IBM - Das Rennen um die Betriebssysteme geht weiter
Stuttgart. - IBM (www.de.ibm.com) überarbeitet derzeit seine Betriebssystem-Strategie und zieht dabei drei unterschiedliche Alternativen in Betracht. Die erste beschreibt den Ausbau von OS/390 in Richtung UNIX-98-Kompatibilität. Zur Zeit ist OS/390 nur teilweise UNIX-kompatibel, weil es auf dem Stand von UNIX-95 ist. Deshalb laufen bereits heute einige UNIX-Anwendungen unter diesem Betriebssystem. In einem nächsten Schritt könnte OS/390 dann mit denselben Schnittstellen ausgestattet werden, wie das Universal-UNIX Monterey, das zur Zeit zusammen mit SCO für Intel- und Power-PC-Prozessoren entwickelt wird. Eine mögliche weitere Alternative wäre die Portierung nach LINUX oder die Verwendung von LINUX als Gastbetriebssystem. (FvB) | |
| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Eines ist schon heute deutlich: LINUX gewinnt immer mehr Marktanteile. Interessant wird es aber erst, wenn UNIX und LINUX zukünftig zusammen betrachtet werden. Denn LINUX gewinnt in seinem Funktionsumfang immer mehr aus dem klassischen UNIX-Umfeld hinzu, während UNIX immer mehr Bereiche außerhalb des Mainframe-Umfelds hinzu-gewinnt. In diesem Umfeld kooperieren schon heute viele unabhängige Unternehmen. Dabei ist zu erwarten, daß Microsoft nicht nur mit einzelnen spezialisierten Betriebsystemen und LINUX oder UNIX vergleichen wird, sondern ein potenter Gegenpol geschaffen wird, der es dem Windows-Umfeld nicht leicht machen wird. Die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, daß sich nur gleichwertige Konkurrenten am Markt messen lassen. So zeigt beispielsweise das jüngste Einzelkämpfer-Beispiel SUN, daß man sich heutzutage nur noch mit geballter Kraft durchsetzen kann. SUN hat es nicht geschafft, Java in die Standardisierungsgremien zu tragen. Nachdem der Versuch Java von der ISO ratifizieren zu lassen, abgebrochen worden ist, wurde nun auch der Antrag bei der ECMA (European Computer Manufacturers Association) zurückgezogen. Diese Niederlage kann als Sieg für Microsoft gewertet werden, da in diesem Umfeld nun weiter eigene Derivate angeboten werden können. Spannend wird das Rennen um geeignete Plattformen also weiterhin bleiben. Zukünftig bedeutend ist die Tatsache, daß Unternehmen nicht nur die Wahl haben werden, sich zwischen Windows-basierten Client/Server Architekturen oder Host-basierten UNIX-System zu entscheiden, sondern auch zunehmend auf LINUX-Systeme und zusätzlich Universal UNIX-Plattformen, wie Monterey, mit graphischen Oberflächen an den Arbeitsplätzen zurückgreifen können. (FvB)