das Enterprise-Content-Management bis 2007 um jährlich 15 Prozent wachsen sieht.“  
Die DMS EXPO 2004 konnte nach drei Jahren wieder ein Besucher- und Ausstellerzuwachs melden.
2005 fand die DMS EXPO letztmalig in Essen statt. Der neue Veranstalter, die Koelnmesse GmbH, konnte in ihrem Schlussbericht ein Plus von 15 % bei den Ausstellern vermelden. Premiere feierte das VOI Showcase Digitales Büro, in dem der Prozess der digitalen Dokumentenverarbeitung vom Posteingang bis zum –ausgang dargestellt wurde sowie das Forum ITC Internationale Technische Kommunikation. Hier standen das Übersetzung und Erstellen von produktbegleitenden Dokumentationen wie Handbücher, Serviceanleitungen oder Online-Hilfen im Mittelpunkt.
Dr. Ulrich Kampffmeyer schrieb unter dem Titel „DMS EXPO 2005 Review“ im Online Magazin documanager.de: „Wenig Veränderung im äußerlichen Erscheinungsbild. Die Tafeln und Banner auf den Ständen werden immer größer, da immer mehr Schlagworte und Akronyme untergebracht werden müssen. Jedoch neue Produkte? Viele Verbesserungen, immer mehr Funktionalität und Suiten, aber kaum echte Innovationen. Man hatte den Eindruck, die DMS und die Branche ist in die Jahre gekommen – feierte nicht umsonst die DMS EXPO ihr 10jähriges Jubiläum – und man würde nur noch im eigenen Saft köcheln. Dennoch, rund 50% der 17.500 Fachbesucher waren zum ersten Mal auf der DMS EXPO, so zumindest die Stichprobe der Besucherbefragung. Neue Ansätze wurden mit einem Bereich für die technische Dokumentation und einer Demonstration des "papierarmen Büros" geboten. Ersterer ging am Rande der Ausstellung fast unter, der von verschiedenen Herstellern gemeinsam errichtete Pavillon zur Demonstration des digitalen Büros führt zumindest bei zwei Besuchern zu der Frage, ob man jetzt denn für jeden Arbeitsplatz eine andere Software benötigen würde. Dennoch zwei gute Ansätze, die DMS EXPO wieder für bestimmte Zielgruppen und Newcomer interessant zu machen.“
Und im weiteren Beitrag des Autors: „Ein herausragendes Ereignis sollte jedoch nicht vergessen werden: die Verleihung des ersten ddaa, d.velop digital art award. Hier wurden Zeichen gesetzt, die über den engen DRT- Branchenhorizont weit hinausgingen.“
Die DMS EXPO in Köln
2006 fand nun erstmals die DMS EXPO in Köln ihren neuen Standort. Am 26.09.2006 titelt die COMPUTERWOCHE 39/2006: „Frischer Anstrich für die DMS Expo“ und schreibt: „Erstmals trafen sich die Anbieter und Nutzer von Dokumenten- und Content-Management-Systemen (DMS und ECM) auf dem neuen Kölner Messegelände - ein Ortswechsel, der allen Beteiligten gut tat. Die DMS Expo hat mit dem neuen Messestandort Köln deutlich an Attraktivität gewonnen", bilanzierte Oliver Kuhrt, Geschäftsführer der Koelnmesse GmbH, die drei Veranstaltungstage. Keine Frage: Der Ortswechsel von den etwas angestaubten Essener Messehallen in die neuen Messeräume der Domstadt kam bei den Ausstellern und den 19 450 Fachbesuchern (plus elf Prozent) gut an. Positiv aufgenommen wurde auch die Integration des fachlichen Vortragsprogramms in die Messehalle. Insbesondere das Forum des Verbands Organisations- und Informationssysteme (VOI) fand großes Interesse, teilweise waren nur noch Stehplätze zu bekommen.“
2007: Das Online Medium „speicherguide.de“ schreibt: „Auch das zweite Jahr in Köln lief für die DMS Expo recht gut. Aussteller und Fachpublikum dieser hoch spezialisierten Branche nutzen die Plattform für Wissensaustausch und mehr. Zwar stieg das Interesse nur geringfügig, trotzdem blickt der Markt positiv nach vorn. Nachdem die diesjährige DMS Expo ihre Tore geschlossen hat, bewertet Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Koelnmesse, die Ausstellung als erfolgreich. Die Messe, die vom 25. bis 27. September stattfand, konnte laut Veranstalter einen leichten Anstieg in der Besucher- sowie in der Ausstellerzahl verzeichnen. Mit etwas über 20.200 verzeichneten Fachbesuchern stieg diese Zahl um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist vor allem auf steigende ausländische Besucherzahlen zurückzuführen. Die Anzahl der Aussteller wuchs von 345 auf 385, was knapp zwölf Prozent entspricht. Hier muss sich die Messe allerdings den Vorwurf gefallen lassen, nicht die Stände, sondern alle Unteraussteller erfasst zu haben.
Generell war das Rahmenprogramm gut durchdacht. Die Koelnmesse hatte das Programm in diesem Jahr sogar um etliche Beiträge erweitert, um mehr Wissenstransfer und -austausch zuzulassen. Die Einschätzung durch die Hersteller fällt unterschiedlich aus. Einige zogen eine eher nüchterne Bilanz, während andere recht zufriedenstellende Resultate vorweisen können.“
In der Rubrik „Kommentar der Redaktion“ schreibt Ulrike Rieß, Redaktion ECMguide.de / speicher-guide.de: „Die DMS Expo ist eine kleine, wenn auch übersichtliche Messe. Wer mit dem Thema ECM oder Dokumentenmanagement nichts anzufangen weiß, wird sicher nicht im Publikum sein. Insofern schafft es die Messe spielend, die richtige Klientel anzusprechen. Anwender, die neu auf diesem Gebiet sind, haben aber sicher zunächst Schwierigkeiten, zu erkennen, was Anbieter A von B unterscheidet. Klar ist trotzdem: Auf diesem Parkett bewegt sich nur der, der auch hierhin gehört.“
In diesem Sinne verlief auch die DMS EXPO in 2008 erfolgreich. Das Online Medium „speicherguide.de“ schreibt am 12.09.2008 unter der Überschrift: „DMS Expo 2008: Nachlese – Suchen war gestern“: „Fast 20.000 Besucher und etwa 400 Aussteller zählte die 13. DMS Expo. Dabei positioniert sich die Messe einmal mehr als Leitmesse im Bereich Dokumentenverwaltung sowie Prozess- und Workflow-Optimierung. Hohe Qualität der Informationen, guter Service und Praxisnähe standen im Mittelpunkt.“
Das Medium isreport berichtet unter den Titel: „Neue Lösungen zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen“: Auf der DMS EXPO betonten die Anbieter stärker die Digitalisierung von Dokumenten als Ausgangspunkt für die Verbesserung von Geschäftsprozessen. Aber auch die richtige Technologie bleibt in der Diskussion. Das Interesse an Dokumentenmanagement oder Enterprise Content Management ist ungebrochen. 19.200 Fachbesucher kamen in die Halle 7 der Koelnmesse zur diesjährigen DMS.“
Ausblick für 2009: Die DMS EXPO, Europas führende Messe und Konferenz für Enterprise Content- und Dokumentenmanagement, findet vom 15. bis 17. September 2009 in Köln statt.
Im Chefbüro Interview vom September 2008 antwortete der Gründer der DMS Gerhard Klaes: „Heute freue ich mich, dass es der DMS nach dem Wechsel nach Köln Jahr für Jahr besser geht. Um ihre erfolgreiche Zukunft ist mir nicht bange.“
 
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